Frauen in extremen Situationen hat sich das Kino im September verschrieben. In „The Substance“ macht Demi Moore eine horrende Verjüngungskur durch. Kate Winslet tritt indes in die Fußstapfen der „Fotografin“ Lee Miller und dokumentiert die befreiten Konzentrationslager von Buchenwald und Dachau. Und mit seinen zehn besten Filmen in einer DVD-Box ehrt der Arthaus-Verleih den spanischen Regisseur Pedro Almodóvar zu seinem 75. Geburtstag.
Kino 1 The Substance © Mubi Der alternde Filmstar Elisabeth Sparkle bekommt das mysteriöse Angebot, eine jüngere Version aus sich zu klonen. Alles was sie tun muss: sich eine ominöse Substanz spritzen und abwechselnd je eine Woche als Klon und als sie selbst leben.
Oscar Wildes „Bildnis des Dorian Grey“ stand Pate für diese Hollywood-Satire mit Demi Moore und Margaret Qualley als alte und junge Elisabeth. Unter der Regie von Coralie Fargeat wurde aus „The Substance“ eine kunstvolle Mixtur aus Psychothriller und Körperhorror, der beim diesjährigen Filmfest in Cannes den Preis für das beste Drehbuch gewann.
Demi Moore
Wohl kaum eine US-Schauspielerin hätte die Hauptrolle in „The Substance“ besser ausgefüllt als Demi Moore. 1962 in Roswell, New Mexico, geboren, avanciert Moore in den 90er Jahren durch Filme wie „Ghost“ (1990) und „Enthüllung“ (1994) zum Superstar und macht sich einen Namen als eine der erotischsten Frauen Hollywoods. Letzteres stellt sie 1991 unter Beweis, als sie sich nackt und hochschwanger (mit der zweiten von drei Töchtern von Bruce Willis) das Magazin Vanity Fair ablichten lässt. Ab 2000 sinkt Moores Stern durch längere Pausen zwischen den Drehs und mäßig gute Rollenwahl rapide.
Filmgenre: Drama, Horror
Länge: 140 Minuten
Regie: Coralie Fargeat
Mit: Demi Moore, Margaret Qualley, Dennis Quaid, Hugo Diego Garcia
Altersfreigabe: ab 16
Verleih: Mubi
Start: 19.9.2024
Kino 2 Die Fotografin © Arthaus Sie war die Frau, die sich in Hitlers Wanne badend selbst ablichtete: Lee Miller. Im Tross der Alliierten machte sie Fotos im befreiten Paris, den KZs von Buchenwald und Dachau, von deutschen Zivilisten und amerikanischen GIs.
„Die Fotografin“ erzählt Lees Geschichte vom New Yorker Model, über die französische Kunst-Fotografin, bis zur Kriegsreporterin für die Vogue. Dabei beeindruckt nicht nur Kate Winslets darstellerischer Bogen vom unbeschwerten Twen hin zur ernsthaften Fotojournalistin, sondern auch die Bilder, mit denen Regisseurin Ellen Kuras diesen Weg belegt.
Ellen Kuras
Es ist wohl kein Zufall, dass Ellen Kuras mit „Die Fotografin“ ihr Debüt als Regisseurin eines abendfüllenden Spielfilms gibt. Die 1959 in New Jersey geborene Kuras hat in New York Fotografie und Schmalfilm-Kameraführung studiert und damit den Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Karriere als Kamerafrau gelegt. Seit den frühen 90er Jahren steht sie bei Dokumentar- und Spielfilmen hinter der Kamera, sowie auch bei Musikvideos und Werbeclips, und das für Regisseur*innen wie etwa Martin Scorsese, Spike Lee, Mary Harron, Michel Gondry, Ted Demme und Rebecca Miller.
Filmgenre: Biographie, Drama
Länge: 117 Minuten
Regie: Ellen Kuras
Mit: Kate Winslet, Andy Samberg, Alexander Skarsgård, Marion Cotillard
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Studiocanal Deutschland
Start: 26.9.2024
DVD Pedro Almodóvar © Arthaus In Deutschland hat die Liebe zu Pedro Almodóvar 1988 mit „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“ angefangen. Für jede*n, der angesichts schriller Schattierungen in Farben, Mustern, Emotionen, Handlungsabläufen, Temperamenten, Schnitten und Nasenformen nicht völlig überfordert war, ging am Regie-Himmel ein neuer, heller Stern auf. Und Pedro Almodóvar enttäuschte sein Publikum in dem kommen drei Jahrzehnten nie. Zehn seiner besten Filme, darunter „Live Flesh“ (1997), „Volver“ (2006), „Parallele Mütter“ (2021) und die Oscar-Erfolge „Alles über meine Mutter“ (1999) und „Sprich mit ihr“ (2002), gibt es nun in einer DVD-Box anlässlich seines 75. Geburtstags am 25. September.
Genre: Drama, Komödie, Romanze
Länge: 1073 min
Regie: Pedro Almodóvar
Mit: Penelope Cruz, Antonio Banderas, Carmen Maura, Rossy de Palma, Victoria Abril
Altersfreigabe: ab 16
Vertrieb: Studiocanal
Ab: August 2024
Game Botany Manor © Whitethorn Games Slow Gaming ist ein kleiner, stiller Trend am Rande einer schnellen, lauten, schrillen Industrie, der immer mehr Freunde findet. „Botany Manor“, das von Laura De Mey im idyllischen Devon in Großbritannien entwickelt wurde, ist nicht nur thematisch angemessen langsam, sondern auch farbenprächtig und schön. Es gilt per Point-and-Click magischen Pflanzen ihr Geheimnis zu entlocken, um sie zum Blühen zu bringen. Gärtnerisches Vorwissen ist dabei keine Bedingung, hilft aber dennoch bei dem ein oder anderen Weg zur Lösung.
Art:Rätsel
Entwickler/Vertrieb: Balloon Studios/Whitethorn Games
Erhältlich für: Windows, XboxOne, Xbox Series, Nintendo Switch
Adresse: botanymanor.com