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Lesedauer: 5 Minuten
Ressourcenschonendes Green Farming
Der rote Faden? Ist grün!
von Simone Hahn

Grünes Baukonzept, grüne Dachnutzung, grüner Betrieb, grüne Sortimente – das erste REWE Green Farming ist die Blaupause für eine neue Green Building-Generation. Was den Markt besonders ressourcenschonend macht.

Bereits 2008 begann die REWE Group mit der Entwicklung einer neuen Marktgeneration, den Green Buildings, die moderne Architektur und ein angenehmes „Markt-Klima“ mit der Schonung von Ressourcen und einem möglichst energieeffizienten Betrieb kombinieren. Mittlerweile gibt es bundesweit über 275 Green Buildings von REWE, PENNY und toom Baumarkt – mehr als 200 davon sind REWE Märkte.

Das Green Building-Konzept ist ein wichtiger Bestandteil, um das übergeordnete Klimaziel der REWE Group zu erreichen: bis 2022 die Treibhausgasemissionen in den Märkten pro Quadratmeter Verkaufsfläche im Vergleich zu 2006 zu halbieren. Mit Erfolg: Die REWE Group ist auf einem guten Weg, dieses Ziel frühzeitig zu erreichen.

Mit dem Pilotmarkt in Wiesbaden-Erbenheim läutet REWE nun eine neue Generation grüner Märkte ein: Das REWE Green Farming ist das erste Green Building, das nach einem neuen Konzept gebaut und betrieben wird. Das Besondere dabei: Der REWE Green Farming-Markt ist nicht einfach nur Supermarkt, sondern auch Produktionsstätte für Lebensmittel mitten in der Stadt. Der innovative Markt ebnet den Weg für die REWE Märkte der Zukunft: Als Standard soll das Konzept bei Neubauten vollständig oder je nach Objekt angepasst teilweise umgesetzt werden.

Was das Green Farming so besonders macht
Nachhaltige
Holzkonstruktion

In allen Green Buildings der REWE Group wird Holz aus nachhaltiger, zertifizierter Holzwirtschaft genutzt – im Green Farming-Markt in Wiesbaden sind insgesamt rund 1.100 m3, in etwa zweieinhalbmal so viel Holz wie in anderen Green Buildings, verbaut. Holz ist der einzige Baustoff, der eine positive Ökobilanz haben kann: ein Kubikmeter Bauholz wächst im Wald innerhalb von dreißig Jahren wieder nach. Nutzt man das Holz in einem Gebäude also dreißig Jahre lang, erzielt man eine neutrale Ökobilanz. Bei einer Nutzung darüber hinaus erreicht man sogar eine positive Ökobilanz, weil im Wald mehr Holz nachgewachsen ist, als verwendet wurde. Zudem ist Holz ein ausgezeichneter CO2-Speicher: Mit der in diesem Markt verbauten Menge werden dauerhaft über 700 Tonnen CO₂ gespeichert.

Weniger versiegelte
Flächen & Futter für Insekten

Im Außenbereich setzt der REWE Green Farming-Markt auf versickerungsfähige Untergründe. Das neue Parkplatzkonzept und die damit verbundene kreisförmige Anordnung der Stellplätze ermöglicht die Integration einer etwa 1.000 Quadratmeter großen Grünanlage als Sickerfläche für Regenwasser. Helle Pflasterbeläge sorgen außerdem dafür, dass sich die Parkplatzfläche weniger aufheizt.

Außerdem schafft der Außenbereich durch die Bepflanzung mit lokalen Sträuchern, stadtklimafesten Zukunftsbäumen, einer begrünten Außenfassade sowie Insektenweide zusätzlichen Lebensraum für Insekten.

Wasserkreislauf

Auf dem Parkplatz kann das Regenwasser durch drainagefähige Pflasterbeläge optimal versickern. Zusätzlich fangen Zisternen das Regenwasser auf, welches dann für die Reinigung des Marktes, die Sanitäranlagen sowie die Dachfarm genutzt werden kann.

Nachhaltige
Stromnutzung

Der gesamte Markt – wie grundsätzlich alle REWE- und PENNY-Märkte, toom Baumärkte, Läger und Reisebüros der REWE Group – wird mit 100 Prozent zertifiziertem Grünstrom betrieben. Zusätzlich sind Ladestationen für E-Autos und E-Bikes vorhanden.

Innovatives
Lichtkonzept

Im Green Building der neuen Generation wurde die Tageslichtnutzung noch einmal deutlich erhöht: Durch die Vollverglasung der Ost- und West-Fassaden sowie ein großes Atrium zwischen Verkaufsfläche und Dachfarm wird der Markt von morgens bis abends optimal mit Tageslicht durchflutet. Der Einsatz von Kunstlicht – durch energiesparende LED-Leuchtmittel – beschränkt sich dadurch auf ein Minimum.

Effizientes
Energiekonzept

Alle Green Buildings der REWE Group setzen auf ein besonders effizientes Heiz- und Kühlsystem: Die Wärmeversorgung des Marktes ist durch eine Kombination aus Wärmepumpen und der Nutzung der Abwärme aus den Kälteanlagen und Kühlmöbeln gewährleistet. Dadurch wird zusätzliches Heizen des Marktes überflüssig. Die Kühlmöbel werden zudem energiesparend mit natürlichen Kältemitteln wie CO2 oder Propen betrieben, um so den Stromverbrauch zu verringern. Sogenannte „Pufferspeicher“ werden zur Wärmerückgewinnung eingesetzt, durch die Verglasung von Kühlregalen für Fleisch- und Molkereiprodukte entweicht weniger Kälte. Integrierte LED-Beleuchtung, Energiesparventilatoren und der Verzicht auf Scheibenheizung erhöhen die Energieeffizienz der Kühlmöbel zusätzlich.

 

Kreislaufwirtschaft
mittels Aquaponik

Eine zukunftsweisende Innovation befindet sich auf dem Dach des Green Farming-Marktes: Hier wird in einer Dachfarm eine Kombination aus Fischzucht und Pflanzenanbau, die sogenannte „Aquaponik“, betrieben. Barsch und Basilikum bilden dabei Teile zweier ressourcenschonender Kreisläufe: dem Aquakulturkreislauf der Frischproduktion und dem Hydroponik-Kreislauf der Pflanzenproduktion. Die Fische düngen mit ihren Ausscheidungen die Basilikumpflanzen. Diese wiederum reinigen das Wasser aus den Fischbecken, welches zu den Barschen zurückfließt. Das Wasser für die Farm stammt aus einer 200 m3 Regenwasser-Zisterne, die auch den Markt versorgt. Die Dachfarm versorgt etwas 480 REWE-Märkte aus der Region mit frischem Basilikum. Durch die Produktion vor Ort werden die Transportwege in die REWE-Märkte in der Region kurz gehalten, also weniger CO2 verursacht. Zusätzlicher Pluspunkt: Die nachhaltige Verpackung der jährlich rund 800.000 aufgezogenen Basilikumpflanzen spart rund 12 Tonnen Kunststoff ein.

Grüne
Sortimente

Kurze Lieferwege, nachhaltigere Produktion und Haltungsbedingungen: Der Markt bietet seinen Kund:innen eine besonders große Auswahl an frischen, saisonalen sowie regionalen und lokalen Produkten von Produzent:innen und Landwirt:innen aus der Region – insgesamt arbeitet der Markt mit über 100 regionalen Erzeuger:innen zusammen. Ein lokales Highlight: Barsch und Basilikum aus der Dachfarm des Marktes.

Innovation mit
Zertifizierung

Der innovative REWE Green Farming-Markt wird so wie auch die bisherigen Green Buildings der REWE Group durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) zertifiziert – in diesem Fall mit der höchsten Stufe „Platin“. Das Gütesiegel bewertet verschiedene Qualitäten eines Gebäudes. Neben den ökologischen Aspekten, fließt auch der Ablauf des Bauprozesses und soziokulturelle Faktoren des Wohlbefindens, wie beispielsweise der visuelle Komfort, Raumluft oder Fahrradstellplätze, mit in die Bewertung und Zertifizierung ein.

Mein Kommentar
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Kommentare
Kerstin
vor 3 Jahren und 4 Monaten

Ich überlege schon einen Kurzurlaub in Wiesbaden zu machen, damit ich mir den Markt mal anschauen kann :-)

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