Filme & Co. des Monats
Whistleblower, Bargeld und eine schrecklich
neurotische Familie
Lesedauer: 3 Minuten
„Citizenfour“ nannte sich Edward Snowden in seiner ersten Mail an Dokumentarfilmerin Laura Poitras. Tom Hardy und Noomi Rapace geraten in „The Drop – Bargeld“ zwischen die Fronten von Mafia und Polizei. Und nach drei Staffeln „Arrested Developement“ kann einen kein Familienfest mehr schrecken.
Kino 1:
Citizenfour
Viel Neues erfährt man nicht über Edward Snowden, alias Citizenfour. Denn, so betont er, nicht er ist die Geschichte, sondern das, was er zu erzählen hat. Dank Snowden weiß inzwischen jeder um den Verlust der Privatsphäre, weil die National Security Agency global Verbindungsdaten via Internet und Handy milliardenfach abschöpft, speichert und vernetzt. Nachdem am 9. Juni 2013 die britische Zeitung The Guardian ein Video-Interview mit Snowden veröffentlichte, hat diese Geschichte auch ein Gesicht. "Citizenfour" dokumentiert die Ereignisse vor, am und nach dem 9. Juni.Citizenfour
Laura Poitras
2007 wurde Poitras' Doku "My Country, My Country", die sich kritisch mit der US-Besatzung Iraks auseinandersetzte, für den Oscar nominiert. Seitdem befindet sich die Regisseurin recht weit oben auf der Liste der staatsgefährdenden Personen des US-Ministeriums für innere Sicherheit. Seitdem weiß sie aber auch, sich mit Verschlüsselungsprogrammen für Mail und Handy zu schützen. Nicht zuletzt das war einer der Gründe, warum sich Whistleblower Edward Snowden mit seinen Enthüllungen vertrauensvoll an sie wandte.
Filmgenre: Dokumentation
Filmlänge: 112 Minuten
Regie: Laura Poitras
Darsteller: Edward Snowden, Glenn Greenwald, Jacob Appelbaum, Julian Assange, William Binney
Altersfreigabe: o.A
Verleih: Piffl
Kinostart: 6.11.2014
Kino 2:
The Drop - Bargeld
Clint Eastwoods „Mystic River“ und Ben Afflecks „Gone Baby Gone“ waren nicht einfach nur spannende Krimis, sondern vor allem auch bedrückende Sozialstudien aus den Randbezirken US-amerikanischer Metropolen. Die Romane zu beiden Filmen stammen aus der Feder von David Lehane, so wie auch „The Drop - Bargeld“. Durch einen Überfall auf seine Kneipe, gerät Barkeeper Bob (Tom Hardy) zwischen die Fronten der Polizei und seinem Onkel (James Gandolfini in seiner letzten Rolle), der für die lokale Russenmafia Geld wäscht.The Drop - Bargeld
Noomi Rapace
Sie sieht so gar nicht schwedisch aus, diese dunkle Noomi Rapace, die als Lisbeth Salander in der Thriller-Trilogie „Verblendung“, „Verdammnis“, „Vergebung“ ihren Durchbruch als Schauspielerin in Europa und den USA schaffte. Auch fünf Jahre danach umweht Rapace immer noch das Image der düsteren, gefährlichen Lisbeth, was der belgische Regisseur Michael Roskam in „The Drop“ auf das Genialste zu nutzen weiß.
Filmgenre: Krimi / Drama
Filmlänge: 107 Minuten
Regie: Michael Roskam
Darsteller: Tom Hardy, Noomi Rapace, James Gandolfini, Matthia Schoenaerts, John Ortiz
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Fox
Kinostart: 4.12.2014
DVD:
Arrested Development
„Das ist die Geschichte einer wohlhabenden Familie, die alles verlor. Und deren Sohn, der keine andere Wahl hat, als alles zusammenzuhalten“, heißt es im Vorspann der Serie „Arrested Development“. So weit, so tragisch. Zur Satire wird das Ganze durch die Neurosen, die jedes Familienmitglied hegt, pflegt und gegen die anderen ausspielt.Arrested Development
Die drei Staffeln ab dem Jahr 2003 wurden nie im deutschen Free-TV gezeigt, trotz namhafter Hauptdarsteller (Bateman, Cera, de Rossi), umwerfender Gaststars (Liza Minnelli, Julia Louis-Dreyfuss, Charlize Theron) und der grandiosen Dialoge, die sogar in der Synchronisation funktionieren.
Filmgenre: Komödie
Filmlänge: 1112 Minuten
Regie: Joe Russo, Paul Feig, Greg Mottola, Mitchell Hurwitz, Troy Miller
Mitwirkende: Jason Bateman, Portia de Rossi, Will Arnett, Micheal Cera, Alia Shawkat, Tony Hale
Altersfreigabe: ab 12
Vertrieb: AL!VE
Im Handel ab: 21.11.2014
App:
Desert Golfing
Früher war alles vielleicht nicht besser, aber entspannter. Die Nostalgie ist unter den Spiele-und App-Entwicklern ausgebrochen. Der Trend weist klar hin auf eine früh-digitale Zeit ohne Geblinke und Geschrille, und vor allem ohne 3D-Stress. Vorläufiger Höhepunkt dieser Bewegung ist "Desert Golfing", von Fans auch liebevoll die "digitale Schnittstelle zwischen Tiger Woods und dem Dalai Lama" genannt. Lediglich ein bis zwei Finger braucht es, um den kleinen weißen Ball geschickt durch einen der 3000 bizarr gebildeten Parcoure zu schlagen.Desert Golfing
App: Game
Erhältlich: online für PC, Handy und Tablet
Erhältlich über: iTunes für iPhone und iPad und google play und amazon für android
Download:desertgolfing.captain-games.com/
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