Auf einen Kaffee mit Erich Stockhausen
„Wir brauchen gute Mitarbeiter, gute Kaufleute und gute Manager“
Lesedauer: 8 Minuten
Mit Erich Stockhausen steht erstmals ein selbstständiger REWE-Kaufmann an der Spitze des Aufsichtsrats der REWE Group. Auf einen Kaffee trafen wir den Vollblut-Händler im Erkrather „Stockies Bistro“ zum Gespräch über seine Anfänge im Einzelhandel und die Rolle, die seine Mutter dabei spielte, über seine neue Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzender und über die Zukunft der REWE Group.
Erich Stockhausen gilt als begeisterungsfähig und kommunikativ. Genau so erleben wir ihn. Noch bevor die Bedienung uns die erste Tasse Kaffee bringt, befinden wir uns schon in den frühen 80er Jahren: „Damals hab ich noch Landwirtschaft in Bonn studiert, das Studium aber nie abgeschlossen. Ich hab' zum Glück noch früh genug erkannt, dass ich ein guter Praktiker bin, aber nur zu einem mittelmäßigen Wissenschaftler tauge.“
Stattdessen packt er die Gelegenheit beim Schopf: Sein Onkel hatte ihn nach Mettmann eingeladen, um ihm einen Einblick ins Einzelhandelsgeschäft zu verschaffen. So zieht der Sohn eines Landwirts aus dem Siebengebirge gen Neandertal und startet 1983 eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bei Spar.
Nach nur anderthalb Jahren wechselt er in ein Trainee-Programm zur Lebensmittel-Großhandlung Koch & Sohn nach Langenfeld. Dort lernt er den Sohn eines REWE-Außendienstmitarbeiters kennen: „Wir wohnten zufällig im gleichen Haus und haben immer zusammen Fußball geguckt – nicht gespielt“, betont Stockhausen schmunzelnd. Der erzählt ihm von seinem Vater. Er suche immer nach Leuten, die sich mit REWE selbstständig machen wollen.
Der erste Markt
Wieder nutzt Stockhausen die Gelegenheit und eröffnet 1987 seinen ersten REWE-Markt in Erkrath-Unterfeldhaus. „Der Markt entstand damals auf der grünen Wiese; es war ein schwieriger Standort“, erinnert er sich. „Deshalb wollte REWE jemanden, der sich hier richtig engagiert. Per Inserat habe ich mich auf die Suche nach geeigneten Mitarbeitern begeben. Auf die Frage von REWE ‚Hast du denn auch die Besten ausgesucht?‘ habe ich mit ‚Ja‘ geantwortet. Aber die Wahrheit war: Ich hätte 17 Leute gebraucht. Nur 15 haben sich beworben. Und so musste ich nehmen, wen ich kriegen konnte. „Diese Zeit war für mich in vielerlei Hinsicht sehr anspruchsvoll und belastend“, gibt Stockhausen zu. „Die viele Arbeit war das eine, aber die Last der Verantwortung war für mich eine noch viel brutalere Erfahrung. Ich war jung und noch nicht sehr erfahren. Ich habe mir zu Beginn öfter die Frage gestellt, ob das wirklich gut gehen kann."
Wieder nutzt Stockhausen die Gelegenheit und eröffnet 1987 seinen ersten REWE-Markt in Erkrath-Unterfeldhaus. „Der Markt entstand damals auf der grünen Wiese; es war ein schwieriger Standort“, erinnert er sich. „Deshalb wollte REWE jemanden, der sich hier richtig engagiert. Per Inserat habe ich mich auf die Suche nach geeigneten Mitarbeitern begeben. Auf die Frage von REWE ‚Hast du denn auch die Besten ausgesucht?‘ habe ich mit ‚Ja‘ geantwortet. Aber die Wahrheit war: Ich hätte 17 Leute gebraucht. Nur 15 haben sich beworben. Und so musste ich nehmen, wen ich kriegen konnte. „Diese Zeit war für mich in vielerlei Hinsicht sehr anspruchsvoll und belastend“, gibt Stockhausen zu. „Die viele Arbeit war das eine, aber die Last der Verantwortung war für mich eine noch viel brutalere Erfahrung. Ich war jung und noch nicht sehr erfahren. Ich habe mir zu Beginn öfter die Frage gestellt, ob das wirklich gut gehen kann."
Die guten Seelen
Natürlich konnte es das, nicht zuletzt auch dank der Hilfe seiner Mutter. „Sie lebte zu dem Zeitpunkt noch bei meinem Bruder auf dem Bauernhof im schönen Siebengebirge und entschied bei einem Besuch: ´Ich bleibe jetzt erstmal eine Woche hier und sorge dafür, dass du wenigstens was zu essen bekommst.´" Aus einer Woche werden 28 Jahre. Sie hilft im Laden aus, räumt Regale ein und kümmert sich vor allem um die Kunden. „Die sagten immer: Die Einzige, die wir fragen können, ist Ihre Mutter. Die weiß immer, wo alles ist“, so Stockhausen. „Mit der Zeit wurde sie zur guten Seele des Marktes.“ Im Laufe der Jahre hat Ehefrau Barbara diese Rolle immer mehr übernommen. Heute halten sie und sein großartiges Team ihm den Rücken frei, damit er sich seinen neuen Aufgaben innerhalb der REWE Group widmen kann.
Natürlich konnte es das, nicht zuletzt auch dank der Hilfe seiner Mutter. „Sie lebte zu dem Zeitpunkt noch bei meinem Bruder auf dem Bauernhof im schönen Siebengebirge und entschied bei einem Besuch: ´Ich bleibe jetzt erstmal eine Woche hier und sorge dafür, dass du wenigstens was zu essen bekommst.´" Aus einer Woche werden 28 Jahre. Sie hilft im Laden aus, räumt Regale ein und kümmert sich vor allem um die Kunden. „Die sagten immer: Die Einzige, die wir fragen können, ist Ihre Mutter. Die weiß immer, wo alles ist“, so Stockhausen. „Mit der Zeit wurde sie zur guten Seele des Marktes.“ Im Laufe der Jahre hat Ehefrau Barbara diese Rolle immer mehr übernommen. Heute halten sie und sein großartiges Team ihm den Rücken frei, damit er sich seinen neuen Aufgaben innerhalb der REWE Group widmen kann.
Zwei Märkte sind genug
Inzwischen hat Erich Stockhausen seinen zweiten Markt an der Bongardstraße in Erkrath eröffnet. „Nicht nur aus monetären Gründen“, verrät der Vater zweier Töchter, „auch aus strategischen. Hätten wir den Markt 2010 hier nicht übernommen, hätte es sicher ein anderer getan.“ Ein eigener dritter Markt kommt für den 56-Jährigen aber nicht in Frage. Vielmehr sieht er es als Aufgabe, junge Leute für die Selbstständigkeit bei der REWE zu begeistern und sie auf ihrem Weg zu unterstützen.
Inzwischen hat Erich Stockhausen seinen zweiten Markt an der Bongardstraße in Erkrath eröffnet. „Nicht nur aus monetären Gründen“, verrät der Vater zweier Töchter, „auch aus strategischen. Hätten wir den Markt 2010 hier nicht übernommen, hätte es sicher ein anderer getan.“ Ein eigener dritter Markt kommt für den 56-Jährigen aber nicht in Frage. Vielmehr sieht er es als Aufgabe, junge Leute für die Selbstständigkeit bei der REWE zu begeistern und sie auf ihrem Weg zu unterstützen.
Ein Mann, viele Ämter
Langweilig wird es Erich Stockhausen also nicht: „Und es gibt in der Tat auch noch andere Dinge, die mich interessieren. So drehe ich gern mal eine Runde mit dem Rad um den Unterbacher See. Außerdem habe ich mir ein Bötchen gemietet – ich bin aber noch nie damit gefahren. Mal sehen, ob das nochmal was wird. Zudem versuche ich immer redlich, mich noch mehr um meine Familie zu kümmern.“Den Weg in die Gremien findet Stockhausen im Jahr 1992, als er in den Aufsichtsrat der REWE West eG gewählt wird. 2004 übernimmt er den Vorsitz des Aufsichtsrats.
„Inzwischen bin ich in den Vorstand der REWE West weggelobt worden“, scherzt Stockhausen. „Außerdem bin ich Mitglied in unseren SAS-Kreisen, Themen-Kaufmann für Logistik in der Region West sowie in Verbindung mit dem Aufsichtsratsmandat der REWE Group Mitglied in verschiedenen Ausschüssen und Beiräten. Zudem bin ich im Präsidium des Bundesverbandes des Lebensmittelhandels aktiv."
one: Seit Juni 2015 sind Sie nun als erster selbstständiger REWE-Kaufmann Vorsitzender des Aufsichtsrats der REWE Group. Haben Sie einen anderen Blick auf das Unternehmen als Ihre Vorgänger?
Erich Stockhausen: Meine Losung lautet: Die Basis muss das Anforderungsprofil an die Organisation schreiben. Das heißt, der Impuls geht vom Kunden in den Markt und vom Markt in die Organisation und nicht umgekehrt. Die Drogeriemarkt-Kette DM setzt das vorbildlich um: Hier steht der Marktleiter im Fokus. Der Bezirksleiter und die Zentrale sind Dienstleister für die Märkte. Schlecker funktionierte umgekehrt: Die Markleiter durften nichts, bekamen Ware auf die Fläche gestellt, die sich schließlich nicht verkaufen ließ. Das Resultat kennen wir alle.
Die REWE Group besteht aber nicht nur aus dem Lebensmittelhandel. Wir betreiben Baumärkte, sind in der Touristik und international aktiv – da sollte man als Kaufmann nicht so anmaßend sein und glauben, Spezialist für alles zu sein. one: Wie sehen Sie Ihre Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender?
Erich Stockhausen: Der Aufsichtsrat der REWE Group ist keine One-Man-Show. Wir sind im Team unterwegs. Jedes Aufsichtsratsmitglied kümmert sich um einen ihm zugeordneten Themenbereich. Als Aufsichtsratsmitglieder müssen wir uns also kundig machen. Wir brauchen Expertenwissen.
Erich Stockhausen: Meine Losung lautet: Die Basis muss das Anforderungsprofil an die Organisation schreiben. Das heißt, der Impuls geht vom Kunden in den Markt und vom Markt in die Organisation und nicht umgekehrt. Die Drogeriemarkt-Kette DM setzt das vorbildlich um: Hier steht der Marktleiter im Fokus. Der Bezirksleiter und die Zentrale sind Dienstleister für die Märkte. Schlecker funktionierte umgekehrt: Die Markleiter durften nichts, bekamen Ware auf die Fläche gestellt, die sich schließlich nicht verkaufen ließ. Das Resultat kennen wir alle.
Die REWE Group besteht aber nicht nur aus dem Lebensmittelhandel. Wir betreiben Baumärkte, sind in der Touristik und international aktiv – da sollte man als Kaufmann nicht so anmaßend sein und glauben, Spezialist für alles zu sein. one: Wie sehen Sie Ihre Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender?
Erich Stockhausen: Der Aufsichtsrat der REWE Group ist keine One-Man-Show. Wir sind im Team unterwegs. Jedes Aufsichtsratsmitglied kümmert sich um einen ihm zugeordneten Themenbereich. Als Aufsichtsratsmitglieder müssen wir uns also kundig machen. Wir brauchen Expertenwissen.
Dieses Expertenwissen erarbeiten wir uns auf verschiedenen Wegen. Der enge Austausch mit den operativ Verantwortlichen aber auch mit externen Spezialisten gehört selbstverständlich dazu. So sind wir in der Lage, Themen von Anfang an gemeinsam zu diskutieren und schließlich wohl überlegt zu entscheiden.
Ich sehe meine Rolle mehr als Organisator eines Teams. Den Lehrmeister mit dem Stock braucht hier niemand. Es geht um das Zusammenführen der Ergebnisse von Diskussionen und darum, zielführenden Konsens im Sinne der REWE Group zu finden. In meiner jahrelangen Gremienarbeit habe ich immer versucht, möglichst keine Verlierer zu produzieren. Man weidet sich nicht am eigenen Erfolg und tritt nicht nach. Ansonsten wird die Konsensfindung schwierig. one: Wie haben Sie sich auf das Amt vorbereitet?
Erich Stockhausen: Im Prinzip habe ich mich 26 Jahre auf das Amt vorbereitet. Allerdings war das ja eher eine zufällige Entwicklung. Wenn Sie mir vor zehn Jahren gesagt hätten, 2015 wirst du Aufsichtsratsvorsitzender sein, hätte ich Sie wahrscheinlich für verrückt erklärt. Wichtig ist: Man muss in der Lage sein zu kommunizieren. Und man darf nicht beratungsresistent sein. Den Superspezialisten kenne ich auch nicht. Aber ich kenne genug Leute, die mir helfen können und denen ich die richtigen Fragen stellen kann. Ich verteidige Entscheidungen, indem ich sie mit Fakten und guten Argumenten untermauere.
Ich sehe meine Rolle mehr als Organisator eines Teams. Den Lehrmeister mit dem Stock braucht hier niemand. Es geht um das Zusammenführen der Ergebnisse von Diskussionen und darum, zielführenden Konsens im Sinne der REWE Group zu finden. In meiner jahrelangen Gremienarbeit habe ich immer versucht, möglichst keine Verlierer zu produzieren. Man weidet sich nicht am eigenen Erfolg und tritt nicht nach. Ansonsten wird die Konsensfindung schwierig. one: Wie haben Sie sich auf das Amt vorbereitet?
Erich Stockhausen: Im Prinzip habe ich mich 26 Jahre auf das Amt vorbereitet. Allerdings war das ja eher eine zufällige Entwicklung. Wenn Sie mir vor zehn Jahren gesagt hätten, 2015 wirst du Aufsichtsratsvorsitzender sein, hätte ich Sie wahrscheinlich für verrückt erklärt. Wichtig ist: Man muss in der Lage sein zu kommunizieren. Und man darf nicht beratungsresistent sein. Den Superspezialisten kenne ich auch nicht. Aber ich kenne genug Leute, die mir helfen können und denen ich die richtigen Fragen stellen kann. Ich verteidige Entscheidungen, indem ich sie mit Fakten und guten Argumenten untermauere.
one: Rücken die Kaufleute jetzt stärker in den Fokus und stimmt für Sie der „Sortimentsmix“ der REWE Group nach wie vor?
Erich Stockhausen: Eins ist klar, wir brauchen gute Mitarbeiter, gute Kaufleute und gute Manager. Nur dann sind wir erfolgreich. Wir müssen die REWE Group als Ganzes sehen und unser „Pflänzchen“ hegen, pflegen und weiterentwickeln. Da wo wir gute und qualifizierte Kaufleute haben, unterstützen wir sie bei der Suche nach einem Markt. Da, wo sich die Gelegenheit ergibt, erweitern wir unser Filialnetz. Welche Betreiberform die beste ist, entscheiden wir von Standort zu Standort. Wir kommen bei der Restrukturierung von Penny vor allem dank des großartigen Engagements der Mitarbeiter erfolgreich voran - denn kein Penny ist keine Option! Wir entwickeln den Baumarkt und unsere internationalen Aktivitäten stetig weiter; das gilt auch für die Touristik, wie ganz aktuell mit dem Zukauf von Kuoni. Und mit REWE Digital treiben wir die Digitalisierung unseres Konzerns voran. All diese Aktivitäten zahlen auf unsere Attraktivität als Unternehmen und Arbeitgeber ein und erhöhen so unsere Chancen, gute Leute zu finden. Um im Bild zu bleiben: Bei uns hat jede Blüte ihren Platz. Für mich stimmt unser Sortimentsmix nach wie vor und jeder Geschäftsbereich ist erhaltenswert.
Erich Stockhausen: Eins ist klar, wir brauchen gute Mitarbeiter, gute Kaufleute und gute Manager. Nur dann sind wir erfolgreich. Wir müssen die REWE Group als Ganzes sehen und unser „Pflänzchen“ hegen, pflegen und weiterentwickeln. Da wo wir gute und qualifizierte Kaufleute haben, unterstützen wir sie bei der Suche nach einem Markt. Da, wo sich die Gelegenheit ergibt, erweitern wir unser Filialnetz. Welche Betreiberform die beste ist, entscheiden wir von Standort zu Standort. Wir kommen bei der Restrukturierung von Penny vor allem dank des großartigen Engagements der Mitarbeiter erfolgreich voran - denn kein Penny ist keine Option! Wir entwickeln den Baumarkt und unsere internationalen Aktivitäten stetig weiter; das gilt auch für die Touristik, wie ganz aktuell mit dem Zukauf von Kuoni. Und mit REWE Digital treiben wir die Digitalisierung unseres Konzerns voran. All diese Aktivitäten zahlen auf unsere Attraktivität als Unternehmen und Arbeitgeber ein und erhöhen so unsere Chancen, gute Leute zu finden. Um im Bild zu bleiben: Bei uns hat jede Blüte ihren Platz. Für mich stimmt unser Sortimentsmix nach wie vor und jeder Geschäftsbereich ist erhaltenswert.
one: Sie sprachen gerade REWE Digital an. Würden Sie Lebensmittel online bestellen?
Erich Stockhausen: Meine persönliche Meinung ist hier nicht ausschlaggebend. Am Ende entscheidet der Kunde. Wir werden ihm nicht vorschreiben können, wie er einzukaufen hat. Wenn er online bestellen will, dann wird er das tun. Und er wird mit Sicherheit jemanden finden, der es ihm anbietet. Wenn wir es nicht sind, ist es ein anderer. Wir sind an dieser Stelle hoffentlich alle gemeinsam der Meinung: Besitzstandswahrung ist nicht zukunftsorientiert. Wir müssen das Thema Kannibalisierung abarbeiten und versuchen, über Omni-Channel eine Win-Win-Situation herzustellen. Dabei ist wichtig: Entweder, wir machen das ganz oder gar nicht. „Ein bisschen“ wird hier nicht zum Erfolg führen. Online kommt – kein Zweifel. Und deshalb ist ganz klar: Online gehört zur Strategie der REWE Group.one: Das Stichwort „Zukunft“ bringt uns zum Thema Nachhaltigkeit. Wie stehen Sie dazu?
Erich Stockhausen: Nachhaltigkeit bedeutet für mich, verantwortlich zu handeln und zu denken. Ich habe große Sorge, wenn ich an die Zukunft denke, weil wir wirtschaftlich und in Bezug auf unsere Umwelt auf Kosten der nächsten Generationen leben.
Erich Stockhausen: Meine persönliche Meinung ist hier nicht ausschlaggebend. Am Ende entscheidet der Kunde. Wir werden ihm nicht vorschreiben können, wie er einzukaufen hat. Wenn er online bestellen will, dann wird er das tun. Und er wird mit Sicherheit jemanden finden, der es ihm anbietet. Wenn wir es nicht sind, ist es ein anderer. Wir sind an dieser Stelle hoffentlich alle gemeinsam der Meinung: Besitzstandswahrung ist nicht zukunftsorientiert. Wir müssen das Thema Kannibalisierung abarbeiten und versuchen, über Omni-Channel eine Win-Win-Situation herzustellen. Dabei ist wichtig: Entweder, wir machen das ganz oder gar nicht. „Ein bisschen“ wird hier nicht zum Erfolg führen. Online kommt – kein Zweifel. Und deshalb ist ganz klar: Online gehört zur Strategie der REWE Group.one: Das Stichwort „Zukunft“ bringt uns zum Thema Nachhaltigkeit. Wie stehen Sie dazu?
Erich Stockhausen: Nachhaltigkeit bedeutet für mich, verantwortlich zu handeln und zu denken. Ich habe große Sorge, wenn ich an die Zukunft denke, weil wir wirtschaftlich und in Bezug auf unsere Umwelt auf Kosten der nächsten Generationen leben.
Dass die REWE Group Nachhaltigkeit so aktiv lebt und vorantreibt, kann ich nur begrüßen und unterstützen. Ich selbst habe bereits vor zwei Jahren ein Kinder-Projekt mit Billa in Rumänien begonnen. Hier kümmern wir uns um Waisenkinder und sorgen dafür, dass sie bei Billa mit Lebensmitteln versorgt werden. Wir hatten gerade am Wochenende erst wieder ein Fußballturnier für Rumänien. Auch die Mitarbeiter machen mit. Meine Vision ist, ein Netzwerk aufzubauen, an dem sich auch andere Kaufleute beteiligen.
one: Gibt es etwas, das Sie schon immer einmal loswerden wollten?
Erich Stockhausen: Was ich besonders begrüße und wichtig finde ist, dass wir mit Alain Caparros einen Vorstandsvorsitzenden haben, der zusammen mit uns allen - den Mitarbeitern, Kaufleuten und Managern - intensiv am Image unseres Berufsstandes und der REWE im Besonderen arbeitet und der sich nicht scheut, auch mal den unbequemen Weg zu gehen. Das finde ich vorbildlich.
Erich Stockhausen: Was ich besonders begrüße und wichtig finde ist, dass wir mit Alain Caparros einen Vorstandsvorsitzenden haben, der zusammen mit uns allen - den Mitarbeitern, Kaufleuten und Managern - intensiv am Image unseres Berufsstandes und der REWE im Besonderen arbeitet und der sich nicht scheut, auch mal den unbequemen Weg zu gehen. Das finde ich vorbildlich.
Zur Person Erich Stockhausen
Alter: 56
Familienstand: verheiratet, zwei Töchter (9 und 11 Jahre)
Hobbies: Sport, unter anderem Radfahren
REWE-Kaufmann seit: 1987
Weitere Ämter: Vorstand der REWE West eG, Präsidiumsmitglied im Bundesverband des Lebensmittelhandels, Themen-Experte-Kaufmann (TEK) Logistik, Mitglied im SAS Regional, im SAS National, im Personalausschuss sowie im Beirat der Touristik und im Beirat Digital
Familienstand: verheiratet, zwei Töchter (9 und 11 Jahre)
Hobbies: Sport, unter anderem Radfahren
REWE-Kaufmann seit: 1987
Weitere Ämter: Vorstand der REWE West eG, Präsidiumsmitglied im Bundesverband des Lebensmittelhandels, Themen-Experte-Kaufmann (TEK) Logistik, Mitglied im SAS Regional, im SAS National, im Personalausschuss sowie im Beirat der Touristik und im Beirat Digital
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