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25.05.2016
Interview
„Die Flüchtlinge bringen uns weiter – und wir sie“
ArticleId: 914magazineAus der Krise eine Chance machen: Zahlreiche junge Flüchtlinge machen ein Praktikum oder bereits eine Ausbildung bei REWE. Hassan Mamo, Avinash Khatri, Gurpreet Singh und Sahel Anayatkhan erzählen in one von ihren ersten Schritten in der REWE-Welt. Und von ihren Träumen.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/a/8/csm_TT_01_fluechtlinge_kurzportraets_mgt_st_db3f0aa677.jpg„Das Wichtigste für mich ist, dass ich eine Arbeit habe“Flüchtlinge erzählen
Top Thema
Flüchtlinge bei der REWE Group – Vielfalt gewinnt
„Integration geht nur über Beschäftigung“, stellte Daniela Büchel im Oktober vergangenen Jahres im one_Top-Thema fest. Schon damals, als täglich mehr Flüchtlinge in Deutschland Schutz suchten, stand für die Leiterin Corporate Responsibility der REWE Group, die zudem in der REWE-Geschäftsleitung für Personal und Nachhaltigkeit verantwortlich ist, fest: Die REWE Group muss hier schnell und unbürokratisch helfen – und kann auch vom großen Potenzial der Flüchtlinge profitieren.

Im aktuellen one_Top-Thema zeigen wir Ihnen einige Beispiele, wo das bereits gelungen ist. Dabei stehen die Protagonisten stellvertretend für zahlreiche weitere Kollegen und Kaufleute, die sich im Unternehmen engagieren. Wir lassen in diesem Top-Thema aber auch die Menschen sprechen, die in Deutschland eine neue Heimat und bei der REWE Group ein neues berufliches Zuhause gefunden haben.

So wie Hassan Mamo, Avinash Khatri, Gurpreet Singh oder Sahel Anayatkhan. Die vier jungen Männer haben ihre Chance genutzt und machen eine Ausbildung in der REWE-Region Süd. In one erzählen sie von ihren ersten Erfahrungen und ihren Träumen.
Wie Integration gelingen kann, weiß Ibrahim Dourra Maiga, 35, aus eigener Erfahrung. Der neue Integrationsbeauftragte der Region Süd ist in Mali geboren, hat in China studiert und lebt seit mehr als zehn Jahren in Deutschland. Im one_Interview spricht er über kulturelle Unterschiede, gelernte Rollenbilder und die Herausforderung, Geflüchtete langfristig für eine Tätigkeit bei REWE zu gewinnen.
Dass sich dieses Engagement auch für das Unternehmen lohnt, davon ist Johannes Zimmerl, Personalchef bei REWE International, fest überzeugt. Im one_Interview erklärt er, wie Flüchtlinge die Märkte bereichern – und wieso auch andere Unternehmen diesem Beispiel folgen sollten. Auch zwei der 18 Flüchtlinge, die Merkur, Billa und PENNY Österreich seit Herbst ausbilden, erzählen von ihren schönsten Erlebnissen bei der Ausbildung und ihren größten Träumen. Wenn Integration gelingt, sind es oft die kleinen Dinge, die den Unterschied ausmachen. In sechs Beispielen – vom Kiezfest in Berlin bis zum ehrenamtlichen Programmierkurs für Flüchtlinge zeigen wir stellvertretend für viele andere, wie sich Kaufleute und Kollegen engagieren. Sie wollen auch aktiv werden? Dann ist das Sprachcafé vielleicht etwas für Sie, das wir Ihnen ebenfalls vorstellen.

Josef Stenten heißt Austin Ekwealor-Obiorah gemeinsam mit Natalie Eisfelder und Shqipe Berisha in seinem REWE-Markt willkommen (Foto: Bachhausen)
REWE-Regionen integrieren Flüchtlinge
„Das Wichtigste für mich ist, dass ich eine Arbeit habe“
Aus der Krise eine Chance machen – so könnte man zusammenfassen, was in den REWE-Regionen angesichts der Flüchtlingszahlen seit Ende vergangenen Jahres passiert. Eine Chance für Flüchtlinge auf eine neue berufliche Perspektive, aber auch für das Unternehmen, das junge Menschen für REWE gewinnt. Vorreiter ist die REWE Region Süd, wo bereits zahlreiche junge Flüchtlinge ein Praktikum machen oder eine Ausbildung begonnen haben. Vier von ihnen sind Hassan Mamo, Avinash Khatri, Gurpreet Singh und Sahel Anayatkhan. In one erzählen die jungen Männer von ihren ersten Schritten in der REWE-Welt. Und von ihren Träumen.
„Ich mag sie alle!“
Hassan Mamo (28) aus Syrien
Ich bin Hassan Mamo und stamme aus Syrien. Im Oktober 2014 bin ich zunächst nach Österreich und dann über Dänemark nach Deutschland gekommen. Zunächst nach Nürnberg, später nach Bamberg.

Ich bin 28 Jahre alt, war in meiner Heimat mehr als zwei Jahre Soldat und habe an einem College Wirtschaft studiert. Mein Studium ist in Deutschland aber leider noch nicht anerkannt worden. Ich hoffe, dass das bald passiert. Zunächst aber bin ich froh, bei REWE Rudel in Bamberg in Teilzeit zu arbeiten – 20 Stunden in der Woche. Meist arbeite ich im Getränkemarkt oder sitze an der Kasse. Anfangs war ich ein wenig unsicher, wusste nicht, was mich im Markt erwartet. Aber die Kollegen haben mich sehr nett aufgenommen. Ich mag sie alle!

Die Leiterin des Asylheims, in dem ich wohne, hatte mir den Tipp gegeben, bei REWE nach einem Job zu fragen. Anfangs habe ich kein Wort Deutsch gesprochen; inzwischen kann ich mich ganz gut verständigen. Ich besuche derzeit noch einen Deutsch-Kursus, um meine Kenntnisse weiter zu verbessern. Meine Chefin hat mir angeboten, im Herbst eine Ausbildung bei REWE zu beginnen.
„Ich möchte mich bei REWE hocharbeiten“
Avinash Khatri (26) aus Afghanistan
Mein Name ist Avinash Khatri. Ich bin 26 Jahre alt und komme aus Afghanistan. Dort habe ich zusammen mit meinen Eltern und meinem Bruder in einem Tempel gewohnt und gearbeitet.

Eine richtige Schule habe ich nie besucht und auch keinen Beruf erlernt. Seit Sommer 2014 bin ich in Deutschland. Zunächst habe ich eine berufliche Schule in Landsberg besucht und dann im Rahmen eines Berufsintegrationsjahres ein Praktikum bei REWE Lischka in Landsberg gemacht. Das hat mir sehr gut gefallen.

Im September 2015 habe ich eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann begonnen. Ich wusste anfangs viele Dinge nicht, aber meine Chefin und die Kollegen sind sehr geduldig und haben mir schon vieles beigebracht. Ich komme gut klar – auch in der Berufsschule, wo die Mitschüler meist zehn Jahre jünger sind als ich. Meine Erfahrung ist: Wenn man offen gegenüber seinen Mitmenschen ist, tut man sich leichter. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben, Deutsch zu lernen.

Meine Ziele? Ich möchte mich bei REWE hocharbeiten. Es ist toll, wie viele Möglichkeiten es hier gibt. Die will ich nutzen. In meiner Freizeit gehe ich gerne Schwimmen oder Billard spielen. Aber das Wichtigste für mich ist, dass ich eine Arbeit habe.
„Ich möchte gerne in Deutschland bleiben“
Gurpreet Singh (18) aus Indien
Ich bin Gurpreet Singh, 18 Jahre alt. Meine Heimat ist Indien. Dort bin ich zur Schule gegangen. Im Sommer 2014 habe ich mich auf den Weg nach Deutschland gemacht – alleine. Über München und Fürth bin ich nach Bamberg gekommen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich kein Wort Deutsch gesprochen. Ich habe zunächst einen Sprachkursus belegt und bin zur Berufsschule gegangen.

Über Facebook habe ich erfahren, dass REWE in der Logistik Mitarbeiter sucht und mich beworben. Zunächst habe ich ein Praktikum absolviert und dann im September vergangenen Jahres eine Ausbildung begonnen.

Jetzt bin ich im Logistikzentrum in Buttenheim beschäftigt. Die Arbeit macht mir Spaß, und die Kollegen sind nett. Nur in der Berufsschule war es anfangs schwierig, den Anschluss zu halten. Inzwischen habe ich die Schule gewechselt, bin nun auf der Kolping Berufsschule in Bamberg. Dort ist die Klasse kleiner, und das Lernen fällt leichter.

Meine Ziele? Ich möchte gerne in Deutschland bleiben. Aktuell bin ich nur geduldet und kann meine Ausbildung zu Ende machen. Was danach kommt, wird sich zeigen. Ich spiele gerne Cricket – das ist in Indien Nationalsport. Kontakte in meine Heimat habe ich wenig. Manchmal telefoniere ich mit meiner Schwester oder meinen Großeltern.

„Ich will mich selbstständig machen“
Sahel Anayatkhan (22) aus Afghanistan
Ich heiße Sahel Anayatkhan und bin 22 Jahre alt. Vor drei Jahren bin ich alleine aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Zunächst habe ich drei Monate in einem Camp in München gewohnt und dort auch einen Asylantrag gestellt. Über diesen Antrag ist leider bis heute noch nicht endgültig entschieden. Von München ging es dann weiter nach Landsberg; dort habe ich einen Deutsch-Kursus besucht und meinen Hauptschulabschluss geschafft. In Afghanistan bin ich auch zur Schule gegangen, aber die Schulen dort sind – sagen wir – nicht so perfekt.

Bei REWE Lischka in Landsberg habe ich zunächst ein Praktikum gemacht und dann im September 2015 eine Ausbildung begonnen. Die Arbeit gefällt mir gut. Gerne würde ich auch später selbständig sein und einen Markt leiten. Aber zunächst einmal muss ich hoffen, dass ich überhaupt in Deutschland bleiben kann.

Nicht ganz glücklich bin ich mit meiner Wohnsituation. Ich lebe mit fünf Personen in einer 3-Zimmer-Wohnung. Das ist nicht immer stressfrei. Zum Beispiel, wenn einer von uns lernen will, die anderen aber fernsehen oder schlafen wollen.  Aufgezeichnet von Stefan Weber
Vom Sprachkurs bis zum Ausbildungsplatz
Von der Nordseeküste bis zum Bodensee setzen sich die Mitarbeiter der REWE Group für Flüchtlinge ein. Doch was passiert genau in welcher REWE-Region? one zeigt das Engagement im Überblick.
Kompass für Flüchtlinge
Anfang Mai haben REWE Group, DER Touristik, REWE und PENNY gemeinsam mit Joblinge die Initiative Ehrensache gestartet. Die Kooperation mit Joblinge bietet Mitarbeitern die Möglichkeit, sich unkompliziert als Pate sozial zu engagieren. Joblinge wiederum hilft sozial benachteiligten Jugendlichen den Weg ins Berufsleben zu finden.
 
Jetzt hat Joblinge sein Angebot um Kompass! erweitert. Es richtet sich an Flüchtlinge, damit diese schnell in Deutschland ankommen. Ziel ist es, sie auf dem Weg in Arbeit - und im zweiten Schritt in die berufsbegleitende Ausbildung - zu begleiten. Sie erhalten Unterstützung mit Sprachkursen und intensiver Vorbereitung in der Praxis in Unternehmen. Die ersten Teilnehmer des Programms Joblinge Kompass! sind im Frühjahr diesen Jahres in München und Hamburg gestartet. Parallel wird die Ausweitung auf die anderen bundesweiten Standorte vorbereitet. Paten, die sich gezielt für die Integration von Flüchtlingen engagieren möchten, können sich für dieses Programm auch im Rahmen von „Ehrensache“ bewerben.
 
Der kurze Film erklärt das Programm Joblinge Kompass!
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