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NFP
Filme & Co. des Monats
Warum Frauen malen und Männer sich zu ernst nehmen
von Edda Bauer
Der Kinoherbst bringt so manche Überraschung ans Tageslicht: die Biographie der berühmtesten Volkskünstlerin Kanadas in Maudie", und in „Fikkefuchs“ die Wahrheit über die Biographie eines berüchtigten Wuppertalers und plötzlichen Vaters. Und so richtig zum Horst macht sich Onkel Andy in des Augen von Neffe Errol in den drei Staffeln der BBC-Serie „Uncle“.
Kino 1 | Maudie

„Maudie“ ist der perfekte Film für den Herbst. Wenn fahles Grau sich über Landschaft und Gemüt legt, muss jeder, den es nach ein bisschen Farbe im Leben gelüstet, selbst dafür sorgen. Genau das tut Maude Lewis mit grünem Lack an der Wand ihres Arbeitgebers Everett. Daraus entwickelt sich eine glückliche Ehe, eine Karriere als Malerin und nun auch ein Spielfilm mit Sally Hawkins und Ethan Hawke. „Maudie“ erzählt jedoch nicht nur das Leben von Kanadas bekanntester Volkskünstlerin, sondern ist eine Liebeserklärung an die Kreativität, die sich nicht selten zum Trotz ihren Weg bahnt. 

Sally Hawkins

Sally Hawkins kann alles, von feingliedrig bis schlaksig, sphärisch und erdig, still oder dauerplappernd. 1976 in eine Londoner Illustratoren/Autoren-Familie hineingeboren, stand sie 1998 als Statistin in „Star Wars: Episode I“ zum ersten Mal vor der Kamera. 2013 war sie als die normale Schwester einer völlig neurotischen Cate Blanchett in Woody Allens „Blue Jasmine“ für den Oscar nominiert. Dazwischen war sie total „Happy-Go-Lucky“ (2008), demonstrativ in „We Want Sex“ (2010) und zuletzt die Heldin in „The Shape of Water“, der im September in Venedig den Goldenen Löwen gewann. 

Filmgenre: Drama
Filmlänge: 115 Minuten
Regie: Aisling Walsh
Darsteller: Sally Hawkins, Ethan Hawke, Kari Matchett, Gabrielle Rose, Zachary Bennett
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: NFP
Kinostart: 26.10.2017
Kino 2 | Fikkefuchs

„Hallo, mein Name ist Thorben und ich bin Ihr Sohn.“ Immer öfter nehmen Dramen im 21. Jahrhundert so ihren Anfang. In dem vorliegenden, klangvoll betitelt mit „Fikkefuchs“, ist Jan Henrik Stahlberg Vater, Ko-Autor und Regisseur in Personalunion. Insofern hat er sich also die Rolle des einstmals größten Stechers von Wuppertal und Thorbens (Franz Rogowski) zukünftigem Trainer in Sachen Frauenbehandlung selbst auf den Leib geschrieben. Gelungen ist ihm dabei ein grandioses Feuerwerk aus Fremdschämen und Schadenfreude, dem es nicht eine Sekunde an menschlicher Wahrhaftigkeit fehlt.

Jan Henrik Stahlberg

Nicht Wuppertal, sondern Neuwied war die Spielwiese des pubertierenden Jan Henrik Stahlberg in den 90er Jahren. Danach zog es ihn erst nach München, dann nach Brüssel an die Schauspielschule. Mit der tiefschwarzen Weltverbesserer-Satire „Muxmäuschenstill“ gelang ihm 2004 der umjubelte Einstand als Autor und zweifelhafter deutscher Leinwandheld. Den gab er auch 2009 in seinem Regiedebüt „Bye Bye Berlusconi!“, wobei er im selben Jahr zudem mit dem Guerilla-Marketing für seine Mediensatire „Shortcut to Hollywood“ für großen Wirbel sorgte.

Filmgenre: Satire
Filmlänge: 101 Minuten
Regie: Jan Henrik Stahlberg
Darsteller: Jan Henrik Stahlberg, Franz Rogowski, Thomas Bading, Susanne Bredehöft, Jan Poh
Altersfreigabe: ab 16
Verleih: Alamode
Kinostart: 16.11.2017
DVD | Uncle

Zum Vater hat es der erfolglose Musiker Andy nie gebracht. Sogar seine Rolle als Onkel erfüllt er eher widerwillig, zumal der Sohn seiner Schwester einer von diesen schlaksigen Nerds ist, die sich mit ihrer Besserwisserei in der Schule ausnahmslos Feinde machen. Andy und Errol sind also das perfekte Loser-Team, aneinander gekettet durch einen unerreichbaren Traum -einmal im Leben cool und erfolgreich sein – und einen peinlichen Autounfall, der sie in den Drag-Club von Transvestit Val katapultiert. Britischer Defätismus + glitzernde Pop-Star-Ambitionen = 19 Episoden Lach- und Sachgeschichten für unerschrockene Menschen ab 16.

Filmgenre: Sitcom
Filmlänge: ca. 570 Minuten
Entwickler: Oliver Refson, Lilah Vandenburgh
Darsteller: Nick Helm, Elliot Speller-Gillot, Daisy Haggard, Sydney Rae White, Con O'Neill
Altersfreigabe: ab 16
Vertrieb: polyband
Im Handel ab: 24.11.2017
Game | Darknet

Das Aussehen von „Tron“, die Logik von „Johnny Mnemonic“ und ein Name, der den gefährlich mysteriösen Teil des Internets beschwört. „Darknet“, das Indi-Game, hat alles, was sich Nerds von Nerds als Spielwiese wünschen, und noch mehr: VR, Virtual Reality. Als Spieler steht man also mittendrin im Netz der Daten. Im 360 Grad Winkel lassen sich Viren streuen, Würmer jagen und Daten stehlen, und das in immer schnellerer Abfolge, in jeweils dichteren Netzen, die höheres strategisches Denken voraussetzen. Das funktioniert auch gut an PC und Smartphone ohne VR-Brille.

Art: Puzzle
Erhältlich für: Windows (ab 7), Android, HTC Vive
Adresse: darknetgame.com
Rubriken:
Unterhaltung
Schlagwörter:
Unterhaltung
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