Für die wenigsten Menschen ist das Leben ein langer, ruhiger Fluss. Für Rona ist es sogar so aufreibend wie die Wellen, die an der Küste ihrer Heimat auf den Orkney Inseln aufschlagen. Statt im weit entfernten London zu studieren, hat sie sich exzessiv in den Bars der Metropole ausgelebt. Zum Entgiften ist Rona nun auf die Orkneys zurückgekehrt.

„The Outrun“ basiert auf den Memoiren von Amy Liptrot, die auch zusammen mit Regisseurin Nora Fingscheidt das Drehbuch geschrieben hat. In einer Tour de Force durchlebt Saoirse Ronan Ronas Odyssee, die sich wie ein Mosaik aus Zeit und Ort zusammensetzt.

Nora Fingscheidt
Mit ihrem ebenso lauten wie einfühlsamen Jugenddrama „Systemsprenger“ gibt die 1983 in Braunschweig geborene Nora Fingscheidt Spielfilm-Einstand. Der wird nicht nur im Wettbewerb der Berlinale 2019 gezeigt, sondern auch mit dem Alfred-Bauer-Preis ausgezeichnet. Eben dieses Fingerspitzengefühl für schwierige Charaktere lässt die Schauspielerin Saoirse Ronan auf Fingscheidt aufmerksam werden, die sich kurz zuvor die Filmrechte an Amy Liptrots „The Outrun“ gesichert hatte. Von Juli bis September 2022 verfilmen Fingscheidt und Ronan Ronas Geschichte an den Originalschauplätzen.

Am Anfang war der Urschleim, der vor sich hin blubbert. Mehrere Millionen Jahre später steht da ein Haus mit einem Wohnzimmer und einem großen Fenster. 1945 ziehen dort die frisch verheirateten Youngs ein, bekommen vier Kinder und einen Fernseher, werden Großeltern und alt. „Here“ erzählt seine Geschichten aus einer einzigen Perspektive, ohne Schwenks, Schnitte oder Zooms. Vielmehr überlappen sich die Bilder, springen in der Zeit vor und zurück, wobei sie Tom Hanks und Robin Wright sogar jünger aussehen lassen als vor 30 Jahren in „Forrest Gump“. KI macht’s möglich.

Robert Zemeckis
So wie Steven Spielberg und George Lucas gehört auch der 1952 in Chicago geborene Regisseur Robert Zemeckis zu den erfolgreichen Tüftlern Hollywoods. Lange bevor er sich in Kalifornien in die School of Cinematic Arts einschreibt, experimentiert er mit der Super 8-Kamera seines Vaters. Gut 20 Jahre später führt das zu der Abenteuer-Komödie „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“, ab 1985 zur „Zurück in die Zukunft“-Trilogie und 1995 zum Oscar für die beste Regie bei „Forrest Gump“. Seitdem hat Zemeckis noch 13 Spielfilme inszeniert, darunter „Contact“ (1997) und „Cast Away“ (2000).

Auf mehr als 50 Jahre Filmschaffen kann der Düsseldorfer Wim Wenders zurückblicken. Zehn Spielfilme hat er für die jüngste „Best of Wim Wenders“-DVD-Box ausgesucht, wobei er nach eigenen Angaben höchst subjektiv vorgegangen ist:

„Alice in den Städten“ (1974), „Im Lauf der Zeit“ (1976), „Der amerikanische Freund“ (1977), „Der Stand der Dinge“ (1982), „Paris, Texas“ (1984), „Der Himmel über Berlin“ (1987), „Lisbon Story“ (1994), „Am Ende der Gewalt“ (1997), „The Million Dollar Hotel“ (2008) und sein jüngstes, in diesem Jahr für Japan ins Oscar-Rennen geschicktes Drama „Perfect Days“. Alle zehn Filme erzählen über die Zeit ebenso viel wie über die Zeit, in der sie entstanden sind.

Wo kommt das Flüstern her? Hat sich da nicht gerade was bewegt? Das sind Fragen, die durchaus aufkommen beim Spielen von „Fear the Spotlight“. Mildes Gruseln im grobpixeligen 90er Jahre Retro-Look heißt die Devise, zumindest optisch. Zutiefst 2024 ist jedoch der gespenstische Skandal, dem Vivian im nächtlichen Schulgebäude auf die Schliche kommt, nachdem ihre Freundin Amy plötzlich ist. „Fear the Spotlight“ ist das erste Spiel, das der von Horror-Film-Produzent Jason Blum („Get Out“, „Wir“, „Speak No Evil“) gegründete Vertrieb Blumhouse Games herausbringt.