Als die Einladungsmail zum fünften f.ernetzt-Treffen einging, da dauerte es keine drei Stunden, bis alle 150 Plätze ausgebucht waren. Viele weitere der über 1.300 Mitglieder des Frauennetzwerks der REWE Group ließen sich auf die Warteliste für das Event im Kölner Restaurant Maybach setzen.

People-Vorständin Daniela Büchel

Nicht nur an der hohen Nachfrage auf dieses Event wird deutlich, wie groß Interesse und Bedarf am Austausch unter den Frauen im Unternehmen ist. Auch die Gründung von etlichen f.ernetzt-„Ablegern“ zwischen Norddeutschland und Österreich zeigt: Frauen haben die Notwendigkeit zum beruflichen Netzwerken erkannt und nutzen aktiv die Möglichkeiten, die ein Angebot wie f.ernetzt ihnen eröffnet: „Es ist eure Leistung, dass f.ernetzt heute so ist, wie es ist“, wandte sich Organisatorin Iris Nguyen an die 150 Teilnehmerinnen stellvertretend für alle Mitglieder. Dann leitete sie über zu People-Vorständin Daniela Büchel, die in ihrer Rolle als f.ernetzt-Patin den Kolleginnen nicht nur für ihre engagierte Pflege des Frauennetzwerks dankte, sondern sie auch ermutigte, dies für ihre Entwicklung auch weiterhin zu tun: „Vernetzt Euch, tauscht Euch aus, und guckt, dass Ihr im Unternehmen vorwärtskommt. Netzwerken ist nicht ehrenrührig, die Männer machen das auch“, so Büchel, die im REWE Group Vorstand derzeit die einzige Frau ist. Auch in den höheren Leitungsebenen sei der Anteil weiblicher Führungskräfte ausbaufähig. An einem Mangel „fähiger Frauen“, so Vorständin Büchel, läge dies nicht: Die REWE Group sei ein „weibliches Unternehmen“ mit einem Frauenanteil von über 65 Prozent in der Belegschaft. 

f.ernetzt-Organisatorin Iris Nguyen

Doch selbst wenn die Frauen gefunden sind – der Weg nach oben gleicht immer noch mehr einem geröllsteinigen Gebirgspfad denn einem gut ausgebauten Wanderweg. Trittsicherheit geben Netzwerke wie f.ernetzt. Und manchmal, so Büchel, habe berufliches Weiterkommen auch mit Mut zu tun. Ihr Appell an die Kolleginnen: „Ermutigt Euch gegenseitig. Fordert von euren Führungskräften, dass sie euch ermutigen. Und nehmt den männlichen Teil der Belegschaft mit“.  Ihr Ziel sei, „Awareness bei den Männern“ zu schaffen, denn ohne sie lasse sich kein Kulturwandel einläuten. 

Aber warum ist ein Kulturwandel überhaupt wichtig? Weil Unternehmen mit hoher Geschlechtervielfalt auf allen Ebenen schlicht erfolgreicher sind. Auch deshalb war das Datum des f.ernetzt-Jahrestreffens von den Organisatorinnen mit Bedacht gewählt: Es fand am 27. Mai statt, dem Deutschen Diversity-Tag. Dieser Aktionstag befasst sich mit der Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Chancengleichheit in der Gesellschaft. Nicht nur für Frauen. Aber auch.

Das diesjährige f.ernetzt-Event stand in diesem Sinne für mehr als berufliches Vernetzen, gegenseitige Unterstützung und gelebtes Miteinander. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Unternehmen unter vermeintlichem politischem und wirtschaftlichem Druck ihr Diversity-Engagement zurückfahren, untermauert auch ein Netzwerk wie f.ernetzt das Bekenntnis der REWE Group zu Vielfalt und Gleichheit. Oder wie Vorständin Büchel es formulierte: „Ermutigt Euch. Vernetzt Euch. Lasst uns f.ernetzt leben.“