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Lesedauer: 4 Minuten
Lead up
„Dinge werden jetzt offen angesprochen”
von Bettina Rees

Eigentlich waren REWE-Vertriebsleiter Daniel Weinkamm und sein Team in puncto Führungskultur schon recht gut aufgestellt. Das Führungskräfteprogramm Lead up eröffnete ihm  jedoch noch das eine oder andere „Potenzialfeld”. Welche das waren und wie strukturiertes Feedback die Zusammenarbeit im Team nochmals verbessert hat, erzählen Weinkamm und seine Mitarbeiterin Kyra Weiß. 

one: Daniel, Kyra, danke, dass ihr euch Zeit nehmt, heute über eure Erfahrungen mit Lead up zu sprechen. Du, Daniel, als Führungskraft, die am Programm teilgenommen hat. Und du Kyra als seine Mitarbeiterin und dadurch indirekt „betroffen“. Aber zuvor ganz kurz: Wer seid ihr und was macht ihr bei REWE? 

Daniel Weinkamm: Ich bin seit 2022 Vertriebsleiter für die REWE-Region Süd im Gebiet 5. Hier leite ein Außendienstteam von sechs Mitarbeitenden. Wir betreuen 42 Supermärkte ab Nürnberg in Richtung Oberpfalz.  

Kyra Weiß: Ich bin Teammitglied von Daniel und betreue derzeit die Bereiche Convenience, Blumen und Obst & Gemüse für alle 42 Märkte.  

one: Die Teilnahme am Lead up-Programm war verpflichtend für Führungskräfte der Leitungsebene 3 wie du, Daniel. Mit welcher Haltung bist du an das Programm (siehe Infokasten) herangegangen? 

Daniel: Neugierig gemacht hat mich, wie unser Unternehmen Führungskultur auf dieser Ebene versteht – warum ein solches Programm konzernweit gestartet wird und in welche Richtung wir uns als Führungskräfte entwickeln sollen. Ich wollte verstehen, was diese einzigartige REWE-Kultur für die Zukunft bedeutet – und was das für mich und mein Team heißt. 

one: Was hast du aus dem Programm für dich mitgenommen? 

Daniel: Als uns das Programm vorgestellt wurde, dachte ich: Mein Team und ich sind da schon sehr nah dran. Trotzdem wurden Potenzialfelder aufgedeckt – zum Beispiel das Thema Stärken stärken, also das bewusste Wahrnehmen und Einsetzen der Stärken meiner Mitarbeitenden. Das war mir vorher nicht so präsent. Jetzt frage ich mich: Wie kann ich diese Stärken künftig noch besser nutzen? Ein weiteres Thema war Feedback. Wir dachten, wir geben uns regelmäßig Feedback – aber in Wahrheit war es eher sporadisch und wenig strukturiert. 

one: Ihr habt euch eher mal ein „War gut!“ zwischendurch zugerufen? 

Daniel: Genau. Ein richtig geführtes Feedback mussten wir erst lernen. Dafür gab es im Workshop das nötige Rüstzeug. 

one: Gab es Feedback aus deinem Team, das sich auf deinen Führungsstil ausgewirkt hat? 

Daniel: Zwei konkrete Punkte wurden mir von meinem Team gespiegelt: Mein Zeitmanagement in Sitzungen – das habe ich direkt angepasst. Und ich habe begonnen, regelmäßig Feedbackrunden einzuplanen. 

Kyra: Unser Feedback zeigte hier tatsächlich schnell Wirkung. Unsere Kalender sind alle voll, wenn bei Meetings überzogen wird, ist das für alle stressig. Daniel hat das wirklich ernst genommen, und ich habe eine klare Veränderung im Zeitmanagement wahrgenommen.  

one: Und wie hat sich das Programm nach deiner Wahrnehmung auf die Teamdynamik ausgewirkt? 

Kyra: Der Teamworkshop war super. Unsere Vernetzung war vorher schon gut, aber seither holen wir uns aktiv Rat und Meinungen voneinander ein – das hat der Teamdynamik sehr gutgetan. 

one: Daniel, du hast den Workshop selbst durchgeführt. Wie war das für dich? 

Daniel: Es war komplett außerhalb meiner Komfortzone. Normalerweise beauftragen wir jemanden vom Kompetenzcenter. Diesmal habe ich ihn selbst moderiert – das war aufwändig, aber sehr wertvoll. 

Kyra: Ich fand es mutig von Daniel. Er war gleichzeitig Vorgesetzter und Moderator. Wir mussten uns gegenseitig Feedback geben – das war neu, aber sehr hilfreich. Es war fast wie ein Teambuilding, aber mit klaren Zielen. 

one: Spürt ihr die Wirkung des Workshops noch heute? 

Daniel: Ja, definitiv. Seitdem geben sich alle Mitarbeitenden ungefragt Feedback – nach klaren Regeln. Das erzeugt Reibung, aber im positiven Sinne. Dinge werden jetzt offen angesprochen. 

Kyra: Absolut. Ich bin ein direkter Mensch und schätze es, wenn nicht um den heißen Brei geredet wird. Solange es wertschätzend und zielführend ist, bringt uns das weiter. 

one: Zum Abschluss die Frage: Welche langfristigen Auswirkungen könnte Lead up auf die Unternehmenskultur haben? 

Daniel: Allein die Tatsache, dass alle Führungskräfte der Leitungsebene 3 sich von ihren Mitarbeitenden Feedback eingeholt und eigene Workshops durchgeführt haben, zeigt Mut. Das kann Kultur verändern – auch wenn man es schwer messen kann. Mein Wunsch wäre, dass das Programm nicht bei uns in Verwaltung und Außendienst endet, sondern auch auf die Führungskräfte auf Marktebene ausgeweitet wird. 

Kyra: Wir setzen schon viel um. Daniel hat einen Führungsstil, den wir in unseren Freiräumen alle sehr schätzen. Er lässt uns zum Beispiel möglichst eigenverantwortlich arbeiten. Die Workshops haben uns zur Selbstreflexion gebracht. Ich gebe jetzt viel regelmäßiger Feedback, übrigens auch an die Märkte. Wir tragen ein Stück Kultur vom Außendienst in die Märkte – das tut gut und hilft allen. 

Daniel Weinkamm hat REWE von der „Pike auf“ gelernt: Er startete 2007 seine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel in einem Supermarkt, und durchlief dann alle Stationen, bevor der 2022 als Vertriebsleiter in der REWE-Region Süd das Gebiet 5 übernahm.  Er gehörte zu den ersten Teilnehmern des Lead up-Programms für Führungskräfte der Leitungsebene 3.  

Auch Kyra Weiß ist ein „REWE-Eigengewächs“. Sie wurde bei REWE aus- und weitergebildet, ging  2015 in den Außendienst und von da nach Österreich, wo sie den Außendienst mit aufbaute. Seit ihrer Rückkehr in die Region Süd, 2021, betreut sie im Gebiet von Daniel Weinkamm die Bereiche Convenience, Blumen und Obst & Gemüse. 

Lead up kurz und knapp

Das ist Lead up:
Lead up ist ein unternehmensweites Entwicklungsprogramm der REWE Group für Führungskräfte der Leitungsebene 3. Es unterstützt die persönliche Weiterentwicklung und stärkt die Führungskultur im Unternehmen.

Das ist die Zielgruppe: 
Alle Führungskräfte der Leitungsebene 3 innerhalb der REWE Group – über 1.300 Personen – nehmen verpflichtend an Lead up teil.

Darum gibt es Lead up: 
Die Arbeitswelt verändert sich rasant – Digitalisierung, KI und neue Werte prägen den Wandel. Lead up wurde entwickelt, um Führungskräfte auf diese Veränderungen vorzubereiten und sie dabei zu unterstützen, eine moderne, vertrauensvolle und stärkenorientierte Führungskultur zu leben.

Darauf zielt Leap up ab: 
Ziel ist es, die eigene Führung zu reflektieren, neue Impulse zu gewinnen und diese nachhaltig im Team und Unternehmen zu verankern. Im Zentrum stehen Wertschätzung, Vertrauen, Eigenverantwortung und Lernbereitschaft. Führung wird als Schlüssel zur erfolgreichen Zukunft der REWE Group verstanden – gemeinsam, praxisnah und auf Augenhöhe.

Das Programm: 
Lead up erstreckt sich über einen Zeitraum von rund einem halben Jahr. In dieser Zeit durchlaufen die Teilnehmenden drei praxisnahe Module („Challenges“): My Leadership Potential, My Team Potential und Leadership in Action. Begleitet durch die Lead up-Coaches und die eigene Peer Group werden die Schwerpunkte Mut für Neues, Stärkenorientierung und Feedback bearbeitet.

Rubriken:
Beruf & LebenREWE Group
Schlagwörter:
Lead up
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