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REWE Group informiert über Corona-Warn-App
Jeder kann helfen, die Pandemie einzudämmen
von Judith Morgenschweis

Seit Dienstag gibt es die neue Corona-Warn-App zum Download. Hunderttausende Bundesbürger hatten sich die App bereits bis mittags heruntergeladen. Sie alle wollen helfen, das Virus in den Griff zu bekommen. Wer ein REWE Group-Diensthandy hat, kann sich die App auch über den REWE App Store installieren.

Ob privat oder beruflich, die Lockerungen der Corona-Maßnahmen führen dazu, dass wir wieder häufiger unterwegs sind – in der Regel mit dem Smartphone im Gepäck. Smartphone-Besitzer können sich die Corona-App jetzt bei Google und Apple downloaden. Die App soll dabei helfen, die Ausbreitung des Virus weiter einzudämmen. Die REWE Group bietet Besitzern eines Diensthandys an, die App über den REWE App Store (unter Anwendungen in der MobiControl-App) zu installieren. Wichtig: Wer sich die App auf sein privates Smartphone downloaden möchte, sollte dies unbedingt nur über Google Play oder den App Store bei Apple tun.1

„Als Unternehmen möchten wir einen Beitrag dazu leisten, die Corona-Pandemie effizient einzudämmen. Daher bieten wir unseren Mitarbeitern mit einem Diensthandy an, die App über unseren internen App-Store zu installieren“, sagte Dr. Daniela Büchel.

Wir haben die wichtigsten Fragen rund um die App zusammengetragen:

Was ist das Ziel der App?

Sie soll helfen, Menschen frühzeitig zu warnen, die sich in der Nähe von Personen aufgehalten haben, die nachweislich infiziert sind.

Das funktioniert so: Wenn jemand positiv auf Corona getestet wurde und diese Information in die Corona-App eingibt, werden automatisch alle Personen, die sich in den vergangenen 14 Tagen in der Nähe dieser Person aufgehalten haben, informiert. Sie können sich dann vorsorglich in Quarantäne begeben. Sollte die App halten was sich Experten von ihr versprechen, würde sie tatsächlich effektiv helfen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Denn Sars-CoV-2 ist bereits ansteckend, noch bevor Menschen Symptome zeigen. So breitet sich die Krankheit unbemerkt aus. Mit der App würden Personen auch dann gewarnt, wenn sie keine Symptome zeigen.

Welche Daten erfasst die App?

In der App passiert nicht viel, denn sie ist nicht für die Interaktion mit Nutzern konzipiert, so wie man es von Apps eigentlich kennt. Stattdessen läuft sie im Hintergrund und trackt via Bluetooth, andere Smartphones. Das bedeutet: Die App funkt über Bluetooth ihre eigene Kennung und registriert gleichzeitig die Signale anderer Apps. Kommen sich zwei Personen für eine bestimmte Zeit näher, dann tauschen die Apps verschlüsselt ihre Daten aus. Um das Infektionsrisiko zu berechnen, haben die App-Entwickler von SAP und Telekom verschiedenen Faktoren einbezogen: Wann haben sich die Personen getroffen? Wie hoch war zu diesem Zeitpunkt das Übertragungsrisiko des Erkrankten? Wie lange waren sich die Personen wie nah? Der Vorteil: es werden auch zufällige Begegnungen mit fremden Personen registriert, die später ohne die App kaum nachverfolgt werden könnten.

Was passiert, wenn sich jemand infiziert?

Wird eine Person positiv auf das Corona-Virus getestet und hatte die App installiert, so kann sie freiwillig und anonym diese Diagnose in die App eingeben. Zunächst muss die Infektion von einem Arzt bestätigt werden, um Falschmeldungen vorzubeugen. Im Falle einer Infektion erhält man eine TAN oder einen QR-Code mit dem Befund. Den Code scannt man oder gibt die TAN in die App ein. Beides dient dazu, Falschmeldungen zu verhindern. Zudem gibt es die Möglichkeit, eine Hotline anzurufen. Dies war in den vergangenen Tagen aufgrund des Sicherheitskonzepts umstritten. Über die App werden dann alle Personen informiert, dass sie sich in der Nähe eines Erkrankten aufgehalten haben. Aber auch in der Zwischenzeit können Nutzer sehen, wie hoch ihr Infektionsrisiko ist.

Warum sollte ich mir die App installieren?

In der Corona-Pandemie kommt es immer wieder auf die Gemeinschaft an - sei es bei den Hygiene-Regeln, der Maskenpflicht oder den Abstandsregeln. So ist es auch bei der App: Nur wenn möglichst viele Menschen mitmachen, erfüllt die App ihren Zweck und hilft, das Virus bei uns einzudämmen.

Was sagen Datenschützer und IT-Experten?

Bislang gab es aus dieser Richtung keine Einwände. Weder werden Wege nachverfolgt, noch sonstige personalisierte Daten erhoben oder zentral gespeichert. Zumal der Nutzer die Kontrolle über die Daten hat, spricht: es liegt in seiner Entscheidung, ob er beispielsweise eine Infektion meldet oder nicht. Auch ansonsten gelten Programmierung und Verschlüsselungstechniken unter Experten nach dem jetzigen Wissensstand als sicher und solide, zumal SAP und Telekom zugesagt haben, kleinere Kinderkrankheiten, die in den ersten Tagen auftreten könnten, schnell zu beheben. So sieht es auch Karin Tresp, Leiterin Zentrale Datenschutz Management. „Aus datenschutzrechtlicher Sicht gibt es keinen Grund, der gegen eine Installation spricht“, so Karin Tresp.

Kritik hatte es im Vorfeld an den von Google und Apple zur Verfügung gestellten Schnittstellen gegeben. Die TU Darmstadt hatte hier Sicherheitslücken ausgemacht. Der TÜV widersprach dieser Einschätzung jedoch und bescheinigte der App Sicherheit vor Datenüberwachung oder massenhaftem Datenklau. Ein Lob gab es sogar vom sonst sehr kritischen Chaos Computer Club. Ein Sprecher nannte die Entwicklung sogar vorbildlich und lobte die Arbeit der Entwickler. Diese hätten ihre Arbeit transparent gemacht, seien dafür mit Verbesserungsvorschlägen aus der Community belohnt worden. Und diese Vorschläge seien dann sogar umgesetzt worden“, so der Sprecher des CCC.
 

1) Systemvoraussetzungen für den Download der Corona-Warn-App:
Das Handy sollte nicht älter als 4 Jahre sein
Betriebssystem für iPhones: mindestens iOS 13
Betriebsystem für Android-Smartphones: mindestens Android 6 („Marshmellow“)

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