Portrait: Käsesommelière im REWE Center Egelsbach
Das Genuss-Diplom
Lesedauer: 4 Minuten
Ich freue mich jeden Sonntag auf den Montag
Liebe. Das Wort fällt oft, wenn Jeane Neumayr über ihre Arbeit spricht. Oder besser, von ihrem Traumberuf schwärmt. Jeane Neumayr ist Käsefachkraft an der Theke vom REWE Center Egelsbach. Und sie gehört zu den ganz wenigen REWE-Mitarbeitern, die den Titel „Diplom-Käsesommelière“ tragen.
Nicht einen einzigen Tag in meinem Leben wollte ich etwas anderes machen.
Ihre Eltern benannten Jeane Neumayr nach „irgendeiner bekannten Amerikanerin“, deren Engagement sie wohl sehr beeindruckend fanden. Eine gute Wahl, denn die deutsche Jeane (sprich: dschien) brennt für ihren Job an der Käsetheke des REWE Centers Egelsbach.
„Ich renne, tue, mache. Denn für mich ist der Kundenkontakt an der Theke das Wichtigste im Verkauf. Nicht einen einzigen Tag in meinem Leben wollte ich etwas anderes machen."
Fast die ganze Familie ist im Handel tätig. Seit 34 Jahren ist sie selbst im Verkauf, 20 Jahre davon auch im Käse. „Als ich erstmals hinter der Käsetheke stand, da dachte ich nur: O Gott, die sehen ja alle gleich aus“. Heute schmunzelt sie, wenn sie neue Kolleginnen genau das Gleiche sagen hört. Für sie hat mittlerweile jede Spezialität ein Gesicht und eine Geschichte: „Meine Liebe ist Käse.“
Ihre Eltern benannten Jeane Neumayr nach „irgendeiner bekannten Amerikanerin“, deren Engagement sie wohl sehr beeindruckend fanden. Eine gute Wahl, denn die deutsche Jeane (sprich: dschien) brennt für ihren Job an der Käsetheke des REWE Centers Egelsbach.
„Ich renne, tue, mache. Denn für mich ist der Kundenkontakt an der Theke das Wichtigste im Verkauf. Nicht einen einzigen Tag in meinem Leben wollte ich etwas anderes machen."
Fast die ganze Familie ist im Handel tätig. Seit 34 Jahren ist sie selbst im Verkauf, 20 Jahre davon auch im Käse. „Als ich erstmals hinter der Käsetheke stand, da dachte ich nur: O Gott, die sehen ja alle gleich aus“. Heute schmunzelt sie, wenn sie neue Kolleginnen genau das Gleiche sagen hört. Für sie hat mittlerweile jede Spezialität ein Gesicht und eine Geschichte: „Meine Liebe ist Käse.“
Folgerichtig schlug ihr Marktleiter Jürgen Huhn vor, die anspruchsvolle Ausbildung zur Diplom-Käsesommelière zu absolvieren. Als persönliche Anerkennung zur bestandenen Prüfung bekam sie einen Sommelierwagen. „Sie wissen schon, solch ein Käsewagen, den man aus der gehobenen Gastronomie kennt.“
Den bestückt Jeane Neumayr themenorientiert nun jeden Freitag und Samstag, rollt ihn durch die Gänge des REWE Centers und bietet den Kunden Käsevielfalt und Spezialitäten an, mal aus Rohmilch, mal regional, immer mit guter Laune und Geschichten über Herkunft und Herstellung.
Den bestückt Jeane Neumayr themenorientiert nun jeden Freitag und Samstag, rollt ihn durch die Gänge des REWE Centers und bietet den Kunden Käsevielfalt und Spezialitäten an, mal aus Rohmilch, mal regional, immer mit guter Laune und Geschichten über Herkunft und Herstellung.
Napoleon als Käseliebhaber
Der herkunftsgeschützte Rotkulturkäse Epoisses aus dem französischen Burgund ist ihr Lieblingskäse. Wobei sie hier in illustrer Gesellschaft ist. „Männlichen Kunden erzähle ich beim Verkosten immer:´Sagen Sie doch Ihrer Frau, Schatz, wusstest du: Napoleon und ich haben etwas gemeinsam, wir mögen beide den Epoisses.´ Das kommt immer an", sagt Jeane Neumayr augenzwinkernd.
Der herkunftsgeschützte Rotkulturkäse Epoisses aus dem französischen Burgund ist ihr Lieblingskäse. Wobei sie hier in illustrer Gesellschaft ist. „Männlichen Kunden erzähle ich beim Verkosten immer:´Sagen Sie doch Ihrer Frau, Schatz, wusstest du: Napoleon und ich haben etwas gemeinsam, wir mögen beide den Epoisses.´ Das kommt immer an", sagt Jeane Neumayr augenzwinkernd.
Der Meistertitel in Sachen Käse
Mit solch kleinen Anekdoten garniert sie ihr Fachwissen. Ihre Käsekenntnisse sind gefragt. Besonders seit sie sich „Diplom-Käsesommelière“ nennen darf. In den Worten von Jeane Neumayr: „Das ist der Meister in Sachen Käse“.
Dieser „Meistertitel“ wertet sie auf in den Augen der Kunden, da ist sie sich sicher: „Sie gehen anders auf mich zu, sie möchten von mir bedient werden und fragen, was ich empfehle.“
Und so nebenbei bringt sie den Kunden nahe, warum mancher Käse richtig Geld kostet. „Ein Bergkäse beispielsweise wird aufwändig von Hand gemacht aus guten Rohstoffen mit viel Zeit zum Reifen. Das kostet.“ Ihre Erfahrung ist, wenn der Kunde die kostenintensive Herstellung versteht, dann nimmt er das Angebot auch an.
„Ich dachte, ich weiß gar nichts mehr“
Nach solchen Kundengesprächen weiß sie, dass sich der anstrengende Weg zum Diplom gelohnt hat. „Ich dachte, ich weiß viel über Käse. Nach dem ersten Ausbildungstag dachte ich jedoch, ich weiß gar nichts.“ Zwei Wochen lang täglich elf Stunden Unterricht, im Hotelzimmer den Stoff wiederholen, vorm Zubettgehen, direkt nach dem Aufstehen. „Anders wäre das Pensum nicht zu schaffen gewesen.“
200 Käse in zwei Wochen: 200 Mal Fettgehalt, 200 Mal Käsegruppe, 200 Mal Geschichte und Herkunft. Und ungezählte Verkostungen von passenden Weinen, Trockenfrüchten, Konfitüren. Denn die Ausbildung versteht sich vor allem als Lizenz zur Genussvermittlung. Die Prüfung bestand aus einem schriftlichen Teil und einem daran anschließenden praktischen Teil mit einer Präsentation am Sommelierwagen.
„Ich muss wissen, was der Kunde möchte“
Erklären ist gut, probieren lassen ist besser, sagt die Diplom-Käsesommelière. Ich kann einen Käse so gut beschreiben, wie ich will. Mein Geschmack ist nie der Geschmack der Kunden. Ihr Erfolgsrezept: Verkosten lassen plus Wissen vermitteln. Und zuhören. „Ich muss wissen, was der Kunde möchte.“
Sie selbst lässt der Käse nie los, auch nicht am Wochenende. „Sonntags stehe ich früh auf und hole den Käse aus der Kühlung, damit er dann zum Frühstück die richtige Temperatur hat.“ Bei solcher Liebe zum Käse glaubt man ihr sofort, wenn sie sagt: „Ich freue mich jeden Sonntag Abend auf den Montag.“
Mit solch kleinen Anekdoten garniert sie ihr Fachwissen. Ihre Käsekenntnisse sind gefragt. Besonders seit sie sich „Diplom-Käsesommelière“ nennen darf. In den Worten von Jeane Neumayr: „Das ist der Meister in Sachen Käse“.
Dieser „Meistertitel“ wertet sie auf in den Augen der Kunden, da ist sie sich sicher: „Sie gehen anders auf mich zu, sie möchten von mir bedient werden und fragen, was ich empfehle.“
Und so nebenbei bringt sie den Kunden nahe, warum mancher Käse richtig Geld kostet. „Ein Bergkäse beispielsweise wird aufwändig von Hand gemacht aus guten Rohstoffen mit viel Zeit zum Reifen. Das kostet.“ Ihre Erfahrung ist, wenn der Kunde die kostenintensive Herstellung versteht, dann nimmt er das Angebot auch an.
„Ich dachte, ich weiß gar nichts mehr“
Nach solchen Kundengesprächen weiß sie, dass sich der anstrengende Weg zum Diplom gelohnt hat. „Ich dachte, ich weiß viel über Käse. Nach dem ersten Ausbildungstag dachte ich jedoch, ich weiß gar nichts.“ Zwei Wochen lang täglich elf Stunden Unterricht, im Hotelzimmer den Stoff wiederholen, vorm Zubettgehen, direkt nach dem Aufstehen. „Anders wäre das Pensum nicht zu schaffen gewesen.“
200 Käse in zwei Wochen: 200 Mal Fettgehalt, 200 Mal Käsegruppe, 200 Mal Geschichte und Herkunft. Und ungezählte Verkostungen von passenden Weinen, Trockenfrüchten, Konfitüren. Denn die Ausbildung versteht sich vor allem als Lizenz zur Genussvermittlung. Die Prüfung bestand aus einem schriftlichen Teil und einem daran anschließenden praktischen Teil mit einer Präsentation am Sommelierwagen.
„Ich muss wissen, was der Kunde möchte“
Erklären ist gut, probieren lassen ist besser, sagt die Diplom-Käsesommelière. Ich kann einen Käse so gut beschreiben, wie ich will. Mein Geschmack ist nie der Geschmack der Kunden. Ihr Erfolgsrezept: Verkosten lassen plus Wissen vermitteln. Und zuhören. „Ich muss wissen, was der Kunde möchte.“
Sie selbst lässt der Käse nie los, auch nicht am Wochenende. „Sonntags stehe ich früh auf und hole den Käse aus der Kühlung, damit er dann zum Frühstück die richtige Temperatur hat.“ Bei solcher Liebe zum Käse glaubt man ihr sofort, wenn sie sagt: „Ich freue mich jeden Sonntag Abend auf den Montag.“
„Diplom-Käsesommelière“ ist eine fundierte, 14 Tage umfassende Ausbildung rund um Käsegenuss der Wirtschaftskammer Österreich (WiFi). Seit wenigen Jahren bietet das European Cheese Center in Hannover diese Ausbildung gemäß dem Schulungsplan der WiFi an, die Prüfung wird durch die WiFi abgenommen.
Seit 2012 gibt es auch in Bayern eine Ausbildung zum Käsesommelier.
Mehr Informationen: www.wifi.at; www.cheesecenter.de, www.cluster-bayern-ernaehrung.de/kaese-sommelier
Mehr Informationen: www.wifi.at; www.cheesecenter.de, www.cluster-bayern-ernaehrung.de/kaese-sommelier
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