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FILME & CO. DES MONATS
Mann im Mond, Frau im Leben
von Edda Bauer
Filmbiografien werfen immer nur Schlaglichter auf einzelne Aspekte aus dem Leben berühmter Menschen. Je besser diese Lichter gesetzt sind, umso mehr gelten sie als Inspiration für die Menschen vor der Leinwand. Zwei überragend gut gelungene Beispiele dafür ist zum einen die emotionale Herangehensweise an Astronaut Neil Armstrong in „Aufbruch zum Mond“, während „Astrid“ die Geschichte einer jungen Schwedin erzählt, die später als Kinderbuchautorin zu Weltruhm kommt. Vorsicht ist jedoch bei fiktionalen Romanzenhelden geboten, sonst kann es einem schnell wie den Protagonisten in der deutschen Beziehungskomödie „Zwei im falschen Film“ gehen, jetzt auf DVD. 
Kino 1
Aufbruch zum Mond

Selbst der größte Space-Movie-Fan – also einer, der von der „Die Reise zum Mond“ (1902) bis „Gravity“ (2013) jeden Meter Filmuniversum kennt und bei „Der Stoff aus dem die Helden sind“ (1983) feuchte Augen bekommt – wird in „Aufbruch zum Mond“ noch Überraschungen erleben. Regisseur Chazelle hat das Leben des ersten Manns auf dem Mond nicht nur technisch angemessen im IMAX-Format gedreht, er hat aus Neil Armstrong zudem einen emotionalen Mikrokosmos gemacht, der sich philosophisch spannend im rationalen Makrokosmos der Nasa entfaltet.

Damien Chazelle

Damien Chazelle, 1985 als Sohn zweier Professoren in Rhodes Island geboren, ist Princeton-Schüler, Harvard-Absolvent und der jüngste Regie-Oscar-Gewinner der Filmgeschichte. Gerade mal 32 Jahre war er alt, als er 2017 gleich zwei der begehrten Trophäen (Regie und Drehbuch) für sein Musical „La La Land“ gewann. Nominiert war er schon einmal 2015 für das Drama „Whiplash“, das auf seinen fast traumatischen Erfahrungen als erfolgloser Jazz-Drummer basierte. „Aufbruch zum Mond“ steht jetzt schon hoch im Kurs bei der Oscar-Verleihung 2019.

Filmgenre: Drama/Biografie
Filmlänge: 142 Minuten
Regie: Damien Chazelle
Mit: Ryan Gosling, Claire Foy, Jason Clarke, Kyle Chandler, Corey Stoll, Ciaran Hinds, Patrick Fugit 
Altersfreigabe: ab 12 
Verleih: UPI Germany
Kinostart: 8.11.2018 
Kino 2
Astrid

Astrid Lindgren hat sie nie an die große Glocke gehängt, die Tatsache, dass sie als Teenager unehelich einen Sohn zur Welt brachte. Drei Jahre ließ sie Lasse bei einer Pflegemutter in Kopenhagen, während sie in Stockholm den Unterhalt verdiente. „Astrid“ ist insofern eine Tragödie über Entbehrung und Schuldgefühle. Doch zu sehen, wie Astrid – kraftvoll dargestellt von Alba August – all das in Geschichten über Freiheit, Frechheit, Mut und Unabhängigkeit kanalisieren konnte, macht „Astrid“ zu einem optimistischen und ausgesprochen inspirierenden Biopic. 

Pernille Fischer Christensen

Seit ihrem Spielfilmdebüt 2006 mit der Tragikomödie "Soap" gehört Pernille Fischer Christensen zum erlesenen Kreis von Regisseuren (wie etwa auch George Clooney), die von den Berliner Filmfestspielen gepflegt werden. Dort feierten die Verfilmung von Bertold Brechts „Der Tanz“ (2008), das Generationendrama „Eine Familie“ (2010), die Musikertragödie "Someone to Love" (2014) und in diesem Jahr die Filmbiografie „Astrid“ ihre Premiere. In fast allen ihren Filmen spielt zudem Goldene Bär-Gewinnerin Trine Dyrholm („Die Kommune“) eine tragende Rolle.

Filmgenre: Drama/Biografie
Filmlänge: 123 Minuten
Regie: Pernille Fischer Christensen
Mit: Alba August, Trine Dyrholm, Magnus Krepper, Maria Bonnevie, Henrik Rafaelsen
Altersfreigabe: ab 12 
Verleih: DCM
Kinostart: 6.12.2018 
DVD
Zwei im falschen Film

Es gibt nicht viel, was den Copyshop-Angestellten Hans und die Schauspielerin Heinz (so nennt zumindest Hans sie) verbindet. Das fällt den beiden allerdings erst am achten Jahrestag ihrer Beziehung ein, als sie sich zusammen eine Romanze im Kino ansehen. Während auf der Leinwand der Himmel voller Geigen hängt, wähnen sich Hans (Marc Hosemann) und Heinz (Laura Tonke) im falschen Film. Ein Umstand für den Autorin und Regisseurin Laura Lackmann in den folgenden 107 Minuten die richtigen Worte und Bilder (und Bilder hinter den Bildern) findet: Harte Realität trifft auf süße Schnulze und macht den grauen Beziehungsalltag zur schillernden Filmsatire.

Genre: Beziehungskomödie
Länge: 107 Minuten
Regie: Laura Lackmann
Darsteller: Laura Tonke, Mark Hosemann, David Bredin, Christine Schorn, Sebastian Schwarz
Altersfreigabe: ab 12
Vertrieb: farbfilm
Im Handel ab: 13.11.2018 
Game
Osmos

Als „Osmos“ 2009 das Licht der Desk- und Laptops erblickte, hatte es schnell den Ruf weg, das meditativste unter den Verfolgungsjagdspielen zu sein. Das lag nicht nur an der schimmernden Qualle, Mote genannt, als die man sich durchs All bewegt, um kleinere Motes zu schlucken. Sondern auch an den glockenhellen Ambientklängen, die den Gamer dabei begleiten. Jetzt als App für Android und Apple kann man sich letzterem entspannt hingeben, während man als Mote in U- oder S-Bahn zur Arbeit oder nach Hause wabert.

Art: Geschicklichkeit/Meditation
Erhältlich für: PC, Mac OS, Linux, Android, iPhone, iPad
Rubriken:
Unterhaltung
Schlagwörter:
Unterhaltung
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