Die ersten Führungskräfte haben mit ihren Mitarbeitenden Entwicklungsgespräche nach dem neuen Konzept STEPs geführt. Drei von ihnen haben mit uns ihre Erfahrungen geteilt.
one: Frau Lämmle, Herr Kitz, Herr Müller, Sie gehören alle drei zu den Führungskräften, die im Rahmen des Pilotprojekts STEPs-Gespräche mit ihren Mitarbeitenden geführt haben. Wie haben Sie diese Gespräche wahrgenommen?
Philip Kitz: Aus meiner Sicht als Führungskraft habe ich die Gespräche als sehr positiv wahrgenommen. Die Mitarbeitenden hatten sich intensiver darauf vorbereitet und die Freitext-Felder ausführlich befüllt. In dem Dialog geht es dann darum, den für den Mitarbeitenden idealen Entwicklungsweg zu erarbeiten und die konkreten Maßnahmen schriftlich zu fixieren.
Stefan Müller: In meiner Rolle als Führungskraft fand ich die STEPs-Gespräche mit meinen Teammitgliedern erfrischend offen. Es war genug Raum vorhanden, um das vergangene Jahr in Ruhe Revue passieren zu lassen und uns auf die Themen zu konzentrieren, die uns wirklich bewegt haben.
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one: Wie würden Sie STEPs im Vergleich zum Vorgänger KNP bewerten?
Stefan Müller: KNP hat zwar auch Freiräume in der Vorgehensweise gelassen, aber die Notwendigkeit, sich bei vielen Beurteilungspunkten in Bezug auf Leistung und Kompetenzen auf einen Punkt auf einer Skala festzulegen, hat oft vom eigentlichen Inhalt abgelenkt. Bei STEPs hingegen liegt der Fokus auf dem Umgang mit dem Vorhandenen und der Optimierung von Stärken, anstatt auf einer starren Beurteilung.
Jenny Lämmle: Genau. Im Vergleich zu KNP ist STEPs kein klassisches Abhaken von Aufgaben. Der Austausch wird mehr gefördert und die Person der Mitarbeitenden steht mehr im Mittelpunkt als die reine Umsetzung einer Aufgabe. Das Gespräch an sich hat einen hohen Stellenwert, Wünschen und Anregungen kommt eine größere Bedeutung zu. Entwicklungsziele können so gemeinsam besser eruiert werden, da die Mitarbeitenden von vorneherein ihre Weiterentwicklung besser beleuchten und reflektieren
one: Welche der Neuerungen finden Sie besonders gut?
Jenny Lämmle: Ich finde besonders gut, dass Stärken und Potenziale deutlicher hervorgehoben werden, da sich beide Parteien im Vorfeld durch die offene Fragegestaltung mehr Gedanken darüber machen. Als positive Neuerung bewerte ich ebenfalls, dass die Potenzialträger:innen - inklusive Mobilitätsangabe - im Group weiten, internen Arbeitsmarkt GO! sichtbarer werden sollen.
Philip Kitz: Was mir ergänzend dazu besonders gut gefällt, ist die Mehrheit der Freitextfelder und die Reduzierung der Kompetenzbewertung nach Noten.
one: Gibt es etwas, dass Sie gerne ergänzen möchten?
Jenny Lämmle: Ich finde den Bogen insgesamt sehr gut. Durch die offene Gesprächsgestaltung kann die Wertschätzung für die Mitarbeitenden bei einem STEPs-Gespräch besser zum Ausdruck gebracht werden als bei einem KNP-Gespräch. Allerdings ist die Vorbereitungszeit deutlich intensiver als bei KNP. Je nachdem, wie viele Gespräche eine Führungskraft durchführt, bedeutet dies einen hohen zeitlichen Aufwand.
Philip Kitz: Aus meiner Sicht sollte ein solches Gespräch zweimal jährlich stattfinden, daher wird es in meinem Team immer noch ein „Zwischen-STEPs-Gespräch“ in der Mitte des Jahres geben.
Stefan Müller: Bei all der Konzentration auf Stärken, die in STEPs sinnvoll und wertvoll ist, dürfen wir die Entwicklungspotenziale und „blinden Flecken", die jeder und jede von uns hat, nicht außer Acht lassen. Es ist wichtig, diese anzusprechen und zu thematisieren.