Um mehr Teilhabe für Menschen mit geistiger Behinderung oder Lernbehinderung zu schaffen, setzt toom auf Leichte Sprache – in Selbermach-Broschüren, Erklärfilmen und auf der Unternehmenswebsite. Dominique Rotondi, Geschäftsführer Einkauf Logistik, über das toom-Engagement für Inklusion.
one: Dominique, bereits in der Vergangenheit hat toom Selbermach-Broschüren in Leichter Sprache herausgegeben, damit jede und jeder mit Hilfe der Tipps zu Hause oder im Garten mit den eigenen Händen werkeln kann. Wie ist die Idee hierzu entstanden?
Dominique Rotondi: Wir haben uns 2014 bewusst für eine Kooperation mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe entschieden, da uns das Thema Teilhabe wichtig ist. Und gerade beim Thema Heimwerken oder Selbermachen darf es keine Ausgrenzung geben. Etwas mit den eigenen Händen zu verschönern oder zu verbessern, macht Spaß und erfüllt mit Stolz. Das sollte für alle Menschen gleichermaßen gelten. Damit das Selbermachen aber für alle möglich ist, müssen Barrieren abgebaut werden. Für Menschen mit geistiger Behinderung oder Lernbehinderung, aber auch für viele andere Menschen ist es wichtig, Zugang zu Informationen in einfacher und leicht verständlicher Sprache zu haben. Das gilt auch für Heimwerker:innen, die verschiedenste Projekte umsetzen wollen. Deshalb hat sich toom dazu entschieden, gemeinsam mit der Lebenshilfe daran zu arbeiten und immer mehr Themenbereiche zugänglicher zu machen.
one: Das Angebot in Leichter Sprache wurde kürzlich ergänzt. Wie sehen die neuen Maßnahmen aus?
Dominique Rotondi: Neben unserer bereits dritten Broschüre in Leichter Sprache, in der wir verschiedene Themen ausführlich und einfach erklären und illustrieren, haben wir uns vorgenommen, auch im digitalen Bereich barrierefreier zu werden. Das bedeutet vor allem, dass wir auch online barrierefreier werden müssen. Deshalb bieten wir auf unserer Website www.toom.de erstmals einen eigenen Bereich in Leichter Sprache an. Dieser wird kontinuierlich ausgebaut und um weitere Inhalte ergänzt.
one: Mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. arbeitet toom Baumarkt bereits seit Jahren zusammen. Was zeichnet diese Kooperation konkret aus?
Dominique Rotondi: Inklusion geht uns alle an! Und oft geht es gar nicht um großen Aufwand, sondern darum, dabei zu sein, zu zeigen was man kann, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen etwas zu schaffen. Denn Arbeit ist ein wichtiges Lebensthema und der Schlüssel zur Teilhabe an der Gesellschaft. Auch für Menschen mit geistiger Behinderung – doch für sie ist der Zugang zu einer Arbeit, die Spaß macht und herausfordert, oft schwierig. Hier setzen wir als Unternehmen und die Bundesvereinigung Lebenshilfe an. Gemeinsam versuchen wir, Barrieren abzubauen, durch gemeinsame Aktionen oder auch Besuche von Markt-Kolleginnen und -kollegen in Einrichtungen der Lebenshilfe oder umgekehrt durch Kennenlerntermine bei uns im Markt. Darüber hinaus versuchen wir gemeinsam immer mehr Außenarbeitsplätze „mitten im Baumarkt“ für Mitarbeiter:innen mit Behinderung aus Lebenshilfe-Werkstätten einzurichten. Ich würde sagen, unsere Kooperation basiert auf Offenheit, Vertrauen und der Bereitschaft, Dinge einfach mal auszuprobieren – drei wichtige Faktoren bei diesem sehr relevanten Thema.
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