Meine Meinung! Frauen aus der REWE Group zur Frauenquote.
Die Rahmenbedingungen sind hierzulande nicht viel besser als in Deutschland und auch die Bedingungen für berufstätige Mütter sind nicht viel besser. Für sie ist es ähnlich herausfordernd, eine Ganztagesbetreuung für die Kinder zu finden und auch die Öffnungszeiten der Kindertagesstätten sind nicht wesentlich flexibler. Die berufstätigen Mütter mit Führungsanspruch sind, ähnlich wie auch in Deutschland auf ergänzende private Betreuung angewiesen.
Auch die betriebliche Förderung von Frauen in Führungspositionen unterscheidet sich kaum von der in Deutschland – vielleicht ist diese in Deutschland sogar besser. Obwohl ich seit vielen Jahren nicht mehr in meiner Heimat lebe, ist mein Empfinden, dass Frauen in Deutschland häufig das Gefühl haben, eine Entscheidung treffen zu müssen, entweder für Kinder oder für Karriere. Das habe ich so in der Form in Osteuropa nicht erlebt. Hier ist es viel selbstverständlicher, Familie und Karriere zu vereinen.
Was die REWE Group bei der Integration von weiblichen Führungskräften noch verbessern könnte, wäre eine Ausweitung der vorhandenen Networking-Plattformen für Frauen auf die internationale Ebene.
Ob ich in Deutschland eine ähnliche Karriere hätte machen können? Das ist schwer zu beurteilen. Sicherlich wären die Hürden in Deutschland aber höher gewesen als in Osteuropa. Von daher kann ich für mich behaupten, dass es sicher förderlich für meine Karriere war, dass ich vor über 20 Jahren nach Osteuropa gegangen bin.“
Im Zuge des Zusammenschlusses der Vertriebsregionen Rosbach und Hungen entschied ich mich, wieder in den Vertrieb zu gehen. Es war eine sehr lebhafte Zeit, in der ich für ein Jahr Erfahrungen ,mitten im Leben` in einer Frankfurter REWE-Filiale sammeln konnte.
Im nächsten Schritt als Nahkauf-Verkaufsberaterin – heute Betriebsberaterin – habe ich unter anderem sechs Tengelmann-Filialen integriert. Durchsetzungsvermögen und Überzeugungskraft waren enorm wichtig, um den roten Nahkauf voranzubringen. Ab 2012 hatte ich als Verkaufsleiterin die Verantwortung für den gesamten Nahkaufbereich der Region. Das war eine sehr abwechslungsreiche und spannende Zeit, denn mit meinem neuen Team konnte ich viel bewegen.
Eine schöne Überraschung war es für mich, als mir die Regionsleitung zum 1. Januar 2015 die Verantwortung als REWE-Verkaufsleiterin übertrug. Damals war ich in meiner Region die erste Frau in dieser Position. Weitere neue Aufgaben ließen nicht auf sich warten: Ab Januar 2017 stand die Integration von Großflächenmärkten auf der Agenda. Seit August 2017 steht die Umsetzung der Vertriebsstrukturreform auf dem Programm, ein weiterer Meilenstein.
Mein Rezept? Ich habe Vertrauen zu meinen Mitarbeitern und lasse sie – innerhalb einer bestimmten Bandbreite – agieren. Man muss sich Ziele stecken und diese verfolgen und sich permanent selbst motivieren. Einen ,Frauenbonus´ hatte ich nie.“