Ein Supermarkt elektrisiert die Branche. Der neue REWE Green Farming-Markt beeindruckt gleichermaßen Kund:innen wie Fachbesucher:innen mit seiner Architektur und den vor Ort frisch produzierten Lebensmitteln. Die Krönung: Barsch und Basilikum vom Dach.
Architektur trifft Natur
Exotische Erscheinung: Blick von unten aufs Supermarkt-Dach Ein Supermarkt wird zur Pilgerstätte. Seit der Eröffnung des REWE Green Farming-Marktes Ende Mai geben sich Kund:innen, Medien und Fachwelt die Klinke in die Hand – natürlich unter Beachtung der jeweils Corona-zulässigen Gesamt-Personenzahl. Säulen aus gestapelten Hölzern tragen die gläserne Dachfarm und formen eine unverwechselbare Gewölbestruktur. Im lichten Inneren blicken die Kundinnen und Kunden auf ein gläsernes Atrium und viel Holz. Der nachwachsende Rohstoff wurde in großen Mengen verbaut.
Neue Generation grüner Märkte
Da war´s fast fertig: Regionsleiter Jürgen Scheider und Bereichsvorstand Peter Maly vor der Eröffnung in der Basilikum-Farm (Foto: Thomas Fedra) „Mit dem Green Farming in Erbenheim leiten wir eine neue Generation grüner Märkte bei REWE ein. Hier ist ein in Deutschland und Europa einzigartiger Neubau entstanden, der Supermarkt, Basilikumfarm und Fischzucht unter seinem gläsernen Dach vereint. Seit 2009 haben wir bereits über 200 Green Buildings in Deutschland gebaut. Der neue Markt mit integrierter Dachfarm ist für uns die logische Weiterentwicklung“, sagte Peter Maly, Bereichsvorstand REWE Group, anlässlich der Einweihung.
Nachhaltig bauen, Ressourcen schonen
Hier gibt es nur eine Richtung: Regionalität Wie ein roter Faden zieht sich der grüne Anspruch durch das gesamte Objekt und bindet auch das direkte Umfeld inklusive Kundenparkplatz mit ein. Im Trend liegen die kurzen Wege, denn viele Lebensmittel stammen aus der Region oder sogar aus Wiesbaden selbst. Den kürzesten freilich haben Barsch, Basilikum und viele weitere Produkte, die vor Ort von den Mitarbeitenden frisch produziert werden.
one: Herr Zizek, was ist für Sie das Besondere am neuen REWE Green Farming-Markt?
Stefan Zizek: Was den Markt ausmacht, sind die Menschen, die ihn zum Leben bringen. Alle identifizieren sich mit dem Markt, das ist etwas ganz Besonderes. Im Sortiment bilden wir einige Highlights ab. Das Thema Regionalität und Lokalität ist sehr präsent. Wir haben hier einen Bauern, der Luftlinie nur einen Kilometer weit weg ist. Insgesamt haben wir im nahen Umkreis 15 Lieferanten. Wenn wir die Wahl zwischen einem konventionellen und einem regionalen beziehungsweise lokalen Produkt haben, nehmen wir das letztere.
one: Den zweifellos kürzesten Weg haben aber die vor Ort produzierten Lebensmittel…
Stefan Zizek: Wenn Du nach oben gehst, riechst du den Basilikum. Auch wenn er abgepackt in den Verkauf kommt, duftet er. Der Kunde kann es im Showroom sehen: vom Samen bis zum Endprodukt in zwei Wochen. Wir produzieren aus dem Basilikum Pesto, verfeinern unsere Bratwurst damit. Und wir werden bestimmt noch mehr Eigenprodukte entwickeln, denn meine Mitarbeiter bringen ihre Ideen ein. Die Frische muss man einfach erleben.
one: Was haben Sie sich für die erste Zeit nach der Eröffnung vorgenommen?
Stefan Zizek: Wenn Du in den Markt reinkommst, merkst Du, dass er einen speziellen Spirit hat. Unsere Aufgabe als Team ist es, diesen Spirit auf die Fläche zu bekommen, so dass der Kunde das spürt. Und dann werden wir auch erfolgreich sein.
versteht jeder“
Eine Architektur wie ein Tempel: Das neue Green Building lässt niemanden kalt, der es zum ersten Mal erblickt. Architekt Friedrich Ludewig zum urban Farming und sein persönliches Markt-Highlight.
one Wie sind Sie darauf gekommen hier, auf dem Dach des Supermarktes eine Farm zu installieren?
Friedrich Ludewig: Wir haben uns schon lange mit der Zukunft des Marktes beschäftigt und wie wir zukünftig essen und Essen kaufen werden.
Wir haben uns daher sehr gefreut, dass REWE nicht abgeneigt war, einen neuen Prototyp für einen Markt zu entwerfen. Und das mit Hinblick auf das lokale Essen, was REWE schon sehr gut in seinen Märkten anbietet. Und dann haben wir mal überlegt, jeden Transportkilometer rauszunehmen und es mal mit einigen Dingen auf dem Dach zu versuchen.
one Wollten Sie von Anfang an nur Basilikum und Fisch, oder hätte es auch etwas anderes sein können?
Friedrich Ludewig: Wir wollten eigentlich eine Farm mit 50 verschiedenen Dingen ausprobieren. Dazu haben wir uns intensiv mit dem urbanen Farming auseinandergesetzt. Basilikum ist ein guter Start, weil Basilikum jeder versteht und eine Frischekomponente hat, die spannend ist. Da die Pflanzen in Wiesbaden gewachsen sind, werden sie viel länger auf dem Küchentisch halten als ein Basilikum, der einen viel längeren Weg hinter sich hat. Der Aspekt mit Aquaponik war uns wichtig, aber es wird nicht unbedingt in jedem Markt in einer Fischfarm passieren müssen.
one: Erklären Sie uns doch mal das Gebäude mit dem Blick eines Architekten, was macht es aus?
Friedrich Ludewig: Bei der Architektur des Gebäudes war uns wichtig war, dass es von außen nicht wie eine Kiste wirkt, sondern sich wie eine Markthalle anfühlt. Unsere Intention war es, der Halle einen menschlichen Maßstab zu geben. Dazu haben wir ein Dach geschaffen, das aus vielen Holzstützen besteht. Zudem haben wir eine Wandlinie, die etwas zurückgesetzt ist und wodurch ein Zwischenraum entsteht.
Wir haben mit viel Transparenz gearbeitet und haben es geschafft, die ganzen Nebenräume auf die linke und rechte Seite zu schieben. Das heißt, der Kunde kann schon vor dem Markt durch den ganzen Markt hindurchschauen. Am Ende des Marktes haben wir wieder Tageslicht, und das hebt den Hallencharakter hervor.
one: Was ist Ihr persönliches Highlight an dem ersten REWE-Greenfarming Markt?
Friedrich Ludewig: Ich freue mich, dass wir es gemeinsam mit REWE geschafft haben, ein Atrium in der Mitte des Marktes zu schaffen. Daher ist das Atrium, das sich durch viel Tageslicht auszeichnet, für mich das Highlight des Marktes.