„Zwei zu Eins“ lässt die DDR wieder auferstehen und erzählt dabei die wahre Geschichte der Ost-Mark in ihren letzten Zügen. In „The Dead Don’t Hurt“ blickt Schauspieler und Regisseur Viggo Mortensen auf die Besiedelung Nordamerikas durch die Augen einer jungen Migrantin. Die Jahre 1985 bis 2020 in der BRD kann man auf dem Streaming-Kanal ARD Plus anhand von 1.758 Folgen „Lindenstraße“ an sich vorbeiziehen lassen.
Kino 1 Zwei zu Eins © X Verleih AG/Peter Hartwig Zwei zu Eins war der Wechselkurs, mit dem 1990 die DDR abgehandelt wurde – zumindest monetär. Die eingezogenen Ost-Mark-Scheine wurden in einen geheimen Bunker gebracht. Nur ein paar aufmerksame Trabantenstadtbewohner entdecken das Milliardengrab und eröffnen einen florierenden Handel mit den gebrauchten Devisen.
Die Story ist echt, die Ausstattung größtenteils auch und die Besetzung hochkarätig und gut gelaunt. „Zwei zu Eins“ ist die perfekte Sommerkomödie mit Schauwert und Spruchfestigkeit, die im Finale sogar noch mit einer wirklich verblüffenden Pointe aufwartet.
Natja Brunckhorst
Mit 13 Jahren wird Natja Brunckhorst das Gesicht von Christiane F. in der Verfilmung von „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ (1981). Der Rummel um ihre Person wird der Berlinerin zu viel und sie zieht nach London und Paris, bevor sie sich 1991 in die Schauspielschule in Bochum einschreibt. Nach einer überstandenen Krebserkrankung beginnt Brunckhorst 1998 Drehbücher zu schreiben, darunter auch die autobiografische Story zu „Wie Feuer und Flamme“, wofür ihr 2001 die Lola verliehen wird. Ihr Spielfilmdebüt als Regisseurin, „Alles in bester Ordnung“ mit Corinna Harfouch, kam 2022 in die Kinos.
Filmgenre: Drama
Länge: 116 Minuten
Regie: Natja Brunckhorst
Mit: Sandra Hüller, Ronald Zehrfeld, Max Riemelt, Ursula Werner, Peter Kurth
Altersfreigabe: ab 6
Verleih: X Verleih
Start: 25.7.2024
Kino 2
The Dead Don`t Hurt
© Marcel_Zyskind/alamode Film
Man nennt sie Revisionisten- oder Anti-Western, die Filme, die mit dem Mythos der weißen, männlichen Helden, die Nordamerika erobert und besiedelt haben, aufräumen. In „The Dead Don’t Hurt“ spielen Männer über das Klischee des Rowdies oder stillen Einzelgängers hinaus kaum eine Rolle. Im Zentrum des von Viggo Mortensen geschriebenen und inszenierten Anti-Westerns steht die frankophone Siedlerin Vivienne, die fest entschlossen ist, sich ihren Weg durch das unwirtliche Land zu bahnen. Der dänische Einwanderer Holger scheint ihr dabei ein guter Kompagnon zu sein, bis der Krieg sie scheidet.
Vicky Krieps
Selbst kleinen Rollen weiß Vicky Krieps mit ihrer Natürlichkeit und Zurückhaltung einen ganz persönlichen Stempel aufzudrücken, etwa als Modell und Muse in „Der seidene Faden“ (2017) oder in Daniel Brühls Regiedebüt „Nebenan“ (2021). Hauptrollen macht die 1983 in Hesperingen geborene luxemburgisch-deutsche Wahlberlinerin zu spannenden Charakterstudien, darunter Kaiserin Sisi in „Corsage“ (2022) und Ingeborg Bachmann in Margarethe von Trottas „Reise in die Wüste“ (2023). Kein Wunder also, dass Viggo Mortensen ihr in seinem Regiezweitling das Zentrum der Handlung überlässt.
Filmgenre: Westerndrama
Länge: 129 Minuten
Regie: Viggo Mortensen
Mit: Vicky Krieps, Viggo Mortensen, Danny Huston, Solly McLeod, Colin Morgan
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Alamode Film
Start: 8.8.2024
DVD Lindenstraße © WDR Am 8. Dezember 1985 flimmerte die erste Episode über die Mattscheiben der Röhrengeräte in deutschen Haushalten, am 29. März 2020 die letzte, in HD und zeitgleich in der ARD-Mediathek. Alles dazwischen ist ein Stück deutsche Fernsehgeschichte, nicht nur technisch, sondern vor allem in der Handlung und der Entstehungsgeschichte. Die Münchner „Lindenstraße“ wurde auf den WDR-Gelände in Köln Bocklemünd aufgebaut, wo sich die Schicksale der Familien Beimer, Zenker, Sarikakis, Dressler, Ziegler entfalteten und immer auch Platz für tagesaktuelle Bezüge hatten. Auf dem Streaming-Kanal ARD Plus lassen sich die 1758 Folgen locker wegbingen, wofür das lineare Fernsehen einst 34 Jahre brauchte.
Genre: Familie, Drama
Länge: 1758 x ca. 30 min
Entwickler: Hans W. Geißendörfer
Mit: Marie-Luise Marjan, Andrea Spatzek, Hermes Hodolides, Sybille Waury
Altersfreigabe: o.A.
Kanal: ARD Plus
Ab: Juli 2024
Game Speed Dating for Ghosts © Copychaser Games Das Spiel ist nicht mehr ganz taufrisch (Erscheinungsjahr 2018), aber das sind seine Protagonisten ja auch nicht mehr. Genauer gesagt, sind sie schon verblichen und gut in der Hölle gelandet, wo sie sich, so ganz alleine an der Theke des heißesten Clubs ziemlich langweilen. 10 Geister, 10 mysteriöse Schicksale, 10 Herzen, die es gilt miteinander zu verbandeln. „Speed Dating for Ghosts“ ist ein kleines, witziges Indy-Game, das das Horror-Genre auf die Schippe nimmt, während es mit Gefühlen sehr ernsthaft umgeht.
Art: Abenteuer / Rätsel
Entwickler/Vertrieb: Copychaser Games, Laundry Bear Games
Erhältlich für: Windows 10, macOS, Nintendo Switch
Adresse: copychaser.com/ccg001