Starke Charaktere, handfeste Motive, schöne Worte und noch mehr Wahrheiten dahinter. Über allem schwebt der Geist von Agatha Christie, während im Hintergrund die Dolchsammlung der Harlan Thrombey schimmert. Der Patriarch des gut betuchten Thrombey Clans ist mindestens einen mysteriösen Tod gestorben. Auf Mord lässt die Art und Weise, wie die Erben schleichen schließen. Besonders geschmeidig tun das Jamie Lee Curtis, Toni Colette und Chris Evans, sehr zum Misstrauen von Daniel Craig, alias Privatdetektiv Blanc.

Rian Johnson

Drei Folgen der Serie „Breaking Bad“ waren es, die Regisseur Rian Johnson in den Fokus von Hollywoods Produzenten schossen: „Die Fliege“, „51“ und „Ozymandias“. Kurz darauf bot man man dem 1973 in Maryland geborenen Johnson die Inszenierung von „Star Wars – Episode VIII: Die letzten Jedi“ (2017) an. Sein Markenzeichen ist es, in opulenten Produktionen und komplizierten Geschichten (so auch im Sci Fi „Looper“, 2012) niemals den Überblick zu verlieren. Beides stellt er hervorragend in „Knives Out“ unter Beweis.

In einer Kino-Ära mit so bejubelten Musiker-Biopics wie „Bohemian Rhapsody“ und „Rocket Man“ wurde es langsam Zeit für einen deutschen Beitrag. Als Objekt der Betrachtung hat es nun Udo Lindenberg getroffen. Und das ist beileibe nicht die schlechteste Wahl. Vom Panik-Rocker von der Reeperbahn bis zur Musical-Figur („Hinterm Horizont“) hat er es in knapp fünf Jahrzehnten gebracht, und zwischendurch auch noch Ost- und West-Deutschland musikalisch vereint - lange vor dem Mauerfall. Wie es zu Udo, dem Phänomen, kam, erzählt „Lindenberg! Mach dein Ding!“.

Hermine Huntgeburth

Die 1957 in Paderborn geborene Hermine Huntgeburth studierte in Hamburg und Sydney Film. Schon bald danach wird sie zur Frau für alles hinter der Kamera: Licht, Kamera, Drehbuch, Produktion und vor allem Regie. Seit dem Bundesfilmpreis 1991 für die beste Nachwuchsregie für „Im Kreis der Lieben“, ist sie zudem in fast allen Genres unterwegs, Krimi („Tatort“), Komödie („Das Trio“), Literaturverfilmung („Effi Briest“, „Die weisse Massai“), Jugendfilm („Bibi Blocksberg“, „Tom Sawyer“) und mit „Lindenberg! Mach dein Ding!“ nun auch im Musikfilm. 

Er hat zwei Goldenen Löwen in Venedig gewonnen und war sogar schon im Weltall. Seit der kleine Maulwurf 1956 in einem Prager Zeichentrickstudio das Licht der Welt erblickte, gehören er, seine Abenteuer und sein enthusiastischen Staunen zu den schönsten TV-Erinnerungen mehrerer Generationen von Kindern. Und das sowohl in Ost- und West-Deutschland, als Beitrag zum „Sandmännchen“ oder in der „Sendung mit der Maus“. Alle seine 49 Erlebnisse an der Seite von Igel und Maus gibt es nun komplett in einer großen DVD-Box. Passend zum Auftakt von 2020, das die Deutsche Wildtierstiftung zum Jahr des Maulwurfs ausgerufen hat.

Sich einem der brennendsten Themen unserer Zeit spielerisch zu nähern, ist das Ziel von „The Climate Trail“. Mit Bildern die geradewegs aus einer Graphic Novel stammen könnten, betritt der Spieler eine Welt, die um 4°C wärmer ist als die, die er um sich herum spürt. Klingt wenig, ist aber verheerend. Es geht ums nackte Überleben angesichts von verdorrten Feldern und geplünderten Supermärkten. In den USA wird „Climate Trail“ im Naturkunde-Unterricht eingesetzt. Hierzulande müsste erst eine Englisch-Klasse das spannende Spiel übersetzen.