Civil War ©DCM Pics ©A24 Die USA sind nicht mehr vereinigt, der Präsident macht seine dritte Amtszeit und auf dem Star-Spangled Banner prangen nur noch zwei Sterne. Es herrscht „Civil War“ und der Titel ist in Alex Garlands neuem Film Programm. Ein vierköpfiges Presseteam bahnt sich seinen Weg zwischen Chaos, Terror und Tod zum Weißen Haus, getrieben von Informationspflicht und Sensationslust. Garland spart dabei weder an großangelegten Schauwerten noch an profunden Gedanken zum Wesen des kriegerischen Konflikts. Und nicht zuletzt liegt das Ganze mit Dunst und Spaeny schauspielerisch in kompetenten Händen. 
    
Alex Garland
Schon sein Debütroman „Der Strand“ macht den 1970 in London geborenen Alex Garland 1996 zum Star der Literatur-Szene. Übertroffen wird das noch als Danny Boyle den Stoff mit Leonardo DiCaprio 2000 verfilmt. Drei weitere Filme entstehen in Zusammenarbeit mit Boyle, u.a. „28 Days Later“ (2002) und „28 Weeks Later“ (2007), bis sich Garland entschließt, selbst Regie zu führen. Nach den beiden Science-Fiction Dramen „Ex Machina“ (2014) und „Auslöschung“ (2018) folgt der Psycho-Thriller „Men“ (2022). Und auch in seinem vierten Film, „Civil War“, ist Garland dem Wesen des Menschen auf der Spur. 

Robot Dreams ©Plaion Pictures Er ist zweidimensional, ohne Stars, ja sogar ohne Menschen und den Dialogen fehlen die Worte, dennoch – oder gerade deshalb – ist „Robot Dreams“ einer der schönsten Filme des Jahres. Es geht um nichts Geringeres als Freundschaft, wovon der spanische Regisseur Pablo Berger, basierend auf dem Comic der US-Amerikanerin Sara Varon, erzählt. Ein einsamer Hund bastelt sich einen Roboter-Freund und erlebt mit ihm einen wundervollen Sommer. Seine wahre Stärke entwickelt die Story aber erst, als nach einem Tag am Strand, das Salzwasser die Scharniere des Blechkameraden zum Rosten bringt. 

Pablo Berger 
Mit 25 dreht der 1963 im baskischen Bilbao geborene Pablo Berger Uranga seinen ersten Kurzfilm und gewinnt damit ein Stipendium für Film an der New York University. 2003 legt er mit der Komödie „Torremolinos 73“ sein Spielfilmdebüt vor. 2012 folgt seine spanisch düstere Schneewittchen-Version „Blancanieves“, die international zahlreiche Preise gewinnt. Nach dem schwarzhumorigen Fantasy-Thriller „Abracadabra“ (2017) ist der Zeichentrickfilm „Robot Dreams“ sein vierter Spielfilm, der in diesem Jahr mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet wurde und zudem für den Oscar nominiert war. 

Wednesday Cover © Warner Home Entertainment Wednesday Addams ist zweifellos eine Stilikone. Seit sie 1944 unter dem Zeichenstift von Charles Addams das Licht der Comic-Welt erblickte, ihre Kindheit in den 60ern in einer monochromen TV-Serie verbrachte und Anfang der 90er in zwei berühmt berüchtigten Kinofilmen, hat sie 2-3 Mädchen-Generationen zu dunkelbunter Düsternis im Leben inspiriert. Jetzt ist der Spross der morbiden Addams Familie endlich in die Pubertät gekommen und damit auch gleich ins Internat. Acht Episoden unter dem schlichten Oberbegriff „Wednesday“ begleiten sie dorthin (vier davon inszeniert von Gruselmeister Tim Burton).  

Chants of Sennaar ©Focus Entertainment Entdecken, entziffern, enträtseln. In „Chants of Sennaar“ wird buchstäblich um einzelne Worte gerungen, geht es doch darum, die Verständigung zwischen den Völkern wiederherzustellen. Genau dafür ist der Spielende zuständig. Bewaffnet mit Stift und Notizbuch bahnt man sich den Weg von Etage zu Etage einer verschlungenen Pyramide, denn die beiden französischen Kreatoren Julien Moya und Thomas Panuel haben sich vom Turmbau zu Babel inspirieren lassen. Eine regelrecht meditative Ebene bekommt „Chants of Sennaar“ zudem durch die Musik von Thomas Brunet.