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ArticleId: 4541magazineSo vielfältig wie die Kundschaft, so bunt ist das Team im Markt von Udo Ridders am Kölner Eigelstein. Ein Vorbild für ­gelebte Diversität. Wir wollten wissen, was die Arbeit dort so besonders macht, und haben uns im Team umgehört.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/4/5/csm_42996405_5e0e9b8810.jpgREWE-Markt Ridders: „Wir sind ein Familienbetrieb“Vielfaltsmonat, Teil 2
"Glück gehabt": Maria Riccio de DiMarco kam vor über 20 Jahren aus Ecuador zu REWE Ridders.
Vielfaltsmonat, Teil 2: REWE Ridders
„Wir sind ein Familienbetrieb“
von Achim Bachhausen

So vielfältig wie die Kundschaft, so bunt ist das Team im Markt von Udo Ridders am Kölner Eigelstein. Ein Vorbild für ­gelebte Diversität - und ein guter Auftakt zum diesjährigen Vielfaltsmonat der REWE Group. Was die Arbeit bei REWE Ridders so besonders macht, haben wir uns von seinem Team erzählen lassen.

Über 50 Mitarbeitende, von der Mitarbeiterin der ersten Stunde bis zur Neueinsteigerin, ein halbes Dutzend Nationalitäten, vereint in Menschen mit den verschiedensten Biografien und Lebensentwürfen: Es ist eine im besten Sinne bunte Mannschaft, die den REWE-Markt von Udo Ridders am Laufen hält. So bunt und divers wie auch der Eigelstein, die Straße in der Nähe des Kölner Hauptbahnhofs, die einem ganzen Viertel seinen Namen gab und in deren Mitte der REWE-Markt liegt. Von dessen Chef und seinen Mitarbeitendenwollten wir wissen: Wie finden Markt und Menschen zueinander? Was ist das Geheimnis des Zusammenlebens? Was macht das Arbeiten in diesem Markt mit seinen verschiedenen Charakteren so besonders? Hier sind ihre Antworten.

Udo Ridders, Chef: „Als ich den Markt übernommen habe, da hatte ich mich gerade frisch geoutet. Die Kunden fanden das toll, so offen und ehrlich zu sein. Ich glaube, das war der große Schritt in der Zusammenarbeit. Im Laufe der Jahre hat man diverse Leute kennengelernt, zum Beispiel vom ,Startreff‘ (einem Travestie-Theater in der Nähe, d. Red.). Während der Corona-Zeit haben die Künstler:innen dort Probleme gehabt, weil sie nirgendwo auftreten durften, es war ja alles zu. Da ist der eine oder die andere als Aushilfe zu uns gekommen.

„Wir sind ein Familienbetrieb.Wir arbeiten zwar hart, aber wir haben auch jede Menge Spaß dabei.“
Udo Ridders, REWE-Kaufmann

Diversität ist für uns kein Statement, sondern eine Selbstverständlichkeit. Homophobie ist hier auf dem Eigelstein überhaupt kein Thema. Im Gegenteil: Es gab immer Anerkennung. Der Zusammenhalt ist eng. Wir pflegen gute Kontakte zu Vereinen und Initiativen, die eingereiste Menschen betreuen. Wenn dort die Frage nach einem Praktikum aufkommt, denken die immer an REWE Ridders. So kommen immer wieder neue Leute zu uns. Für manche kann das der Startschuss in einen neuen Beruf sein. Anfangs, wenn die Sprachbarriere zu hoch ist, setze ich die Mitarbeiter:innen vor allem im Lager ein. Die Hauptsache ist: Die Arbeit macht Spaß. Ich selbst stehe nach wie vor viel im Markt, arbeite aktiv mit. Ich bin so einer, ich muss an der Front sein. Das, was ich mache, kann ich dann von meinen Mitarbeitenden auch verlangen.“

Fernando Bastos, Aushilfe: „Ich bin in Brasilien geboren, lebe seit 32 Jahren in Deutschland. Bevor ich hier arbeitete, war ich Kunde. Ich bin queerer DJ, das ist mein Hauptberuf. In der Corona-Zeit konnte ich meinen Beruf nicht ausüben, alles war zu. Ich wollte nicht warten, bis bessere Zeiten kommen, und habe mich bei Ridders beworben. Seit 2021 bin ich hier. Die Umgebung und die Arbeitszeiten sind ganz andere als die, die ich als DJ gewohnt bin. Die Arbeit macht unheimlich Spaß. Ich hatte überhaupt kein Problem, integriert zu werden. Jeder hat seine Ansicht vom Leben, und das ist auch gut so, wir kommen alle prima miteinander aus. Man muss sich nur gegenseitig akzeptieren und respektieren. Das ist ein Kulturaustausch, wir lernen viel voneinander. Es sind sogar Freundschaften entstanden, manche Kolleg:innen kommen zu den Partys, wenn ich als Drag-Queen auflege.“

Ghiath Hobbi, Vertretungs-/Schließkraft: „Ich bin 2015 aus Damaskus nach Deutschland gekommen und seit fünf Jahren bei Ridders. Ich arbeite sehr gerne hier, das ist mein zweites Zuhause. Ich finde es toll, dass man auf der Arbeit so viel Kontakt mit Kund:innen und Arbeitskolleg:innen hat. Am Anfang war es etwas schwierig, weil ich die Kund:innen und Kolleg:innen noch nicht alle kannte. Ich hab’ in meine Sprachkenntnisse und die Fortbildung auf dem Berufskolleg investiert, das hat mir sehr geholfen. Der Markt ist auch eine Integrationsstelle, weil man hier mit vielen verschiedenen Nationalitäten zusammenarbeitet. Man tauscht sich über die verschiedenen Kulturen aus, die jeder mitbringt.“

Metin Kir, Marktleiter: „Ich war als Kind schon mit meiner Mama Kunde bei Ridders. Wir haben dort immer gern eingekauft wegen der Atmosphäre und wegen der türkischstämmigen Mitarbeitenden. Als ich dann in der neunten Klasse einen Praktikumsplatz suchte, lag der REWE-Markt buchstäblich nahe, sodass ich hier mit fünfzehn mein erstes Praktikum absolviert habe. Das Lockere, die bunte Vielfalt haben mir gefallen. Für mich ist es wichtig, von den Mitarbeitenden wahrgenommen und respektiert zu werden. Das ist für mich der Schlüssel für eine gute, erfolgreiche Zusammenarbeit. Ob das Team groß oder klein ist, man muss zusammenstehen. Das habe ich bei Herrn Ridders gelernt. Das Team ist wie ein festes Mauerwerk, das das Gebäude hält: familiär, man nimmt aufeinander Rücksicht. Wir versuchen, füreinander da zu sein und auftretende Probleme gemeinsam zu lösen. Herr Ridders war und ist immer für uns da. Umgekehrt sind wir Udo Ridders’ Familie.“ 

Maria Riccio de DiMarco, Mopro-Abteilung: „Ich bin vor 24 Jahren aus Ecuador hierher gekommen. Ich konnte damals noch wenig Deutsch, suchte einen Job und habe im Jahr 2001 bei Herrn Ridders nachgefragt. Heute weiß ich, ich habe Glück gehabt: mit dem Chef und mit der Firma. Ich kümmere mich um Molkereiprodukte und Convenience, räume auf und fülle Ware nach. Ich mache den Job gerne. Die Arbeit macht Spaß, weil der Chef ein super Mensch ist und gute Stimmung verbreitet. Ich habe hier viele Leute mit vielen Nationalitäten kennengelernt und nie Probleme gehabt. Es ist wie eine zweite Familie.“

Der Markt
1997
startete Udo Ridders mit seinem REWE-Markt in die Selbstständigkeit, zunächst mit der Hausnummer Eigelstein ­50–51, dem Standort des heutigen PENNY-Marktes. 2006 folgte der Umzug zur Hausnummer 80–88, wo zuvor ein Globus SB-Warenhaus gewesen war. Dort bespielt Ridders mit seinem Team 1.800 Quadratmeter ­Verkaufsfläche, verteilt über zwei Etagen
 

Diversity-E-Learnings gestartet
Mitarbeitende haben ab sofort die Mög­lichkeit, sich in zwei neuen Online-Schulungen zu den Themen „LGBTIQ“ und „Mitar­beitende mit Schwerbehinderung“ zu ­informieren. Die Kurse richten sich insbesondere an alle Führungskräfte, stehen aber auch den anderen Kolleg:innen als freiwillige Kurse im PRIMUS-Katalog zur Verfügung. 

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