Es gibt ihn wirklich, den Wilhelm Brandenburg. Der Metzgermeister in fünfter Generation und Ur-ur-enkel des gleichnamigen Firmengründers, der 1885 die Fleisch- und Wurstwarenfabrik in Rügenwalde (damals Pommern) eröffnete, ist das aktuelle Testimonial der REWE-Eigenmarke. Pünktlich zum Start in die Grillsaison bekommt Wilhelm Brandenburg somit buchstäblich ein Gesicht.
Das Gesicht der Marke: Wilhelm Brandenburg Die Passion für Wurstwaren liegt dem 55-jährigen Wilhelm Brandenburg im Blut: Sein Großvater baute das Unternehmen nach dem zweiten Weltkrieg in Timmendorfer Strand wieder auf. Enkel Wilhelm, der heute die Produktion im idyllischen Ostseebad leitet, wuchs direkt im Wohnhaus an der Wurstwarenfabrik auf. Schon als Kind wusste er, dass er auch Metzger werden und in der Wurstfabrik arbeiten möchte, wenn er “groß” ist.
Besonders stolz ist der Metzgermeister auf seine „Rügenwalder Teewurst“. Der Begriff ist seit 1927 geschützt. Heute darf sie nur noch von drei Personen verwendet werden, deren Vorfahren eine Wurstfabrik in Rügenwalde (heute Darlowo in Polen) führten. Einer davon ist Wilhelm Brandenburg. Vor gut 20 Jahren bekam er das geheime Familienrezept von seinem Vater übergeben. Seitdem rührt er die Würzmischung für die beliebte Wurst regelmäßig in der Gewürzkammer an – selbstverständlich allein.
muss ich mich gewöhnen“
one: Herr Brandenburg, nicht vielen Verbrauchern dürfte bekannt sein, dass es tatsächlich jemanden mit dem Namen Wilhelm Brandenburg gibt.
Wilhelm Brandenburg: Als jemand der aus der Produktion kommt, ist es total neu für mich, mein Gesicht im Internet und auf den REWE-Handzetteln zu sehen. Daran muss ich mich noch gewöhnen. Denn im Vordergrund zu stehen, ist nicht so mein Ding. Aber ich finde es toll, auf diese Weise etwas für die Marke tun zu können. Ich bin gespannt, was noch so kommt.
one: Vor ein paar Jahren waren Sie schon einmal auf einem Foto zu sehen...
Wilhelm Brandenburg: Richtig, damals war ich mit meinem Onkel im Geschäftsbericht der REWE Group abgebildet, er ist seit 15 Jahren im Ruhestand. Wir haben noch Kontakt, hauptsächlich telefonisch.
one: Seit wann sind Sie im Unternehmen und was machen Sie genau?
Wilhelm Brandenburg: Ich bin seit 1989 dabei, drei Jahre, nachdem REWE das Unternehmen übernommen hatte. Ich habe als Fleischergeselle begonnen, 1990 meinen Meister gemacht, in der Salzerei und in der Wurstproduktion gearbeitet und im Laufe der Jahre mehr Verantwortung übernommen. Aktuell bin ich als Bereichsleiter zuständig für die Produktion von Wurst, Schinken und Suppen am Standort Timmendorfer Strand.
Wilhelm Brandenburg mit Mitarbeitenden der Produktion in Timmendorfer Strand (Fotos: Eike Kein-Luyten)
one: Wie groß ist der Betrieb?
Wilhelm Brandenburg: Wir beschäftigen hier alles in allem – von der Zerlegung über die Produktion bis zur Verpackung – rund 450 eigene Mitarbeiter, die meisten sind schon viele Jahre dabei.
one: Aber nur einer kennt das Familiengeheimnis...
Wilhelm Brandenburg: Sie meinen die Rezeptur für die Rügenwalder Teewurst. Natürlich sind wir stolz darauf, als einer von nur drei Wurstproduzenten diese Spezialität noch unter dem echten Namen nach der Originalrezeptur meines Ur-ur-Großvaters herstellen zu können. Tatsächlich habe ich als einziger darauf Zugriff. Alle zwei Wochen hole ich das Rezept aus dem Tresor und setze die einzigartige Gewürzmischung an.
one: Gibt es außer Ihnen weitere Brandenburger im Unternehmen?
Wilhelm Brandenburg: Ja, meine Frau arbeitet auch schon viele Jahre im Unternehmen.
Wilhelm Brandenburg in Zahlen
Gründungsjahr: 1885 in Rügenwalde (heute Darlowo)
Übernahme durch REWE (Leibbrand): 1986
Umsatz: 665 Millionen Euro
Produktionsvolumen: 137.000 Tonnen
Standorte: 5
Produktionsfläche gesamt: 112.800 Quadratmeter
Mitarbeiter: 2.230
Timmendorfer Strand in Zahlen
Gründungsjahr: 1949
Mitarbeiter: 450
Volumen: 18.500 Tonnen
Fläche: 35.200 qm
In dem Artikel wird herausgestellt, dass man sehr stolz auf das Familienrezept und die dadurch entstehenden Produkte ist. Im Laden fällt mir allerdings leider immer wieder auf, dass Waren von Wilhelm Brandenburg durchgehend mit der schlechtesten Haltungsform 1 von 4 ausgezeichnet sind.
Mich würde interessieren, ob es Pläne gibt, diese Diskrepanz an die Qualitätsansprüche zu entfernen und in Zukunft Fleisch aus hochwertigerer und artgerechterer Haltung zu verwenden?
Vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Artikel über Herrn Wilhelm Brandenburg und unsere Produkte. Wie Sie richtig anmerken, sind wir als Wurst- und Fleischhersteller sehr stolz darauf inzwischen 135 Jahre Geschichte nicht nur auf dem Papier, sondern im wahrsten Sinne lebendig erlebbar zu haben. In dieser Zeitspanne haben sich neben vielen anderen Veränderungen auch zahlreiche gesellschaftliche Themen verändert. Zu diesen gehört in der jüngeren Vergangenheit unter anderem das Thema Haltungsformen.
Wir setzen uns in vielen Punkten seit Jahren für deutlich mehr als die gesetzlichen Standards ein. Aus diesem Grund sind wir auch aktiv in der Initiative Tierwohl engagiert, um hier nachhaltig Verbesserungen zu erzielen. Nur gemeinsam mit Erzeugern, Schlachtbetrieben und Handel lässt sich hier ein Fortschritt herbeiführen. Die Landwirtschaft ist auch schon in der Umstellung von Erzeugungsbetrieben auf die veränderten Haltungsformen. Die verfügbaren Mengen erhöhen sich dabei erfreulicherweise von Woche zu Woche. Wir unterstützen dies natürlich aktiv. Eine Auslobung selbst wird auf unseren Endprodukten für den Verbraucher in den kommenden Wochen und Monaten mit steigendem Anteil ersichtlich werden. Dann können Sie im Markt und auf dem Produkt genau dieses Engagement auch sehen.
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