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Anders lieben bei der REWE Group
Arbeiten unterm Regenbogen
von Bettina Rees, Stefan Weber und Claudia Grenzer (Videos)
Seit fünf Jahren gibt es di.to, das Netzwerk der REWE Group für alle, die eine „andere“ sexuelle Orientierung haben. Ein guter Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen und ein passender Anlass, den zweiten Teil unserer Diversity-Serie den Kollegen und Kolleginnen zu widmen, die lesbisch, schwul, bi, trans, queer sind - und den Heteros und Cissexuellen, mit denen sie zusammenarbeiten. 

 

Eine Kollegin, fünf Kollegen und eine Psychologin erzählen, ob und wie man darüber im Kollegenkreis sprechen kann: Über die vielfältige Arbeit von di.to für die, die anders lieben, über den richtigen Zeitpunkt zum Outen, die wichtige Rolle von Führungskräften, die positive Strahlkraft von di.to-Pate Lionel Souque und die Tatsache, dass Teams mit Regenbogen innovativer und effizienter sind. Vorausgesetzt: Niemand muss sich verstecken. Niemand muss sich zeigen. Jede und jeder erfährt Akzeptanz im Anderssein.

„Wer offen damit umgeht, ist nicht angreifbar“Jens Tschimmel, 40, Gebietsmanager Vertrieb REWE Markt GmbH, Region Süd Klar, wenn ich jemandem sage, dass ich schwul bin, merke ich, wie es bei ihm im Kopf rattert. Aber meine Erfahrung ist: Wer offen damit umgeht, ist nicht angreifbar und muss sich nicht verstecken. Ich habe das seit meinem ersten Tag bei REWE im Jahr 2004 so gehalten und bin gut damit gefahren. Nach zwei Jahren bei der Bundeswehr, wo ich ebenfalls geoutet gelebt habe, einer Ausbildung und einer anderen Station im Einzelhandel habe ich bei REWE zunächst zehn Jahre als Marktleiter gearbeitet. Später bin ich in den Außendienst gewechselt. Da habe ich viel Kontakt mit unterschiedlichen Kollegen an sehr verschiedenen Standorten. Meine Beobachtung im privaten Umfeld ist: Je ländlicher, umso schwieriger ist es für Nicht-Heterosexuelle. Eine Dorfgemeinschaft, in der Schwul- oder Lesbischsein nicht gelebt wird, empfindet das eher als etwas Fremdes. In einer Großstadt mit ihren vielen unterschiedlichen Charakteren ist es sehr viel leichter.

Bei di.to mache ich seit Juli 2015 mit. Es ist eine Herausforderung, neue Mitstreiter zu finden. Oft scheitert es am zeitlichen Aufwand. Wenn Kollegen oder Kolleginnen sich an uns wenden, geht es aktuell nur selten darum, ob und wie man sich als schwul oder lesbisch outen soll. Viel häufiger gab es zuletzt Fragen rund um das Thema Transgender: Der eine oder die andere, der/die vor einer Geschlechtsumwandlung stand, egal ob medizinisch oder rechtlich, war verunsichert über mögliche Reaktionen im beruflichen Umfeld. Mancher, der es geheim halten will, sorgte sich, was auf seiner Krankmeldung stehen würde - der Männer- oder der Frauen-Vorname? Die Tatsache, dass Herr Souque als Vorstandsvorsitzender Pate von di.to ist und die deutliche Unterstützung durch die regionale Geschäftsleitung (REWE Region Süd) hat bei vielen Mitarbeitern und Führungskräften einen Fokus auf das Thema gelegt. Sie setzen sich intensiver damit auseinander. Das gefällt mir. Großen Bedarf für di.to gibt es nach meiner Einschätzung in den osteuropäischen Ländern, in denen die REWE Group tätig ist. Denn dort geht man mit dem Thema Homosexualität weit weniger liberal um als bei uns in Deutschland. Mein Partner ist übrigens auch bei REWE beschäftigt. Kennengelernt haben wir uns jedoch außerhalb des Unternehmens.

<div> „Bei uns behandelt man das Thema locker“Holger Schmidt, 49, Anforderungsmanager DER Touristik in Frankfurt Ich bin seit 26 Jahren bei DER Touristik, habe mich viele Jahre im Betriebsrat engagiert, lange Zeit auch als dessen Vorsitzender. In einem solchen Amt hat man immer mal wieder mit Themen zu tun, die Ausdruck der sexuellen Vielfalt in einer Belegschaft sind. Zum Beispiel als es darum ging, wie die Pensionskasse gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften bewertet. Ich bin verpartnert und im Unternehmen stets offen mit meiner Homosexualität umgegangen. Natürlich habe ich es nicht gleich jedem auf die Nase gebunden, aber ich habe damit auch nicht hinterm Berg gehalten. Zugegeben, ich habe es vergleichsweise leicht: Die Touristik ist eine bunt gemischte, liberale Branche - da geht man mit diesem Thema locker um. Dazu kommt, dass ich in Frankfurt lebe, einer Großstadt mit einer guten Infrastruktur für Schwule. Ich freue mich, dass die REWE Group sich zu Vielfalt bekennt. So muss niemand Energie verschwenden, um seine sexuelle Orientierung zu verstecken. Dass unser Vorstandsvorsitzender Lionel Souque als Pate für di.to fungiert, halte ich für sehr positiv und außergewöhnlich. Ich kenne kein anderes Unternehmen mit einem ähnlichen Netzwerk, bei dem der Chef vorangeht.

Bei di.to mache ich seit etwa zwei Jahren mit. Zusammen mit einigen Mitstreitern versuche ich, unser Netzwerk in der Region Mitte zu etablieren. Unter den Kollegen in der Touristik gibt es einige weitere Mitglieder in unserem Netzwerk - leider sehe ich sie selten bei Treffen. Aber das liegt vielleicht an den eben beschriebenen Besonderheiten unserer Branche. Möglicherweise muss unsere Arbeit aber erst noch ein wenig bekannter werden. Bisher sind auch - wie in vielen vergleichbaren Unternehmensnetzwerken - die Männer eher unter sich. LGBT ist aber mehr als das G für Gay, also schwul. Lesbian, Bisexuell, Transgender - alle zusammen können wir unser Netzwerk noch lebendiger gestalten!</div>

<div> „Die Angst, entdeckt zu werden, bremst im Job“Florian Goletzke,30 Leiter Deko/Außenwerbung REWE Markt GmbH, Region Nord Seit knapp einem Jahr bin ich für di.to in der Region Nord tätig. Zunächst als Einzelkämpfer, inzwischen habe ich einen „Copiloten“. Gemeinsam versuchen wir, unser Netzwerk zu etablieren und Kollegen und Kolleginnen die Scheu zu nehmen, offen mit ihrer Homosexualität umzugehen. Denn es ist doch so: Wenn ich ständig Angst habe, „entdeckt“ zu werden und mich frage, welche Folgen das möglicherweise für meine Karriere hat, bremst mich das im Job aus. Ich denke, dass vor allem viele lesbische Frauen diese Sorge umtreibt. Schließlich haben es Frauen ohnehin häufig schwerer, beruflich aufzusteigen.

Es gibt noch viel Arbeit für di.to. Vielleicht weniger in den Zentralen, da geht man mit dem Thema nach meiner Beobachtung lockerer um. Aber draußen in den Märkten ist es schon schwieriger. Wer stellt sich schon an der Fleischtheke hin und sagt seinen Kollegen und Kolleginnen: „Übrigens, ich stehe auf Männer“?  Ich selber spreche über meine Homosexualität nur, wenn man mich konkret fragt. Warum auch? Die anderen sollen mich nach meinem Wesen beurteilen. Klar, dazu gehört auch das Schwulsein, aber das muss ich doch nicht gleich jedem erzählen. Viele vermuten das bei mir nicht – und sind deshalb oft überrascht, wenn sie es erfahren.

Ich bin seit zehn Jahren bei REWE. Im Januar 2017 habe ich die Verantwortung für den Bereich Deko und Außenwerbung in der Region Nord übernommen. Gemeinsam mit meinen Mitarbeitern plane ich Veranstaltungen und Markteröffnungen. Es ist nicht immer leicht, das zeitlich mit der Arbeit für di.to übereinzubringen. Umso mehr freue ich mich, dass unser Regionsleiter das Thema unterstützt und Freiraum zum Beispiel für Messeauftritte oder Treffen zur Verfügung stellt. Überhaupt ist es wichtig, dass die Führungskräfte die Ideen von di.to mittragen.</div>

Drei Fragen an Astrid Jansen
„Sich mit dem eigenen Anderssein einbringen können, bereichert das Team“
Was hat die sexuelle Orientierung am Arbeitsplatz verloren? di.to-Beraterin Astrid Jansen über die richtige Art zu fragen und den richtigen Moment zum Outen.

<div>one: Frau Jansen, darf man einen Kollegen oder eine Kollegin nach seiner oder ihrer sexuellen Orientierung fragen?
Astrid Jansen: Ich selbst würde mich im Vorfeld fragen: Warum möchte ich eigentlich wissen, wie der Kollege, die Kollegin lebt? Bin ich einfach neugierig, habe ich Spaß an Klatsch und Tratsch? Oder mag ich den Menschen und interessiere mich für ihn?

Denn wen man liebt - das ist für die einen eine sehr persönliche, schützenswerte Angelegenheit, andere gehen eher offen damit um. Wenn ich nun wissen möchte, ob meine Kollegin lesbisch ist, weiß ich vorher leider nicht genau, ob sie zu den offenen oder zu den zurückhaltenden Menschen gehört. Wenn ich mir da nicht sicher bin, wie viel an Offenheit die Beziehung verträgt, kann ich mein Gegenüber ganz pragmatisch fragen: „Mich interessiert, wie du privat lebst. Darf ich dazu fragen oder trennst du das Private eher vom Beruflichen?“

Wichtig finde ich auch, dass man prüft, ob beziehungsweise auf welche Weise man selbst gerne gefragt werden würde, wenn es um Persönliches und Privates geht.
„Den richtigen Zeitpunkt fürs Outen nicht verpassen.“Astrid Jansen
one: Muss oder sollte ich mich Kollegen oder Vorgesetzten gegenüber „outen“?
Astrid Jansen: Mit den Fragen „soll ich mich outen?“ oder „wann ist der richtige Zeitpunkt?“ müssen sich Menschen, die jenseits der Mehrheitsgesellschaft leben, regelmäßig auseinandersetzen. Das ist so, weil Heteros oder Cis*) vielfach voraussetzen, dass alle Menschen, also auch LGBTIQ*) lebende Menschen so leben wie sie selbst.

Würden wir die heterosexuellen Cis-Leser und Leserinnen in diesem Interview per se als trans- oder homosexuell ansprechen, hätten sie vermutlich auch das Bedürfnis, das aufzuklären und die für sie passende Selbstbeschreibung kundzutun.

Doch die meisten Menschen, die mir bisher begegnet sind, tragen ihre sexuelle Identität beziehungswiese Orientierung eben nicht vor sich her. Denn sie bildet für sie nur einen Aspekt ihrer Person unter vielen und daher wollen sie ihr nicht so eine große Bedeutung geben. Sie haben wenig Lust, immer wieder die „Quotenlesbe“ im Heteroteam zu sein. Daraus ergibt sich oft ein Dilemma zwischen „outen“ oder „nicht outen“.

Wichtig ist auch, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Verpasst man den, kann das unangenehm sein („Warum hast du mir das nicht eher erzählt?“). Ist man zu früh, dann auch („der spielt sich mit seinem Schwul-Sein in dem Mittelpunkt“). Dieser Entscheidungsprozess kostet Gefühle und Kopf gleichermaßen Kraft.

one: Warum überhaupt im Arbeitsumfeld über die eigene Lebens- oder Liebessituation sprechen?
Astrid Jansen: Was will ich montags morgens vom Wochenende, von meiner Familie preisgeben, die vielleicht aus zwei Vätern oder zwei Müttern besteht? Wenn Menschen dauerhaft einen Teil des eigenen Lebens ausblenden müssen, weil das Arbeitsklima nicht offen genug ist, dann ist das für die Betroffenen oft belastend. Im Gegensatz dazu bereichert es Teams, wenn unterschiedliche Menschen sich mit dem eigenen Anderssein einbringen können. Solche Teams sind kreativer und bereiten den Boden für ein gesundes Miteinander aller.

Astrid Jansen ist Psychologin, hypnosystemische Coach und Beraterin Gesundheitsmanagement des Gesundheitsdienstleisters B.A.D. Sie berät im Rahmen ihrer Tätigkeit für die REWE Group auch die Mitglieder des di:to-Netzwerks und Kolleginnen und Kollegen zu Fragen aus dem Bereich LGBTIQ*) </div>

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<div> „Schade, dass so wenig Frauen mitmachen“Kevin Keller, 29, Mitarbeiter des REWE-Marktes im unterfränkischen Eschau Hier, in einem kleinen Ort im Spessart, gehört Mut dazu, zu sagen: Ich bin schwul. Dann ist man vier Wochen lang Gesprächsthema. Aber dann ist es auch vorbei, dann gibt es wieder ein anderes Thema. Und das Gute ist: Viele Mitmenschen gehen nach dem Outing plötzlich viel freundlicher und offener mit einem um. Kollegen und auch Kunden. So habe ich das erlebt, seit ich 2014 im REWE-Markt in Eschau angefangen habe. Ich denke, auch viele „andere“ sind verunsichert, wenn es um Homosexualität geht und scheuen sich, das Thema anzusprechen. Wenn ich dann den ersten Schritt mache, nehme ich Kollegen und Kolleginnen die Hemmungen, offen über sexuelle Vielfalt zu sprechen.
Seit Anfang 2016 bin ich bei di.to dabei und seit Frühjahr des vergangenen Jahres helfe ich aktiv mit, unser Netzwerk in der Region Mitte zu etablieren. Das ist spannend, weil es hier so einen bunten Mix gibt von Kollegen und Kolleginnen aus den Märkten von REWE, PENNY und toom sowie aus der Touristik. Ich stelle immer wieder fest, dass viele ganz falsche Vorstellungen über unsere Arbeit haben. Mancher hält uns lediglich für einen „Spaßverein“ und denkt, dass wir vor allem Freizeitaktivitäten koordinieren. Auch hat es sich nach meiner Beobachtung erst wenig herumgesprochen, dass unser Vorstandsvorsitzender als Pate für di.to fungiert. Wenn ich die di.to-Broschüre mit dem Foto von Herrn Souque zeige, sind viele sehr erstaunt. Schade, dass es so schwierig ist, Frauen zum Mitmachen bei di.to zu bewegen. Vielleicht liegt es daran, dass viele Frauen sich nicht outen möchten. Oder sie wollen unter sich sein. Oder sie legen Wert darauf, Beruf und Privatleben nicht zu vermischen. Aber dieses Problem teilen wir mit anderen Netzwerken.</div>

<div> „Lesbisch zu sein hat mir im Job nie geschadet“Nicole Bräutigam, 38, Assistentin im Einkauf REWE Group Buying Köln Warum sich vergleichsweise wenig Frauen bei di.to engagieren? Vielleicht, weil Männer häufig extrovertierter sind, gerade wenn es um die Frage der sexuellen Orientierung geht. Manche Frau ist möglicherweise aber auch noch nicht geoutet und sorgt sich um die Reaktion von Kollegen und Vorgesetzten, wenn das öffentlich wird – gerade, wenn sie in einer Führungsposition ist oder eine Karriere anstrebt. Denn als lesbische Frau bietet man vielen Menschen eine größere Angriffsfläche. Sicher gibt es auch Kolleginnen, die sagen: Ich benötige kein eigenes Netzwerk; ich möchte vielmehr, dass meine sexuelle Orientierung als etwas ganz Normales betrachtet wird.   Selber bin ich auch nur sporadisch bei di.to-Veranstaltungen dabei. Nicht, weil mich das Netzwerk nicht interessieren würde. Im Gegenteil, ich finde es toll, dass es das bei REWE gibt. Ich bin stolz darauf in einem Unternehmen zu arbeiten, wo die engagierten Kollegen in den letzten 5 Jahren so viel erreicht und auf die Beine gestellt haben. Bei mir ist es oft schlicht eine Frage der Zeit. Um meine Orientierung habe ich im Job nie ein Geheimnis gemacht. Ob mir das in den 13 Jahren, die ich jetzt für die REWE Group arbeite, geschadet hat? Nein, das glaube ich nicht. Allerdings habe ich das Glück, in einer großen Stadt wie Köln zu leben, wo das Klima sicherlich sehr viel liberaler ist als in vielen ländlichen Regionen Deutschlands. Dazu kommt: Mit zunehmendem Alter geht man selbstbewusster mit dem Thema um. Wenn das Gespräch auf mein Lesbischsein kommt, sage ich immer gleich: Wenn Ihr Fragen dazu habt, versuche ich gerne, sie zu beantworten.</div>

<div> „Schwul sein und Karriere geht“Phillip Kassner, 22, Mitarbeiter im Außendienst REWE Markt GmbH, Region Ost Ich habe lange Zeit gedacht: Okay, du bist schwul, dann kannst du halt keine Karriere machen. Denn dieser „Schatten“ wird dich immer begleiten. So geht es wahrscheinlich vielen Nicht-Heterosexuellen, könnte ich mir denken. Deshalb ist es so wichtig, dass wir mit di.to ein Netzwerk und eine Anlaufstelle etablieren, die allen betroffenen Kollegen und Kolleginnen klar macht, dass sie nicht alleine sind. Hier im Osten haben wir erst zu Jahresbeginn 2018 begonnen, di.to bekannt zu machen. Vielleicht weil andere Themen wichtiger waren, vielleicht weil die Denke hier etwas mehr rückwärtsgewandt ist – ich weiß es nicht.   Ich bin seit 2012 bei REWE, habe nach der Ausbildung zunächst in einem Markt im Thüringer Wald gearbeitet und bin seit einem Jahr im Außendienst tätig. Ich habe den Eindruck, dass es Homosexuellen in Ostdeutschland besonders schwerfällt, sich zu outen, weil sie fürchten, dass ihre Vorgesetzten wenig liberal sind. Deshalb ist es so wichtig, dass wir möglichst viele Führungskräfte für die Ideen von di.to begeistern. Nur so kann ein Klima entstehen, in dem sich niemand wegen seiner sexuellen Orientierung verstecken muss. Das wirkt sich auch positiv auf die Arbeitsleistung aus. Bei meinem Outing hatte ich es vergleichsweise leicht: Ich hatte eine verständnisvolle Chefin, mit der ich mich sehr gut verstanden habe. Gegenüber jemand anderem wäre es mir wahrscheinlich sehr viel schwerer gefallen zu sagen, was Sache ist. Trotzdem werde ich mein Gebiet hier in absehbarer Zeit verlassen und für REWE nach Berlin gehen. Dort kann ich mich besser entfalten und mehr ich selbst sein. </div>

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Glossar: Jenseits und diesseits der Norm.
5 Jahre di.to: „Positive Auswirkungen auf das Leben einzelner Kollegen/innen“

<div>Der fünfte Jahrestag der di.to-Gründung musste natürlich standesgemäß gewürdigt werden, und so organisierten die Initiatoren um Frank Bartels und Anna Pavlitschek eine Veranstaltung, bei der nicht nur gefeiert wurde. Zahlreiche Gäste brachten in Vorträgen die unterschiedlichsten Sichtweisen auf das Thema sexuelle Orientierung mit. Darunter Alexander Wehrle, Geschäftsführer des 1. FC Köln, der über „Out im Job?!“ sprach, Michaela Lübbering aus dem NRW-Familienministerium, die einen Überblick der aktuellen LGBT-Themen in der Landespolitik gab, oder Sarah Ungar, die Einblicke gewährte, mit welchen Herausforderungen lesbische oder schwule Mitarbeiter bei der Thyssenkrupp AG umgehen müssen.

di.to-Initiator Frank Bartels zieht ein positives Fazit: „Ich war nach der Veranstaltung echt einen Moment sprachlos, was selten genug bei mir der Fall ist. Ich hatte mit meiner Homosexualität nie ein Problem bei der REWE Group, im Gegenteil. Aber zu hören und live mitzuerleben, wie wichtig und vor allem positiv sich di.to. auf das Leben einiger Kollegen ausgewirkt hat, das hat mich schwer beeindruckt. Allein dafür hat sich die Arbeit in den letzten fünf Jahren mehr als gelohnt.“</div>

Alexander Wehrle, Geschäftsführer des 1. FC Köln, sprach zum Thema Out im Job!? Weitere Themen waren Homosexualität unter Profi-Sportlern, vor allem Fuballern und Homophobie unter Fans
Besonders still und emotional wurde es, als Moderator Jascha Habeck mit Sarah Ungar und Joschua Thuir (PROUT AT WORK Foundation) über das Thema Transsexualität sprach. Ein Thema, das für viele der knapp 100 Gäste bis dato unbekannt war.
Comedian Malte Alters präsentierte Auszüge aus seinem Programm „Rent a gay“
Kevin Keller vom REWE-Markt Eschau und Vertreter von di.to Mitte gab ein Ständchen für 5 Jahre di.to. zum Besten
Wie bei vielen anderen di.to. Veranstaltungen konnten die Gäste mit Ihrer Teilnahme Gutes tun und regionale LGBT-Unternehmen unterstützen. Mit den Beiträgen für den Kölner CSD-Truck sowie der Geburtstagsveranstaltung, konnten Frank Bartels und Anna Pavlitschek Spendenschecks über jeweils 1.300,- € an das anyway Köln, die Aidshilfe Köln sowie an SCHLAU NRW überreichen.
Michaela Lübbering aus dem NRW-Familienministerium sprach zur LGBT-Strategie der NRW-Landesregierung
Ausklang beim Barbecue
di.to in Kürze
Im August 2013 traf sich eine Gruppe von über 20 Kolleginnen und Kollegen der REWE Group in Köln zu einem Stammtisch – das war die Geburtsstunde von di.to. Unter dem Motto „different together“, also gemeinsam anders, gründete Frank Bartels mit seinen Mitstreitern ein Netzwerk für homosexuelle Kolleginnen und Kollegen in der REWE Group. 
Heute ist daraus ein LGBT-Unternehmensnetzwerk geworden, das mehr als 200 Kolleginnen und Kollegen in ganz Deutschland und in Österreich miteinander vernetzt.
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