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Regionale Produkte im Fokus: Bundestagsabgeordneter Andreas Mattfeldt (CDU) im Gespräch mit REWE-Kaufmann Marco Marach und Wolfgang Unger von der Worpsweder Bonschen Manufactur (v.l.).
3 Fragen an Marco Marach
Ehrliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe 
von Kristin Hühnergarth

Auf „Regionalitätstagen“ hat Marco Marach, selbstständiger Kaufmann im niedersächsischen Verden, kürzlich nicht nur Sortimente aus dem Umfeld seiner Märkte in den Fokus gerückt, sondern auch den Dialog mit Kund:innen, Politik und Landwirtschaft gesucht. Im one_Gespräch berichtet er von seinem Engagement und dem Austausch.  

one: Was verbirgt sich hinter den „Regionalitäts-Tagen“ in Ihren Märkten und wie ist die Idee entstanden?  
Marco Marach:
Die Idee kam mir, weil viele Verbraucher:innen immer mehr Regionalität fordern, selten aber tatsächlich wissen, was der Begriff konkret bedeutet und vor welchen Herausforderungen lokale Erzeuger oftmals stehen. Deshalb habe ich gut 30 lokale und regionale Lieferanten eingeladen, sich in meinem Markt zu präsentieren und in den Austausch mit Verbraucher:innen und politischen Gästen zu kommen. Themen waren beispielsweise: Inwiefern machen ihnen Bürokratie und Arbeitskräftemangel zu schaffen? Wie vertreiben sie ihre Produkte und wie funktioniert lokale Wertschöpfung konkret?  

one: Welche Rolle spielen regionale und lokale Sortimente in Ihren Märkten und wie erleben Sie die direkte Zusammenarbeit mit Landwirt:innen?  
Marco Marach:
Für mein Team und für mich haben lokale und regionale Sortimente bereits seit 2019 Priorität – mit stetig steigendem Wert.  Marco Marach kann auf ein Netzwerk aus 70 lokalen und regionalen Lieferanten zurückgreifen. Wir haben etwa 70 lokale und regionale Lieferanten, über viele Sortimente und Produktpaletten verteilt. Auch sind wir ständig auf der Suche nach neuen Produkten und Partner:innen. Lokalität und Regionalität bedeuten Partnerschaft – wir stärken und unterstützen uns gegenseitig.  Ein Beispiel:  Mein lokaler Eierlieferant kommt an manchen Tagen mit sehr hoher Nachfrage bis zu drei Mal täglich, um uns frisch gelegte Eier zu bringen. Für diesen zusätzlichen Aufwand seitens des Landwirts bin ich gerne bereit, einige Cent mehr zu bezahlen. Denn so bleibt uns ein attraktives Angebot für die Kundschaft. Gleichzeitig beugen wir hohen Abschriften vor. Auf der anderen Seite habe ich auch Lieferanten, die sich bei mir melden, wenn sie einen Überhang an Produkten haben. Wir finden dann gemeinsam eine individuelle Lösung zum Absatz, ohne die Ware unter Wert zu verramschen oder entsorgen zu müssen.  Die Zusammenarbeit ist immer offen, ehrlich, auf Augenhöhe und partnerschaftlich. Wichtig sind die gegenseitige Wertschätzung und der gegenseitige Respekt.   

one: Welche Themen haben die Gespräche bei den „Regionalitätstagen“ geprägt und wie war das Feedback der Kund:innen?  
Marco Marach:
Das schönste Feedback kam von den Kund:innen: Sie haben bereits nach einer Wiederholung im nächsten Jahr gefragt. Das hat mich – aber auch die lokalen Erzeuger – super gefreut und ermutigt. Aber auch von Landwirt:innen, weiteren Lieferanten und von politischen Vertreter:innen waren die Rückmeldungen durchweg positiv. Gemeinsam konnten wir Chancen und Herausforderungen lokaler Wertschöpfung aufzeigen und diskutieren. Und die Tage haben mir noch einmal verdeutlicht, dass mein Team und ich auf dem richtigen Weg sind.  

Zur Person 
Marco Marach ist selbstständiger Kaufmann und betreibt zwei REWE-Märkte in Verden.  

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