nächster Artikel vorheriger Artikel
01.09.2021
Azubis erzählen
Mein Weg zur REWE Group
01.09.2021
Ausbildung bei der REWE Group
Karriere-Ampel auf Grün
ArticleId: 3319magazineMit einer simplen Stellenausschreibung lässt sich heute im Recruiting kein Blumentopf mehr gewinnen – und schon gar kein Azubi. Die Recruiter aus den Geschäftseinheiten lassen sich auf bei der Suche nach den besten Azubis einiges einfallen. Wir haben Beispiele gesammelt, von REWE bis Toom.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/7/f/csm_02-Arbeitgebermarketing_main_standard_teaser_e0d3f87f5d.jpgWie die REWE Group Azubis für sich gewinntNeue Wege im Recruiting
Neue Wege im Recruiting
Wie die REWE Group Azubis für sich gewinnt
von Sebastian Amaral-Anders, Sylvia Hannstein, Judith Morgenschweis, Bettina Rees

Mit einer simplen Stellenausschreibung lässt sich heute im Recruiting kein Blumentopf mehr gewinnen – und schon gar kein Azubi. Die Recruiter aus den Geschäftseinheiten lassen sich auf bei der Suche nach den besten Azubis einiges einfallen. Wir haben Beispiele gesammelt, von REWE bis Toom.

Gaming und REWE
„Bring dich ins Spiel“

Gaming zuhause am Computer und eine Ausbildung bei REWE sind zwei Welten, die man auf den ersten Blick nicht zusammenbringt. Dass es sich aber sehr wohl lohnt, es mit Blick auf das Azubi-Recruiting doch zu versuchen, zeigen die Zahlen: Denn die Zahl der Azubis im LEH sinkt seit mehr als zehn Jahren kontinuierlich, die der Gamer aber steigt rasant. 75 Prozent der 16-29-Jährigen spielen heute regelmäßig Computer- oder Videospiele, 44 Prozent der REWE-Azubi-Zielgruppe haben schon mal bei einem eSports-Turnier zugeschaut.

Was also hat Gaming, was REWE nicht hat? Das fragt auch eine neue REWE-Kampagne augenzwinkernd. Die Antwort: nichts. Zumindest zeigt die Kampagne „Bring dich ins Spiel – als Azubi bei REWE“, dass sich tatsächlich Parallelen zwischen Gaming-Skills und Herausforderungen im Ausbildungsalltag finden. Die Botschaft: Wer in einem komplexen Spiel immer die Übersicht und kühlen Kopf behält, kann das auch im Marktalltag mit seinen vielfältigen Herausforderungen.

Drei Fragen an das REWE Employer Branding Team
„Wir nutzen Gaming als Leidenschafts-Thema“

one: Wie ist die Idee entstanden, fürs Azubi-Recruiting die Gaming-Szene in den Blick zu nehmen?
Die Suche nach neuen Azubis wird immer schwieriger. Vor allem über klassische Kanäle wie Funk, Print und TV erreichen wir immer weniger junge Menschen. Aus diesem Grund haben wir überlegt, wie wir diese für uns relevante junge Zielgruppe auf uns Aufmerksam machen können. Dabei haben wir uns verschiedene Themenfelder angeschaut und sind so – neben unserem neuen Kanal TikTok – auf Gaming gekommen. 75 Prozent der 16-29-Jährigen spielen heute regelmäßig Computer- oder Videospiele. Das Einzige, was jetzt noch fehlte, war eine Idee, wie man eine Brücke schlagen kann zwischen Gaming und einer Ausbildung bei REWE. Wir nutzen Gaming als Leidenschafts-Thema der Zielgruppe um mit ihnen ins Gespräch zu kommen – als sympathischer Arbeitgeber, der ihre Sprache versteht und sich als Teil ihrer Lebenswelt etablieren möchte. 

one: In der Kampagne sind Youtube-Episoden geplant – was steckt dahinter?
Unser Ziel bei der Kampagne ist es, uns auf Augenhöhe mit der Zielgruppe zu bewegen und deshalb wollten wir ihnen nicht einfach unsere Botschaft in einem kurzen Spot überstülpen, sondern sie über eine länger gehende Episode mit Humor und Unterhaltung abholen. Dabei zeigen wir mit einem Augenzwinkern auf, welche Parallelen es gibt zwischen „Skills“, die man im Spiel erlernt und im echten Leben bei einer Ausbildung bei REWE anwendet. Wir waren selbst erstaunt, wie gut sich Fähigkeiten aus der virtuellen Welt in die echte REWE-Welt übertragen lassen und was wir von REWE dabei vom Nachwuchs noch alles lernen können. Wie es gelingen kann, die – auf den ersten Blick – große Lücke zwischen Gaming und dem Ausbildungsalltag bei REWE zu schließen, seht ihr nach dem Kampagnen-Start im September.

one: Über welche Kanäle erreicht ihr die Gamer – und was gilt es dabei für REWE zu beachten?
Wir nutzen für die Kampagne neben unseren eigenen Social-Media-Kanälen hauptsächlich Youtube und Twitch. Es ist eine reine Digital-Kampagne, die auch durch Influencer aus der Gaming-Szene unterstützt wird. 

Im Employer Branding Team sind verantwortlich: Manuela Vogel und Alexandra Wolf (HR), Miriam Hennig und Christian Mann (Brand Marketing) sowie Mira Schlaus und André Werth (Social Media)

Toom
Mehr Bewerber dank Facebook und Instagram

Anna Schwanitz
Rund 300 Azubis in den Toom-Märkten in ganz Deutschland, dazu zehn in der Zentrale und in den Lagern: Toom rekrutiert jährlich zahlreiche Azubis - und das erfolgreich: Fast alle Planstellen waren Mitte August besetzt. Im Recruiting ist Toom dabei eher klassisch unterwegs, wie Anna Schwanitz, Teamleitung Services Personalentwicklung, erklärt. „Wir rekrutieren viel über die üblichen Ausbildungsplattformen und haben auch viele interne Bewerber: Das sind zum Beispiel Kolleg:innen, die in den Märkten geringfügig beschäftigt waren. Und auch viele Kinder von Mitarbeiter:innen.“
Neu in diesem Jahr ist die verstärkte Präsenz auf Facebook und Instagram. Dort zeigte sich Toom mit sieben Kampagnen. „Das hatte tatsächlich einen enormen Einfluss auf die Bewerberzahlen“, sagt Schwanitz. Neu war in diesem Jahr war auch eine Werbekampagne auf YouTube: witzige, ganz kurze 4- bis 5-Sekünder Spots, mit plakativen, sehr Baumarkt-lastigen Claims wie: „Die Ausbildung bei Toom ist der Hammer“ oder „Langeweile? Gestrichen!“.

Normalerweise treffen die meisten Bewerbungen zwischen Januar und April bei Toom ein. 2020 und 2021 waren viele Bewerber:innen jedoch weitaus später dran, viele Verträge wurden erst im Juni und Juli abgeschlossen. „Es sind zwei regelrechte Last-Minute-Jahre!“, sagt Anna Schwanitz. „Im ersten Jahr gab es sicherlich eine große Unsicherheit bei den Jugendlichen, ob und wie das Prozedere in Corona-Zeiten überhaupt funktioniert. Jetzt, im zweiten Corona-Jahr, hatten je nach Region viele unserer Märkte auch teilweise länger geschlossen, da war das Thema Recruiting zeitweise erstmal auf Eis gelegt.“ Allerdings war das Bewerbungsaufkommen zwar insgesamt später, aber auch höher als in den Jahren zuvor: „Der Handel verspricht - speziell in Corona-Zeiten - Sicherheit, das merken auch wir.“


Recruiting in Schulen
„Als moderner Arbeitgeber wahrgenommen“

Schul-Recruiting in Coronazeiten. Wie sich der Nachwuchs auch auf Distanz angesprochen fühlte - und welche Möglichkeiten virtuelle Instrumente auch in „normalen“ Zeiten eröffnen: Zwei HR-Expertinnen im Interview.

Jennifer Schneider
one: Frau Hörnig, Frau Schneider, unabhängig von der Pandemie gilt: Schüler:innen gehören ganz klar zu den wichtigsten Recruiting-Zielgruppen, auf die die REWE Group-Zentrale sehr aktiv zugeht. Warum?
Jennifer Schneider: Schüler:innen der höheren Klassen sind die Hauptzielgruppe für unsere Ausbildungsgänge und das Duale Studium. Um sie zu erreichen, ist die direkte Ansprache total wichtig.

Vanessa Hörnig: Teils gehen wir auf die Schulen zu, viele melden sich aber auch bei uns, um für die verpflichtende Berufsorientierungsphase Unternehmen zu sich einzuladen oder Praktika zu vereinbaren. Zumindest war das vor Corona so.

one: Beendete Corona diese Schulkontakte?
Vanessa Hörnig: Anfangs ja. Die Schulen waren geschlossen, alle Praktika abgesagt. Aber irgendwann wurde klar, wir können nicht auf das Ende der Pandemie warten, um den Normalbetrieb wieder aufzunehmen. Einfach, weil niemand wusste oder weiß, wann dieses Ende kommt. Also entschlossen wir uns, digitale Veranstaltungen anzubieten. Parallel dazu kamen einige Schulen, die unseren virtuellen Girls´ Day kannten, auf uns zu mit der Frage, ob wir solch ein Konzept nicht auch auf die Schulen zuschneiden könnten.

one: Also weiterhin die direkte Ansprache der Schüler:innen, aber auf virtuellem Weg? Wie funktionierte das?
Vanessa Hörnig:
Wir haben eine Veranstaltung mit vielen interaktiven Parts konzipiert. Zum Einstieg gab es beispielsweise ein digitales REWE Group-Quiz mit Fragen rund ums Unternehmen und zu den Ausbildungsmöglichkeiten…

Jennifer Schneider: … das Quiz funktionierte mit MS Forms, wobei die Schüler:innen per Handy aktiv mitmachen konnten. Zudem gab es interaktive Bewerbungstipps, bei denen die Schüler:innen Fragen beantworten konnten. Zum Beispiel, wie ein Lebenslauf gestaltet sein sollte. Die Auflösung gab es dann am Schluss.

Vanessa Hörnig: Darüber hinaus gaben unsere Nachwuchskräfte Einblicke in ihre persönlichen Erfahrungen während der Ausbildung. Anhand eines Videos, das wir im vergangenen Jahr mit unseren Nachwuchskräften zum Thema „Ausbildung während Corona“ gedreht haben, konnten wir den Schüler:innen zudem zeigen, wie gut wir uns auf die neue Situation eingestellt haben.

Jennifer Schneider: Ein wichtiges Anliegen war es, den Schüler:innen Ängste zu nehmen, sich in Corona-Zeiten zu bewerben. Denn viele Jugendliche machen sich Sorgen, wie eine Ausbildung im Home Office funktioniert, ob sie sie überhaupt beenden können.

Vanessa Hörnig
one: Nun gibt es ja Anzeichen für eine Rückkehr in die „analoge“ Normalität. Nehmen Sie dennoch digitale Elemente in die künftigen Schulveranstaltungen auf?
Vanessa Hörnig:
Grundsätzlich ja, wir werden etwas beibehalten vom dem, was wir erarbeitet haben. Ich habe neulich meine erste Präsenzveranstaltung „hybrid“ durchgeführt. Bei den Schüler:innen kam es sehr gut an, dass sie ihr Handy zücken und das digitale Quiz machen durften.

Jennifer Schneider: Wir werden sicher auch künftig digitale Veranstaltungen anbieten. Das spart einfach Reisezeit – und wir können so viel mehr Personen erreichen.

Vanessa Hörnig: Und nicht zuletzt zeigt ja dieser Einsatz digitaler Instrumente: Wir sind innovativ, gehen mit der Zeit und auf die Bedürfnisse und Interessen des potenziellen Nachwuchses ein…  

Jennifer Schneider: … Wir werden von den potenziellen Nachwuchskräften als moderner Arbeitgeber wahrgenommen.

Vanessa Hörnig, Expertin Nachwuchskräfte Zentrale, und Jennifer Schneider, Expertin Employer Branding Zentrale, engagieren sich in den REWE Group-Zentralbereichen für den Nachwuchs.  Angeboten werden an den drei Kölner Standorten die Ausbildungsgänge Kaufleute für Büromanagement, Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement sowie das Duale Studium Handelsmanagement.


DER Touristik
DER Reisebüros starten Ausbildungsoffensive

Andreas Heimann
DER Reisebüro startet zum kommenden Frühjahr eine Ausbildungsoffensive: Mit Ausbildungsbeginn Februar 2022 bieten die Kolleg:innen deutschlandweit über 50 neue Lehrstellen an. Die Ausbildungszeit für die zusätzlich geschaffenen Plätze verkürzt sich auf zweieinhalb Jahre. Für den darauffolgenden Herbst wollen die DER Reisebüros weitere Ausbildungsplätze für Tourismuskaufleute (m/w/d) für den Privat- und Geschäftsreisebereich mit Schwerpunkt Reisevermittlung ausschreiben.

„Wir sind vom Fortbestand der Reisebüros überzeugt, denn der Wunsch nach Urlaub ist ungebrochen“, erklärt Andreas Heimann, Geschäftsführer DER Reisebüro. „Dafür brauchen wir qualifizierten Nachwuchs und setzen daher auf die Ausbildung junger Reiseexperten, die mit ihrer individuellen Beratung Orientierung im Angebotsdschungel bieten und gerade in Krisensituationen verlässliche Ansprechpartner für die Kunden sind.“

Den Stellenwert der Ausbildung bei DER Reisebüro zeigt auch das Engagement in den letzten Monaten: Um den rund 200 Auszubildenden trotz pandemiebedingter Büroschließungen fundiertes Wissen zu vermitteln, organisierte die Zentrale für die Nachwuchskräfte über 135 Webinare und Online-Schulungen, darunter exklusive Webinare von DER Touristik-Reiseleitern live aus den Zielgebieten.

Die Herausforderungen der Pandemie haben die DER Reisebüros auch genutzt, um sich bei den Kontaktwegen neu aufzustellen: Neben der klassischen Beratung vor Ort und den Kontakten per Email, Chat und Telefon beraten die DER Reiseexperten Kunden nun auch per Video. Auch die stärkere Verknüpfung der stationären Büros mit den Websites DER.com und Reise-Spezialisten.com hat sich ausgezahlt. Das neue Angebot direkt buchbarer Beratungstermine wurde von Bestands- und Neukunden sehr gut angenommen und ermöglicht den Reiseexperten flexiblere Arbeitsmodelle.


REWE Systems
Nachwuchskräfte betreuen Schülerpraktikant:innen

Lennart Eick
Über Praktika sollen Schüler:innen einen ersten Einblick in die Arbeitswelt geben. Dass dies für die jungen Menschen oftmals frustrierend enden kann, wissen viele Eltern. Unternehmen können diese Pflichtpraktika gut nutzen. Die REWE Systems hat das Programm zur Betreuung von Schülerpraktikant:innen nun neu aufgesetzt: „Seit Anfang Juni werden unsere Schülerpraktikant:innen zu einem großen Teil von Auszubildenden und Studierenden betreut“, erklärt Lennart Eick, Experte IT-Ausbildung bei der REWE Systems. „Unsere Nachwuchskräfte haben gemeinsam ein Betreuungskonzept für die Schülerpraktikant:innen entwickelt, mit einer genauen Definition der Inhalte und Aufgaben, die für Schüler:innen geeignet sind. In der Praxis bekommen sie dann sowohl die Erfahrungen der Nachwuchskräfte als auch das Know-How erfahrener Mitarbeiter:innen vermittelt.“ 
Auch die Organisation des Praktikums - also wer die Schüler:innen betreut oder ob der Einsatzbereich entsprechende Kapazitäten hat - übernehmen die Azubis und Studierenden. Lennart Eick: „Für uns hat das einen großen Mehrwert. Zum einen erleichtert es vielen Praktikant:innen den Einstieg, wenn sie von Mitarbeiter:innen einer ähnlichen Altersgruppe betreut werden. Zum anderen profitieren unsere Nachwuchskräfte davon, wenn sie in die Rolle des Lehrenden schlüpfen und so neue Erfahrungen sammeln können“, ergänzt Lennart Eick. Nicht zuletzt geben die Nachwuchskräfte der Systems den Praktikant:innen Tipps und Tricks für die Bewerbung oder das Vorstellungsgespräch und berichten, wie sie bei der REWE Systems aufgenommen wurden. Denn schließlich sollen sich die Noch-Schüler nach ihrem Abschluss bei der REWE Systems bewerben. 
Lennart Eick betreut als Experte IT-Ausbildung den Nachwuchs der REWE Systems

Mein Kommentar
Kommentieren
Kommentare
Kerstin
vor 2 Jahren und 6 Monaten

Die Idee mit dem Gaming find ich super! Als ich damals nach einer Ausbildungsstelle gesucht habe, wusste ich einfach gar nicht, was es für coole Unternehmen gibt, welche Möglichkeiten es gibt! Das Berufsbildungszentrum war damals schon verstaubt und als Schüler wird man auf viele Unternehmen gar nicht aufmerksam (ok, das ist bei REWE durch Präsenz im Alltag vielleicht anders). Die Schüler dort abzuholen wo sie gerade sind, nämlich in ihrem täglichen Umfeld, finde ich mega gut!

Kommentieren
Auch interessant
Newsletter
Artikel weiterempfehlen

Dieser Beitrag hat Ihnen gefallen?
Dann empfehlen Sie ihn doch Ihren Kollegen weiter.