Fünf Kaufleute - Fünf Gründe für die Selbstständigkeit
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Warum sind Sie Kaufmann geworden? Das hat die one_Redaktion fünf REWE-Kaufleute gefragt. Denn sein eigener Chef sein bedeutet auch: Mehr Arbeit, mehr Risiko, mehr Verantwortung. In one erzählen fünf Kaufleute, warum sie den Sprung dennoch gewagt haben – aus teils überraschenden Beweggründen.
Sonja Bock, 32
...hat eine klassische REWE-Karriere absolviert: von der Auszubildenden in der Region Nord über die Marktleitung zur Partnerkauffrau. Im November 2011 hat sie ihren Markt im rheinland-pfälzischen Schwegenheim übernommen. Der Markt hat eine Verkaufsfläche von 1120 Quadratmetern und beschäftigt 32 Mitarbeiter.„Kauffrau im REWE-Partnerschaftsmodell zu werden war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Schon als Marktleiterin habe ich viel und gerne gearbeitet. Aber als Selbstständige arbeite ich für das eigene Portemonnaie, und das ist dann noch einmal eine zusätzliche Motivation. Zudem habe ich als Kauffrau einen sehr viel größeren Handlungsspielraum, insbesondere was die Zusammenstellung des Sortiments betrifft. So kann ich beispielsweise mit eigenen Lieferanten sehr schnell auf Trends reagieren.
Angehenden Selbstständigen rate ich: Haltet Eure Eigenmotivation hoch! Denn wenn plötzlich kein Chef mehr da ist, besteht leicht die Gefahr, sich ein wenig zurückzulehnen.“
Andreas Bortar, 33
...kommt aus einer Händler-Familie. Sein Vater ist Marktmanager eines REWE- (früher HL-) Marktes in Bad Kötzing im Oberpfälzer Landkreis Cham. Er absolvierte dort eine Ausbildung und bereitete sich früh darauf vor, irgendwann einmal einen eigenen Markt zu führen. Im September 2010 erhielt er das Angebot, den neu gebauten REWE-Markt in Cham mit einer Verkaufsfläche von 1500 Quadratmetern und 35 Mitarbeitern als Kaufmann im Partnerschaftsmodell zu eröffnen.„Als Kaufmann im Partnerschaftsmodell kann man frei und schnell agieren – diese Aussicht hat mich gelockt, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Aus meiner Sicht gibt es nichts Besseres als das Partnerschaftsmodell von REWE. Allerdings: Die ersten drei Jahre in Cham waren nicht leicht. REWE war dort nicht bekannt gewesen, und es dauerte eine Weile Vertrauen aufzubauen. Ich habe von Beginn an sehr stark auf Regionalität gesetzt, habe ein Netzwerk zu Lieferanten aus der Umgebung aufgebaut, und den Honig gibt's aus eigener Herstellung. Denn Imkerei ist mein Hobby. Mit diesem Sortiment bin ich konkurrenzlos. Angehenden Kaufleuten rate ich, zielstrebig zu sein und auch bei Gegenwind durchzuhalten.
Und, ganz wichtig: Engagiert Euch in der Gemeinschaft! In Schulen zum Beispiel oder in Vereinen. Das beschert Euch treue Kunden.“
Alexandra Richber, 30
…..entdeckte ihre Liebe für den Einzelhandel während eines Schüler-Aushilfsjobs als Kassiererin in einem REWE-Markt. Nach dem Abitur absolvierte sie bei REWE eine Ausbildung, qualifizierte sich per Fernstudium als Handelsfachwirtin und durchlief dann bei REWE verschiedene Nachwuchsprogramme. Als Assistentin eines Verkaufsleiters hatte sie Kontakt zu vielen Partnerkaufleuten und fasste den Entschluss, sich ebenfalls selbstständig zu machen. Zu Jahresbeginn 2012 übernahm sie als Partnerkauffrau einen Markt (1300 Verkaufsfläche plus 450 Quadratmeter Getränkemarkt, 30 Mitarbeiter) im hessischen Neustadt. „Der Einzelhandel fasziniert mich, weil er so vielfältig ist wie kaum eine andere Branche. Im Markt muss man alles machen. Langeweile gibt es nicht. Während meiner Tätigkeit im Außendienst habe ich die Vorzüge des REWE-Partnermodells sehr genau studieren können und beschlossen, ebenfalls diesen Weg zu gehen. Das ist zum einen finanziell reizvoll. Zum anderen ist es für einen Selbstständigen gut zu wissen, in vielleicht auch einmal schwierigen Zeiten mit REWE einen starken Partner an der Seite zu haben. Angehende Partnerkaufleute sollten aus meiner Sicht verinnerlichen, dass auch als Chef die Arbeit im Markt nicht aufhört.
Es ist wichtig, auch als Vorgesetzter überall mitanzupacken. Jeder Häuptling sollte auch einmal in den Schuhen der Indianer gegangen sein. Unverzichtbar ist zudem ein gutes Zahlenverständnis.
Josephine Weigl, 29
...hatte schon zu Beginn ihrer Ausbildung bei REWE im thüringischen Waltershausen das Ziel, sich einmal als Partnerkauffreu selbstständig zu machen – und absolvierte zunächst die klassische REWE-Karriere bis zur Marktleiterin. 2013 war es dann soweit: Sie wurde Partnerkauffrau in Erfurt. Ihr Markt ist 1600 Quadratmeter groß und beschäftigt 45 Mitarbeiter.
„Ich wollte immer selbstständig sein; etwas anders kam für mich nie in Betracht. Mit diesem Ziel habe ich die Ausbildung begonnen. Bereut habe ich die Entscheidung nie. Denn ich habe Spaß daran, mitzuentscheiden – vor allem, wenn es um die Gestaltung des Sortiments geht. In meinem Markt setze ich sehr stark auf Frische und habe auch eine eigene Fleischabteilung aufgebaut. Das honorieren meine Kunden. Angehenden Partnerkaufleuten rate ich, nie den Kopf in den Sand zu stecken. Durchzuhalten, auch wenn die Zeiten mal schwierig sind. Und ganz wichtig: Entwickelt Verständnis für die Wünsche eurer Kunden, eurer Mitarbeiter und eurer Lieferanten!“
Volker Jonuscheit, 52
....hat nach der Ausbildung bei Edeka 1983 bei REWE angefangen, war Markt- und Bezirksleiter und arbeitete viele Jahre im Außendienst. Nach einem kurzen Abstecher zu Lekkerland kehrte er im Januar 2013 zu REWE zurück und übernahm als Kaufmann im REWE-Partnerschaftsmodell einen Markt im niedersächsischen Gifhorn. Der Markt hat eine Verkaufsfläche von 1.300 Quadratmetern und beschäftigt 25 Mitarbeiter.Warum ich Kaufmann im REWE-Partnerschaftsmodell geworden bin? Weil das REWE-Modell aus meiner Sicht eine einzigartige Chance bietet, sich zu verwirklichen – vorausgesetzt, man ist kreativ und hat Ideen. Natürlich ist die Handlungsfreiheit nicht unbegrenzt. REWE setzt Rahmenbedingungen. Aber innerhalb dieser Leitplanken kann man sich sehr frei bewegen. Ich habe meine Entscheidung nie bereut. Mit viel Geduld und einem stark auf Regionalität und Frische ausgerichteten Sortiment habe ich meinen Markt in den vergangenen Jahren gut vorangebracht.
Mein Tipp für angehende Kaufleute: Werdet nicht ungeduldig, wenn es mal nicht so gut läuft. Und seid kreativ. Ich bin anfangs über die Wochenmärkte in der Region gelaufen und habe mit Betreibern von Ständen, deren Sortiment mir gefallen hat, verhandelt, ob sie meinen Markt beliefern wollen.
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