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Fleischer-Azubi Erick Bloßfeld vor der Service-Theke im REWE-Markt Freidank in Dortmund-Mengede. I Fotos: Achim Bachhausen
REWE-Azubi Erick Bloßfeld
Mit Mut Katastrophe verhindert 
von Achim Bachhausen

Auf dem Weg zur Arbeit rettete Erick Bloßfeld Salgar, Metzger-Azubi bei REWE Freidank, einem Busfahrer das Leben und verhinderte einen Verkehrsunfall. Was war passiert? 

Morgendlicher Schreck im Linienbus: Am Steuer sitzend wird der Fahrer bewusstlos. Allein der Geistesgegenwart des einzigen Fahrgastes ist es zu verdanken, dass die ganze Geschichte glimpflich ausging.  

Passiert ist das Ganze vor wenigen Wochen an einem Dezembertag um 4:30 Uhr in der Frühe. Wie üblich nahm der Metzger-Azubi Erick Bloßfeld den Nachtexpress (NE 14) in Gelsenkirchen, als er plötzlich einen Schrei aus der Fahrerkabine hörte. „Ich lief sofort zu dem Fahrer, doch da war er schon nicht mehr ansprechbar“, schildert der 22-Jährige das Geschehen. Gleichzeitig bemerkte er, dass der Bus weiterrollte.  

Keine Sekunde gezögert 
Da sich die Fahrerkabine nicht von außen öffnen ließ, kam Erick nicht ans Bremspedal. Durch eine Luke konnte er aber das Steuer erreichen. Beherzt griff der 22-Jährige ins Lenkrad und manövrierte den Bus in eine Seitenstraße. Gleichzeitig wählte er mit der anderen Hand auf seinem Smartphone die 110, setzte einen Notruf ab. 

Die Polizei konnte dem mutigen jungen Mann zwar auch nicht sagen, wie die Kabine aufgeht, sie schickte aber sofort mehrere Streifenwagen los. 

„Kurz bevor die Straße abschüssig wurde, schaffte ich es, den Bus in eine Seitenstraße zu steuern. Dort überholte uns ein Polizeiwagen, setzte sich vor uns und bremste den Bus durch eine gezielte Kollision aus“, erinnert sich der gebürtige Venezolaner. 

Der Busfahrer erlitt einen internistischen Notfall und musste wiederbelebt werden, überlebte zum Glück. „Er ist ein netter Typ, ich bin schon oft mit ihm gefahren“, sagte der tapfere Retter, der anschließend mit einstündiger Verspätung auf seiner Arbeitsstelle im REWE-Markt Freidank in Dortmund-Mengede erschien. Dort macht er seit zwei Jahren seine Ausbildung zum Metzger. 

Stolz auf seinen Azubi Erick Bloßfeld: Jan Gebel, Geschäftsführer von REWE Freidank Sein Chef, REWE-Kaufmann Jan Gebel, ist stolz auf seinen couragierten Auszubildenden und voll des Lobes: „Es macht Spaß, mit Erick zu arbeiten. Er ist mit Leidenschaft und Herzblut bei der Sache.“  

Lesen Sie im Interview: Wie Erick zur Fleischerausbildung in Deutschland kam.
„Schnell bemerkt, dass mir diese Arbeit liegt“ 

Macht gewissermaßen sein Hobby zum Beruf: Metzger-Azubi Erick Bloßfeld. one: Erick, Du bist vor vier Jahren aus Venezuela nach Deutschland gekommen. Wieso hast Du Dich für eine Ausbildung zum Fleischer entschieden? 

Erick Bloßfeld: Die Arbeit hatte ich schon in Venezuela kennengelernt, wo ich in der Fleischerei meines Onkels ausgeholfen habe. Das hat Spaß gemacht, und ich habe meine Leidenschaft fürs Kochen und Grillen entdeckt. In Deutschland musste ich erst die Sprache lernen. Zwar stammt mein Großvater von hier, er ist vor vielen Jahren nach Südamerika ausgewandert. Meine Muttersprache ist aber Spanisch, ich gehöre ja zur dritten Generation. Inzwischen klappt es aber ganz gut. 

one: Wie bist Du zu REWE Freidank gekommen? 

Erick: Ich habe zunächst ein Praktikum bei Freidank in Gelsenkirchen absolviert und dabei festgestellt, dass mir diese Arbeit liegt. Dann hat mir der Herr Handt (Fleischermeister bei REWE Freidank, Anmerk. d. Red.) einen Ausbildungsplatz angeboten. Mein Lehrbetrieb ist die Filiale in Dortmund-Mengede. 

one: Auch wenn man in dem Beruf heutzutage keine halben Rinder mehr zerlegen muss, so ist die Tätigkeit doch körperlich herausfordernd, und Du musst oft früh raus.Gibt es etwas, das Du besonders gern machst? 

Erick: Die heiße Theke aufzubauen und die Verarbeitung und Veredelung von Rindfleisch machen mir am meisten Spaß. Bei REWE Freidank herrscht ein gutes Arbeitsklima. Mit meinem Meister und dem Geschäftsführer Herrn Gebel komme ich sehr gut klar.  

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Kommentare

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Anna-Lena
vor 2 Monaten und 1 Tag

Großartiges Engagement! Schön, dass darüber berichtet wird, wie auch über den spannenden Ausbildungsberuf. Alles Gute Erick!

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