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Serie: Ernährungstrends
Der Veganismus
von Judith Morgenschweis
Lesedauer: 3 Minuten
Einfach nur speisen war gestern. Heute geht am Esstisch nichts mehr ohne eine spezielle Diät. In der ersten Ausgabe von one haben wir die Paläo-Diät vorgestellt. In one_2 widmen wir uns dem Veganismus. Rainer Langhans tut es, Pamela Anderson und Brat Pitt auch. Selbst Mike Tyson kann ohne, und auch Demi Moore braucht es längst nicht mehr: Fleisch und tierische Produkte. Die Veganer-Dichte unter Prominenten ist groß.
Frisches Gemüse kommt in der veganen Küche immer auf den Tisch (Foto: Joshua Resnick l Fotolia)
Die Vielfalt an Gemüsesorten ist inzwischen sehr groß (Foto: Konstiantyn l fotolia)
Sprossen bieten geschmacklich Abwechslung und liefern viele Vitamine (Foto: Printemps l fotolia)
Hülsenfrüchte sind wichtige Eiweiß- und Ballaststofflieferanten (Foto: Zerbor l fotolia)
Vegan leben heißt: Tofu statt Fleisch (Foto: Joshua Resnick l fotolia)
Nüsse sind Hirnfutter - nicht nur für Veganer (Foto: dream79 l fotolia)
Kräuter und Gewürze geben den Gerichten den richtigen Pfiff (Foto: Sebastian Duda l fotolia)
Die Kritiker
Derzeit boomt der Veganismus. Doch es mehren sich auch kritische Stimmen. Einige Ernährungswissenschaftler warnen vor Mangelerscheinungen. Veganer müssten streng darauf achten, bestimmte Nährstoffe aufzunehmen. Unter anderem Eisen, Calcium und das Vitamin B12 hole sich der Körper bei einer Mischkost in erster Linie aus tierischen Produkten. Ein weiteres Argument ist die ökologische Kreislaufwirtschaft. Es liege in der Natur eines Bio-Bauernhofs auch Nutztiere zu halten, schrieb unlängst eine Ökotrophologin in der taz. Kritik richtet sich auch gegen die „Foodies“, die Veganer, die ausgesprochen vehement ihre Lebenssweise als moralisch überlegen propagieren. So stellt der amerikanische Filmemacher Eric Schlosser in seinem neuem Film „Food Chains“ den Tierschutz-Argumenten die Menschenrechte entgegen. Er hat auf Floridas Tomaten-Plantagen recherchiert und dort menschenunwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen vorgefunden. Es sei, so wurde Schlosser unlängst zitiert, einfacher, Menschen gegen die Misshandlung von Tieren zu mobilisieren als zum Protest gegen die Ausbeutung von Menschen.
Die Befürworter
Zwei Hauptgründe gibt es, auf Fleisch und Co. zu verzichten: Tier- und Umweltschutz sowie gesunde Ernährung. Seitdem Tierschutzorganisationen die Zustände in einigen Tierzuchtställen publik gemacht haben, kommen immer mehr Menschen Zweifel an der standardmäßigen Ernährung aus Fleisch, Getreide und Gemüse. Zudem, so die Argumentation, sei der Ressourcenverbrauch für die Tierzucht enorm hoch – insbesondere im Vergleich zum Ertrag. Für immer mehr Menschen ist dies ein Grund tierische Produkte komplett vom eigenen Speiseplan zu streichen. Dazu kommt der Wunsch nach gesunder Ernährung: Die so genannten Wohlstandskrankheiten, von Erkrankungen des Herzens über Krebs bis hin zum Übergewicht – sie alle werden nach derzeitigem Kenntnisstand auch einer falschen Ernährung zugeschrieben. Anhänger der veganen Ernährung hoffen, dem durch den strikten Verzicht auf tierische Produkte entgegenzuwirken. Grundsätzlich berichten überzeugte Veganer, dass sie sich seit ihrer Ernährungsumstellung deutlich wohler und fitter fühlen.
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