Brigitta Vida leitet eines von insgesamt vier Logistikzentren, die die PENNY-Märkte in Ungarn beliefern. Sie ist seit sieben Jahren für das Lager in Karcag verantwortlich, das auf einer Fläche von 26.000 Quadratmetern 78 Filialen beliefert. Als Frau in der klassischen Männerdomäne Logistik führt sie 200 Mitarbeitende.
one: Wie haben Sie es geschafft, in der Logistik einer klassischen Männerdomäne, Karriere zu machen und nun ein großes Logistikzentrum zu leiten? Gab es anfangs Vorbehalte seitens der männlichen Kollegen?
Brigitta Vida: Ich bin studierte Lehrerin für Deutsch und Geschichte, bin also Quereinsteigerin. Anfangs gab es sicherlich Vorbehalte einiger Männer, aber die haben sich relativ schnell in Luft aufgelöst. Es hat sicherlich geholfen, dass meine Position vorher ebenfalls von einer Frau bekleidet wurde. Insofern waren die männlichen Kollegen schon an eine Frau an der Spitze gewöhnt. Auch meine Erfahrungen, die ich zuvor in der deutschen Automobilindustrie, die ja auch eine klassische Männerdomäne ist, sammeln konnte, kamen mir sehr zugute.
one: Wie ist es generell um die Erwerbstätigkeit von Frauen in Ungarn bestellt? Und wie verhält sich das bei PENNY und in der Logistik?
Brigitta Vida: In Ungarn hat die Erwerbstätigkeit von Frauen, auch in Führungspositionen, in den letzten Jahren generell zugenommen. Aber wir sind lange noch sind noch nicht da, wo wir sein sollten. Bei PENNY Ungarn insgesamt haben wir einen überdurchschnittlich hohen Frauenanteil: Mehr als 70 Prozent der Beschäftigten sind Frauen. Die Logistik gehört in Ungarn zu den klassischen Männerdomänen. In diesem Bereich beträgt der Frauenanteil 39 Prozent und ist damit schon gut, aber definitiv noch ausbaufähig.
one: Was müsste sich strukturell ändern, damit mehr Frauen in klassischen Männerdomänen Karriere machen?
Brigitta Vida: Auf jeden Fall müssten mehr Kinderbetreuungsangebote geschaffen werden, um die Erwerbstätigkeit von Müttern überhaupt zu ermöglichen. Außerdem sollte, was die klassischen Rollenbilder angeht, ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. In der Logistik beispielsweise, ist eine Frau genauso gut aufgehoben wie ein Mann. Im Lager können viele Arbeitsprozesse wie Warenkontrolle oder administrative Tätigkeiten von Frauen gleich gut ausgeführt werden wie von Männern. Entgegen der landläufigen Meinung gibt es in der Logistik viele Bereiche, in denen physische Eigenschaften überhaupt keine Rolle spielen.
one: Was unternimmt PENNY denn, um den Mitarbeitenden die Integration von Beruf und Familie zu ermöglichen?
Brigitta Vida: Der Integration von Beruf und Familie kommt eine Schlüsselrolle bei der Erwerbstätigkeit von Frauen zu. Für uns ist es wichtig, auf die jeweiligen Bedürfnisse der Frauen einzugehen. Um Frauen an unser Unternehmen zu binden, bieten wir bei PENNY im Anschluss an Kindererziehungszeiten flexible Möglichkeiten des Wiedereinstiegs an. In einem gemeinsamen Projekt mit HR arbeiten wir daran, ihnen in den Schulferien, die im Sommer in Ungarn ganze 10 Wochen dauern, hinsichtlich der Arbeitszeit entgegenzukommen. Zudem haben wir ein Programm eingeführt, um Familien in Lebensproblemen wie Trennung oder Scheidung zu unterstützen.
one: Wie empfinden Sie PENNY als Arbeitgeber in Bezug auf das Thema Frauen und Karriere?
Brigitta Vida: Was die Karrieremöglichkeiten angeht, empfinde ich PENNY als einen sehr guten Arbeitgeber. Ich selbst habe nebenberuflich studiert und PENNY hat mich dabei sehr unterstützt. Generell bietet PENNY sehr viel Unterstützung für Frauen, die sich weiterbilden und weiterentwickeln wollen.
one: Wie ist es in Ihrem Team das Verhältnis Frauen und Männer?
Brigitta Vida: Ich habe 13 Führungskräfte, davon sind 2 Frauen. Ich bin sehr offen dafür, mehr weibliche Führungskräfte einzustellen, denn davon kann das Unternehmen nur profitieren.
Zur Person
Brigitta Vida wurde 1974 in Ungarn geboren. Nach ihrem Studium der Fächer Geschichte und Deutsch auf Lehramt, studierte sie TQM (Total Quality Management) und legte an der Budapester Universität für Technologie und Wirtschaft einen MBA mit Spezialisierung in HR, Qualitätsmanagement und Produktionsmanagement ab. Von 1998 bis 2017 war sie in verschiedenen Führungspositionen in der Automobilindustrie tätig. Seit 2017 leitet sie das PENNY-Zentrallager in Karcag. Neben ihrer Tätigkeit als Logistikleiterin absolvierte sie eine Weiterbildung zum Corporate Internal und Executive Coach an der Corvinus Universität Budapest.
Brigitta Vida manages one of four logistics centres that supply PENNY stores in Hungary. She has been responsible for the warehouse in Karcag, which covers an area of 26,000 square metres and supplies 78 shops, for seven years. As a woman in the traditionally male-dominated field of logistics, she manages 200 employees.
How did you manage to make a career in this classic male domain and now manage a large logistics centre? Were there any reservations from your male colleagues at the beginning?
Brigitta Vida: I studied to be a German and history teacher, so I'm a career changer. There were certainly reservations on the part of some men at first, but they disappeared relatively quickly. It certainly helped that my position was also previously held by a woman. In this respect, my male colleagues were already used to a woman at the top. I also benefited greatly from my previous experience in the German automotive industry, which is also a classic male domain.
What is the general situation regarding the employment of women in Hungary? And what is the situation at PENNY and in logistics?
Brigitta Vida: In Hungary, the employment of women, including in management positions, has generally increased in recent years. But we are still a long way from where we should be. At PENNY Hungary as a whole, we have an above-average proportion of women: more than 70 per cent of employees are women. Logistics is a traditional male domain in Hungary. In this area, the proportion of women is 39 per cent, which is already good, but there is definitely room for improvement.
What would have to change structurally for more women to make a career in traditionally male domains?
Brigitta Vida: In any case, more childcare facilities would have to be created to enable mothers to work at all. There also needs to be a rethink in society when it comes to traditional role models. In logistics, for example, a woman is in just as good a position as a man. In the warehouse, many work processes such as goods control or administrative tasks can be carried out just as well by women as by men. Contrary to popular belief, there are many areas in logistics where physical characteristics play no role at all.
What is PENNY doing to enable employees to integrate work and family life?
Brigitta Vida: The integration of work and family plays a key role in the employment of women. It is important for us to cater to the individual needs of women. In order to retain women in our company, we at PENNY offer flexible options for returning to work after parental leave. In a joint project with HR, we are working on accommodating their working hours during the school holidays, which last 10 weeks in the summer in Hungary. We have also introduced a programme to support families with life problems such as separation or divorce.
How do you feel about PENNY as an employer in terms of women and careers?
Brigitta Vida: As far as career opportunities are concerned, I think PENNY is a very good employer. I myself studied part-time and PENNY gave me a lot of support. In general, PENNY offers a lot of support for women who want to continue their education and further their development.
What is the ratio of women to men in your team?
Brigitta Vida: I have 13 managers, two of whom are women. I am very open to hiring more female managers, because the company can only benefit from this.
About the person
Brigitta Vida was born in Hungary in 1974. After studying history and German as a teacher, she studied TQM (Total Quality Management) and completed an MBA at the Budapest University of Technology and Economics, specializing in HR, quality management and production management. From 1998 to 2017, she held various management positions in the automotive industry. She has managed the PENNY central warehouse in Karcag since 2017. In addition to her work as logistics manager, she completed further training as a corporate internal and executive coach at Corvinus University Budapest.
Übersetzt mit deepL / Translated by deepL