Es gibt viel Aufzuholen im Kino: Zwei Jahre Oscar-Gewinner etwa, und auch ein neuer Satz mit Berlinale Bären prämierter Filme steht in den Startlöchern. „Minari – Wo wir Wurzeln schlagen“ war in diesem Jahr für sechs Oscars nominiert und gewann in der Kategorie Beste Nebendarstellerin. „Ich bin dein Mensch“ war einer von vier deutschen Beiträgen der diesjährigen Berlinale und wurde mit dem Silbernen Bären für die Beste Hauptdarstellung prämiert. Ebenfalls bei der Berlinale lief die fünfteilige britische Serie „It’s a Sin“ über eine Jugend zwischen Glitz und AIDS in den 80ern. Ab 20.6. läuft sie auf Starzplay.
Alle Wünsche von den Augen abgelesen bekommen, von jemand, der buchstäblich ewig treu ist. Ist man mit so einem Mann oder so einer Frau an der Seite nicht schon zu Lebzeiten im Paradies angekommen? Alma meint: „Nein!“ Und Tom, der auf Alma programmiert ist, setzt alles daran, sie umzustimmen. Schließlich ist er eine charmante und höchst lernfähige Künstliche Intelligenz, und hübsch noch dazu. Amüsant wirft „Ich bin dein Mensch“ die philosophischen Fragen nach Sein und Streben, Lieben und Leben auf, und lässt in Sachen intelligente Komödie keine Wünsche offen.
Maria Schrader
Mit ihrer dritten Regiearbeit mischte Schauspielerin Maria Schrader im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale mit, was Maren Eggert den Silbernen Bären für die Hauptrolle einbrachte. Schrader selbst wurde schon 1999 zusammen mit Juliane Köhler für „Aimee & Jaguar“ mit diesem Bären ausgezeichnet. Auch sonst kann die 1965 geborene Hannoveranerin auf jede Menge Preise zurückblicken, darunter der Max-Ophüls-Preis, der Bayerische Filmpreis und mehrere Bundesfilmpreise. Für die sechsteiligen Serie „Unorthodox“ erhielt sie 2020 als erste deutsche Regisseurin den Emmy Primetime Award.
Filmgenre: Drama
Filmlänge: 108 Minuten
Regie: Maria Schrader
Mit: Maren Eggert, Dan Stevens, Sandra Hüller, Hans Löw, Wolfgang Hübsch
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Majestic Filmverleih
Kinostart: 1.7.2021
Die Geschichte des Films klingt so fremd und vertraut wie das Kraut, nachdem sie benannt ist: „Minari“, koreanische Petersilie. Der Vater träumt den amerikanischen Traum von der erfolgreichen Farm im fruchtbaren Westen, die Mutter würde lieber an der urbanen Westküste bleiben. Die beiden Kinder machen schnell Freunde in der kleinen Gemeinde, die die Familie Yi mit offenen Armen empfängt. Und dann zieht plötzlich die Oma ein und verbreitet eine Art Korea, mit der niemand gerechnet hat – am wenigsten ihr in den USA geborener Enkel David.
Lee Isaac Chung
„Minari“ ist zu weiten Teilen, die wahre Geschichte von Autor und Regisseur Lee Isaac Chung: 1978 in Denver, Colorado geboren, verbringt er seine Kindheit auf einer Farm in Arkansas, studiert dann zunächst Biologie und schließlich Regie. 2006 gibt er mit „Munyurangabo“ sein Debüt, gedreht in Ruanda mit jugendlichen Laiendarstellern. Mit seinem vierten Spielfilm „Minari“ gewann er 2020 den Großen Preis der Jury bei Sundance Filmfestival und 2021 den Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film und den Oscar für die beste Nebendarstellerin.
Filmgenre: Drama
Filmlänge: 115 Minuten
Regie: Lee Isaac Chung
Mit: Steven Yeun, Ye-Ri Han, Yuh Jung Youn, Noel Cho, Alan S. Kim
Altersfreigabe: o.A.
Verleih: Prokino
Kinostart: 15.7.2021
Wer in den 80er Jahren seine Jugend verlebt hat, so wie „It’s a Sin“-Autor Russell T. Davies, weiß, dass es das Jahrzehnt der ersten mutigen Bekenntnisse zur Homosexualität sowohl von Frauen als auch Männern war. Gleichzeitig war es auch die Zeit, in der Krankheit AIDS und der HIV-Virus ins Bewusstsein der Menschheit vordrang. Bei aller Lebens- und sexuellen Entdecker-Freude von Jungen und Mädchen spielte insofern auch immer der Tod mit. Der britische Fünfteiler „It’s a Sin“, dessen Titel vom gleichnamigen Pet Shop Boys Song aus dem Jahr 1987 inspiriert ist, bringt Leidenschaft, Glamour und Tragik dieser Zeit perfekt auf den Punkt.
Filmgenre: Jugenddrama
Filmlänge: 104 Minuten
Entwickler: Russell T. Davies
Mit: Olly Alexander, Nathaniel Curtis, Omari Douglas, Lydia West, Callum Howells
Altersfreigabe: o.A.
Stream Plattform: Starzplay (via Prime Video)
Ab: 20.6.2021
„Größer, weiter, schneller“ heißt jetzt „schöner, bedächtiger, grüner“. Die neuen Superlative in der Lebensgestaltung halten seit einiger Zeit auch schon bei Computerspielen Einzug, etwa in Form von Weinbau- oder Mähdrescher-Simulationen. „Dorfromantik“ jedoch wendet sich an die Bastler und Bauer unter den Gamern. Entwickelt von drei Informatik-Studenten in Berlin, verbindet das bisher leider nur für Windows erhältliche Spiel die Prinzipien von „Siedler von Catan“ und „Carcasonne“ mit entspannten Sounds und warmen Farben.
Art: Aufbau- und Strategiespiel
Entwickler/Herausgeber: Toukana Interactive
Erhältlich für: Windows ab Windows 7
Adresse: store.steampowered.com/app/1455840/Dorfromantik/