Alles begann vor etwa vier Jahren: REWE und das damalige Start-up „ECF Farmsystems“ starteten in Berlin eine Zusammenarbeit für die Zukunft. Um was es dabei ging? Barsch trifft Basilikum – beides in ressourcenschonenden Kreisläufen angebaut und direkt in den REWE-Märkten der Region verkauft. Im Audio-Interview erklärt Nicolas Leschke, Gründer und Geschäftsführer von „ECF Farmsystems“, wie „Aquaponik“ im neuen Green Farming-Markt in Wiesbaden zum Einsatz kommt.
Das neue REWE Green Farming ist weit mehr als ein Supermarkt – der Markt ist zugleich Produktionsstätte für ressourcenschonend erzeugte, regionale Lebensmittel. Ganz konkret für rund 800.000 Basilikumpflanzen und 20.000 Buntbarsche jährlich. Und das alles auf einer Dachfarm mitten in der Stadt.
Pro Jahr wachsen in Wiesbaden 800.000 Basilikumpflanzen heran Der besondere Clou: Die auf der gläsernen Dachfarm gezogenen Basilikumpflanzen versorgen die rund 480 REWE-Märkte in Hessen und in Teilen von Rheinland-Pfalz mit frischem Basilikum. Durch die umweltfreundlichere Verpackung können 12 Tonnen Kunststoff pro Jahr gespart werden. Die Barsche werden in 13 Bassins auf rund 230 Quadratmetern gezüchtet, und ebenfalls noch vor Ort zum Transport in die REWE-Märkte der Region verarbeitet.
Alles im Kreislauf
Auf der Dachfarm in Wiesbaden-Erbenheim ist sprichwörtlich alles im Fluss: Unter anderem das in einer Zisterne aufgefangene Regenwasser speist die Fischbassins und die Fische düngen wiederum das Gießwasser für die Basilikumpflanzen – in zwei perfekt ineinandergreifenden, abgeschlossenen Kreisläufen. Aber wie funktioniert „Aquaponik“ im Detail? Anders als in der konventionellen „Aquaponik“, in der Fische und Pflanzen in einem gemeinsamen Wasserkreislauf produziert werden, setzt das ECF-System auf zwei Kreisläufe, die gekoppelt betrieben werden: den Aquakultur-Kreislauf für die Fisch- sowie den Hydroponik-Kreislauf für die Pflanzenproduktion. Im Kreislauf der Aquakultur für die Aufzucht der Barsche zirkuliert das gesammelte Regenwasser aus der Zisterne des Marktes.
Die Speisefische werden in 13 Bassins auf rund 230 Quadratmetern gezüchtet. Interessierte Kund:innen erhalten via Barsch-TV Einblick
Die Ausscheidungen der Fische werden aus diesem Wasser herausgefiltert und biologisch in Pflanzendünger umgewandelt. Die Basilikum-Pflanzen wiederum stehen in den Gewächshäusern der Dachfarm auf sogenannten „Ebbe-Flut-Tischen“ und werden mit dem „Fischwasser“ gegossen, erhalten dadurch ihre Nährstoffe und wachsen besonders gut. Und genau diese Kombination aus Fisch- und Pflanzenkreisläufen macht das Prinzip der „Aquaponik“ aus.
Nicolas Leschke, einer der Gründer und Geschäftsführer von ECF Farmsystems, ist sich sicher: „Aquaponik beziehungsweise Urban Farming ist auf jeden Fall ein Teil der Zukunft der Lebensmittelerzeugung, denn es geht um kurze Transportwege, kurze Kühlketten, bessere CO2-Bilanzen. Und vor allem geht es darum, dass man auf kleinem Raum viel produziert, und das ressourceneffizient.“
Aquaponik ist eine Kombination aus Fischzucht und Pflanzenanbau. Barsch und Basilikum werden in zwei ressourcenschonenden und zusammenhängenden Kreisläufen kultiviert: dem Aquakulturkreislauf für die Frischproduktion und dem Hydroponik-Kreislauf für die Pflanzenproduktion.
Das Kreislaufsystem des REWE-Partners ECF-Farmsystems ermöglicht eine Produktion mit bis zu 90 Prozent weniger Wasserverbrauch gegenüber herkömmlicher Landwirtschaft.*
*Quelle: https://www.ecf-farm.de/
den Traum vom selbst
produzierenden
Supermarkt im Kopf“
Nicolas Leschke ist Gründer von ECF Farmsystems, einer Firma, die Fische und Basilikum auf nachhaltige Weise in Kreislaufsystemen produziert. Im Audio-Interview erklärt er, wie die Kombination aus Fischzucht und Pflanzenanbau funktioniert und wieso Urban Farming für ihn ein Teil der Zukunft der Lebensmittelproduktion ist.