© 2015 Mastermind-Movie-Inc Egal wie, James muss in die Gänge kommen als Vater, Ehemann, Sohn, Tischler oder Kunstdieb. Er entscheidet sich für letzteres und macht sich mit zwei Freunden umgehend daran das örtliche Museum von Framington, Massachusetts zu berauben. 

Regisseurin Kelly Reichardt ist eine Meisterin darin, skurrile Orte und Situationen so zu inszenieren, als ob man sie selbst erleben könnte. War es in „Meek‘s Cutoff“ (2010) und „First Cow“ (2019) der Alltag im gar nicht so wilden Westen, ist es in „The Mastermind“ ein Kunstraub in der herbstlich hübsch verschlafenen US-Provinz der 70er Jahre. 

© 2015 Mastermind-Movie-Inc Josh O‘Connor

Verknauscht, zerbeult und ein bisschen schüchtern sind die Film- und Fernsehcharaktere, in die Schauspieler Josh O’Connor hineinrutscht als wären es für ihn persönlich handgemachte Schuhe. Besonders auffällig ist das in der Serie „The Crown“, in der der 1990 geborene Engländer den jungen Prince Charles mit all seinen Manierismen darstellt. Dass das auch eine erotische Komponente haben kann, beweist O’Connor zuvor schon 2017 im ländlich schroffen Liebesdrama „God’s Own Country“ und 2024 im Triangle mit Mike Faist und Zendaya in „Challangers - Rivalen“. 

© Splendid Film Sie ist einfach im falschen Jahrhundert geboren. Da ist sich die Pariser Buchhändlerin Agathe sicher. Dating Apps sind nicht ihr Ding und ein Mr. Darcy scheint auch nicht in ihren Laden schneien zu wollen. Dafür aber die Einladung zu einem zweiwöchigen Aufenthalt bei der Jane-Austen-Gesellschaft in England.

Autorin Laura Piani hat sich tief in das Oeuvre von Jane Austen gegraben. Aufgetaucht aus deren Gefühlen, Sehnsüchten und Verwirrungen ist sie mit einer gewitzt modernen Geschichte, die sie selbst inszeniert und mit Camille Rutherford perfekt besetzt hat.

© Splendid Film Camille Rutherford

Im Fall von „Jane Austen und das Chaos in meinem Leben“ sollte man sich nach Möglichkeit die Originalfassung anschauen, denn Camille Rutherfords bilinguales Sprachtalent verleiht dieser Romcom eine weitere entzückende Ebene. Dass die 1990 in Paris geborene Rutherford perfekt Englisch spricht, liegt an ihrem britischen Vater. Den hinreißenden Akzent verdankt sie dem Umstand, dass sie in Clermont-Ferrant aufwächst und in Paris Schauspiel studiert. In Deutschland kennt man sie an der Seite von Sandra Hüller im hochprämierten Drama „Anatomie eines Falls“ (2023).

© apple tv+ All der Hass und die Häme, die Drohungen und die angedeuteten Gewalttätigkeiten, die offen in Chatforen und Social Media Plattformen ausgestoßen werden, sind schon schwer zu ertragen. Wie düster und kriminell geht es erst zu in den versteckten und verschlossenen Ecken des Internets? Das sind die Orte, an denen „The Savant“ ermittelt, streng geheim, denn das Infiltrieren von kriminellen Gruppierungen ist selbst eine Straftat.

Es ist ein ziemlich heißes Eisen, das Serienautorin und -entwicklerin Melissa James Gibson („House of Cards“) in ihrer neuen Serie anpackt. Vor dem Bildschirm braucht man dabei ähnlich starke Nerven wie Jessica Chastain in der Titelrolle. 

© OldMaps Online Regionen, Herrscher, Menschen und Schlachten auf einer Weltkarte mit Zeitschiene. Ereignisse und Personen mit Link zur passenden Wikipedia-Seite. Wer hätte sich so etwas nicht im Geschichtsunterricht gewünscht? 

Unter der Federführung des tschechisch-schweizerischen Unternehmers Petr Pridal steuerten unzählige Universitäten und Bibliotheken weltweit Kartenmaterial für die „Time Map“ bei. Denkarbeit muss man als User bei all den nackten Daten, Zahlen und Namen aber dennoch leisten, denn in die Zusammenhänge der Menschheitsgeschichte muss man sich schon selbst