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Potenzialträger-Programm
„Rüstzeug um die eigene Entwicklung weiterzutreiben“
von Julia Robertz

Das Potenzialträger-Programm absolvierten die Teilnehmer:innen in diesem Jahr erstmalig digital. Trübte die virtuelle Form des Entwicklungsangebots den Lernerfolg der Absolvent:innen?  

Die Potenzialträger:innen aus den verschiedenen Geschäftseinheiten der REWE Group absolvierten das Programm pandemiebedingt fast ausschließlich remote. Vier Monate intensives Coaching und virtueller Austausch liegen hinter den 20 Teilnehmer:innen. 

Das erste von insgesamt drei Modulen konnte noch in Präsenz stattfinden, danach rückten wegen der pandemischen Lage MS Teams-Veranstaltungen an Stelle von Präsenzterminen, virtuelle Coffee-Breaks lösten gemeinsame Kantinenbesuche ab. „Das Programm abzusagen war keine Option, also haben wir uns entschieden, es virtuell stattfinden zu lassen,“ sagt Thomas Heinrich. 

Wie haben die Potenzialträger:innen darauf reagiert? Das Networking ist schließlich ein wichtiger Aspekt des Programms. „Anfangs waren sie von der Idee nicht sehr angetan aber mit der Zeit wuchs die Begeisterung über die digitalen Möglichkeiten. Es stellte sich ein reger Austausch unter den Teilnehmer:innen ein und MS Teams hat sehr dabei geholfen, ein virtuelles Netzwerken zu ermöglichen,“ berichtet Thomas Heinrich, der das Programm organisiert. Und warum hat das so gut funktioniert? „Möglicherweise weil MS Teams und die Social Media-Generation aufeinandergetroffen sind“, sagt Heinrich.

Und wie haben die Teilnehmer:innen das digitale Format der Weiterbildung wahrgenommen? Wie haben sie sich virtuell vernetzt?

Randi Baum, Referentin des Bereichsvorstandes für Selbständigkeit und Genossenschaft REWE Group:
„Wie die meisten unter uns war ich anfangs etwas enttäuscht über das pandemiebedingt digitale Format. Heute glaube ich jedoch, dass wir insbesondere für unser Netzwerk untereinander von dieser besonderen Situation stark profitieren konnten. Wir haben ein starkes Gemeinschaftsgefühl entwickelt, waren durch die digitalen Tools immer mit allen schnell und leicht im Austausch, es hat Spaß gemacht miteinander und voneinander zu lernen. Neben den sehr guten fachlichen Lerninhalten des Programms, ist für mich der erlebte Netzwerkimpuls der größte Gewinn. Es ist toll, dass unser Netzwerk auch nach Abschluss des Programms weiter funktioniert. Wir treffen uns regelmäßig zu unseren digitalen, fachlichen Austauschrunden, planen Stammtischrunden und entwickeln neue Ansätze um das Netzwerk zu erweitern. In der Überlegung sind z.B. Impulsvortrage mit anschließender Diskussion zu ausgewählten Themen, für die wir interne oder auch externe Experten gewinnen möchten. Wir können uns so ständig weiterentwickeln und unsere kollegiale Vernetzung im und für das Unternehmen ausbauen.“

Welche Vorteile haben sich aus Sicht der Teilnehmer:innen aus der Digitalisierung des Programms ergeben?

Martina Weinhold, HR-Expertin Learning Discount national:
„Ich hatte mich im Vorfeld sehr auf das Programm und die Inhalte gefreut und tatsächlich habe ich wertvolle Impulse für mich, meine Arbeit, und sogar auch für mein Privatleben mitnehmen können. Was mir jedoch am meisten gefallen und gebracht hat, ist das Kennenlernen und Vernetzen mit den anderen Teilnehmer:innen. Unsere Runde war absolut harmonisch, wertschätzend und offen und es hat neben all den wichtigen Lerninhalten auch einfach Spaß miteinander gemacht. Der starke Zusammenhalt ist umso beeindruckender, wenn man weiß, dass mehr als die Hälfte des Programms digital via MS Teams und Conceptboard durchgeführt werden musste. Nach anfänglicher Skepsis wurde schnell klar, dass die digitalen Module weder den Lernerfolg noch das Miteinander trübten. Es ist gerade für mich als Personalentwicklerin enorm wichtig durch eigene Erfahrung zu wissen, dass auch digitale Lernformate mit der richtigen Vorbereitung ein voller Erfolg sein können. Mir ist noch klarer geworden, wie wichtig die Vernetzung im Unternehmen ist und ich nehme jede Möglichkeit wahr, andere Kolleg:innen und ihre Bereiche kennenzulernen.“

Katharina Woycke, Leiterin HR-Kompetenzcenter Discount national, begleitete Potenzialträgerin Martina Weinhold stellvertretend als Führungskraft, da ihre direkte Vorgesetzte in Elternzeit gegangen ist. Wie hat sie den Spirit der Teilnehmer:innen wahrgenommen und wie nimmt sie selbst Ihre Rolle als Talentförderin wahr?

Katharina Woycke, Leiterin HR-Kompetenzcenter Discount national:
„Ich glaube die Potenzialträger:innen erlangen über das Programm ein gutes Rüstzeug, um ihre eigene Weiterentwicklung voranzutreiben und langfristig sichtbar zu bleiben. Besonders positiv erlebe ich die Vernetzung der Teilnehmer aus unterschiedlichsten Bereichen und Geschäftseinheiten - und das trotz des nahezu vollständig virtuellen Formats. Ich war bei der Kick Off- und Abschlussveranstaltung dabei und war von der gesamten Teilnehmergruppe echt begeistert. Eine sehr sympathische, hochmotivierte Truppe, die augenscheinlich über das gesamte Programm hinweg zusammengewachsen ist. Den Teamspirit in der Gruppe hat man richtig gespürt! 
Ich denke es ist wichtig, dass Führungskraft und Mitarbeiter während des Programms laufend im Austausch sind und die Erfahrungen gemeinsam auch im Hinblick auf die weitere Entwicklung reflektieren. Ich habe diesen gemeinsamen Austausch mit Martina als sehr wertvoll erlebt und werde sie gerne auch auf ihrem weiteren beruflichen Weg unterstützen.“

Philipp Ernst fühlt sich durch das Potenzialträger-Programm gut auf seine neue Führungsrolle als Lead Web Marketing im Bereich Owned Media bei REWE gut vorbereitet. Das Programm hat ihm dabei geholfen, sein Rollenverständnis zu schärfen und sich seiner Rolle im Konzern bewusst zu werden. Hat das Programm beim Thema Networking eingelöst, was es versprochen hat?

Philipp Ernst, Lead Web Marketing, REWE:
„Durch das Programm war ich auf meine neue Rolle und die damit verbundene Verantwortung gut vorbereitet und habe das Rüstzeug an die Hand gelegt bekommen, ihr gerecht zu werden. Ich sehe das Programm als Auftakt eines immerwährenden Lernprozesses. Daher bin ich auch heute noch regelmäßig mit anderen Teilnehmern des Programms in Kontakt. Wir tauschen uns informell bei gemeinsamen Mittagessen oder Coffee-Calls aus, organisieren Impuls-Vorträge und haben jederzeit die Möglichkeit uns kollegial zu beraten. So können wir uns auch nach dem Programm gegenseitig fachlich und persönlich bei unserer jeweiligen und individuellen Entwicklung unterstützen. Auch und vor allem beim Thema Netzwerken hat das Programm also definitiv gehalten, was es im Vorfeld versprochen hat.“

Nach den Sommerferien werden 20 Potenzialträger:innen im nächsten Durchlauf starten. Wird es wieder eine virtuelle Runde werden? „Wir planen das Programm zunächst in Präsenz. Sollte sich die pandemische Lage wieder verschlechtern sind wir aber gut vorbereitet und haben einen Plan B in petto. Über gute Erfahrungswerte verfügen wir jetzt, sagt Heinrich.

Was ist das Potenzialträger-Programm?

Das Potenzialträgerprogramm ist ein Entwicklungsprogramm für Mitarbeiter:innen, die das Potenzial haben, durch eine vertikale Veränderung in einer neuen Funktion erfolgreich sein zu können. „Wir bereiten sie auf eine zukünftige Rolle in einer nächsthöheren Führungs- oder auch Fachfunktion vor“, erklärt Thomas Heinrich. Die Teilnehmenden werden aus den unterschiedlichen Geschäftseinheiten der Zentrale Handel Deutschland, REWE Systems und der Holding Bereiche entsandt.

„Auch gibt es jedes Jahr einige Kolleg:innen aus den nationalen Zentralen von Discount und Vollsortiment, die unser Programm wertschöpfend bereichern.

Voraussetzung für die Teilnahme sind, dass die Kandidaten im Mitarbeitenden-Entwicklungsgespräch als Potenzialträger:in identifiziert und von der Führungskraft nominiert wurde. Das Programm ist insbesondere dann geeignet, wenn sich für die Potentialträger:innen noch keine konkrete nächsthöhere Fach- oder Führungsfunktion“ anbietet. Das Programm macht die Kandidaten fitter in der aktuellen Position und bietet bessere Aufstiegschancen innerhalb der REWE Group. Das Programm konzentriert sich nicht nur auf Führungsfunktionen, sondern auch auf alternative Karriereoptionen. 

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