nach oben
nach oben
© Copyright: Getty Images | Freder, Hintergrund: KI generiert mit Adobe Firefly
Quereinstieg bei REWE digital
„Als Agile Team Coach kommt mir meine Arbeit als Pastor zugute“
von Bettina Rees

Für den einstigen Kirchenmann und heutigen REWE digital-Kollegen Raul Hamburger ist seine Aufgabe als Scrum Master der „pastoralste“ Job in der freien Wirtschaft. Was seine Tochter mit seinem Quereinstieg zu tun hatte, weshalb Empathie und Sozialkompetenz auch bei der Entwicklung von Apps gefragt sind. Und was sein wertvollster Schatz für Arbeitgeber ist. 

Der ehemalige Pastor Raul Hamburger „Für mich war immer klar, dass ich als Theologe tätig sein wollte. Mein Traum war, gläubige Sportler:innen zu betreuen, die zu prominent oder zu eingebunden waren, um sich in ihrer Gemeinde zu engagieren. Dafür habe ich erst Sport studiert, dann Theologie – und danach gemerkt, wie viel ich für diesen Job reisen müsste. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits Familie. Daher habe ich mich umentschieden und war 15 Jahre lang als Jugendpastor in zwei Kirchengemeinden tätig. Ich habe sehr gerne mit jungen Menschen gearbeitet, sie dabei begleitet, ihre Persönlichkeit zu entwickeln und ihren Weg zu finden. Mir war aber immer klar: Mit 40 ist Schluss. Dann wäre meine Tochter 15 gewesen und ich wollte nicht der Jugendpastor meiner eigenen Kinder sein. 

In den letzten Jahren meines Dienstes hatten wir in der Kirche eine agile Schulung mit dem Ziel, eine neue Vision für unsere Gemeinde zu entwickeln. Ich hatte in dem Projekt zufällig die Rolle des Scrum Masters und mir wurde super schnell die Verbindung zwischen dieser Aufgabe und meinem Job als Pastor bewusst, obwohl ich keinen IT-Background hatte. Da nun eine berufliche Neuorientierung anstand, habe ich mir Zeit genommen, um die nächsten Schritte zu überlegen. Und eines Morgens wachte ich auf und sagte zu meiner Frau: ,Schatz, das Pastoralste, was ich mir in der freien Wirtschaft vorstellen kann, ist der Job des Scrum Masters‘ .

„Erste Rückmeldung auf meine Bewerbung kam nach 20 Minuten“

Ich habe Fortbildungen besucht, Zertifikate erworben, viele Menschen kennengelernt und mich dann in den beruflichen Netzwerken auf passende Stellen beworben: ,Guten Tag, ich bin Pastor, ich kenne Agilität aus der Kirche, ich wage nun den Schritt in die IT‘. Die erste Rückmeldung kam nach 20 Minuten.

Insgesamt habe ich sicherlich 30 Gespräche geführt, weil die Leute mich so exotisch fanden. Manche sagten: ,Wir können Ihnen die Stelle nicht anbieten, wir möchten Sie aber kennen lernen, weil wir Ihren Wechsel vom Pastor zum Scrum Master so spannend finden.‘ Mit ihnen habe ich viel über Werte in der Agilität gesprochen. Über Vertrauen, Transparenz, Mut, Begleiten, Empathie, Zuhören, für andere da sein... Mein Leitsatz in diesen Bewerbungsgesprächen lautete: ,Wenn ich Menschen darin unterstützen kann, auch nur einen Schritt in ihrer Entwicklung zu tun, dann macht mich das glücklich. Dann traue ich mir den Scrum Master zu, auch wenn ich noch viel in Sachen IT lernen muss.‘

„Mein größtes Pfund: Ich kann gut mit Menschen“

Bei REWE digital sagen wir nicht Scrum Master, sondern Agile Team Coach. Das verdeutlicht meine Rolle vielleicht besser: Ich bin jemand, der ein Team in agilen Prozessen begleitet und die Lieferfähigkeit des Teams gewährleistet. Die Prozesse, die Kommunikation, die Beziehung untereinander müssen im Einklang sein, damit wir eine App oder ein Feature rechtzeitig liefern können. Für diesen Einklang sind wir Agile Team Coaches da. Ich bin Schmieröl und Asphalt in einem. Ich bin erfolgreich, wenn ich dem Team helfe, zu lernen. Das ist vielleicht mein größtes Pfund: Ich kann gut mit Menschen.  

Hier kommt mir die jahrelange Kirchenarbeit zugute. Eine weitere Gemeinsamkeit: Die REWE Group lebt ihre Werte und Visionen, und ich kann mich mit meinen Werten hier einbringen. Ein weiterer Bindungsfaktor ist, dass ich hier erstmals Beruf und Familie gut vereinbaren kann. Anders als zu meiner Zeit als Pastor habe ich jetzt geregelte Arbeitszeiten. Ich habe Wochenenden, Zeit für Familie, Freunde, Hobbies, Zelten gehen. Das ist für mich ein großer Zugewinn. Umgekehrt wiederum bekommt mein neuer Arbeitgeber meine Erfahrungen quasi frei Haus.

„Soft Skills sind wichtig. Alles andere kann ich lernen“

Quereinsteiger:innen bringen viel Erfahrung mit. Erfahrung aus einem anderen Berufsfeld, Erfahrungen aus vielen Lebensjahren, ob Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität, Motivation oder Leidenschaft für etwas. Dieser wertvolle Schatz an Erfahrungen sind meine Soft Skills, die ich über Jahre hinweg weiterentwickelt habe. Diese Soft Skills sind wichtig. Alles andere kann ich lernen.“

Der ehemalige Pastor Raul Hamburger kam im Dezember 2022 zur REWE digital. Als Agile Team Coach begleitet er zwei Teams mit insgesamt neun Mitarbeitenden, darüber hinaus unterstützt er als Teil eines sechsköpfigen Teams ca. 130 Kolleg:innen bei der agilen Arbeit.  

Quereinstieg
„Ich bin sehr glücklich bei PENNY”
Ein Polizeianwärter und eine Psychiatriefachkraft starteten bei PENNY eine neue Karriere. Mit dieser Berufserfahrung im Rücken kann den heutigen Marktchef beziehungsweise Bezirksleiter wenig erschüttern. Fazit der beiden Quereinsteiger: Alle Berufe haben mit Menschen zu tun - und in Schichten schafft man auch. Doch die Kund:innen bei PENNY sind einfacher im Umgang, die Arbeitszeiten geregelter.
Zum Artikel
Mein Kommentar
Kommentieren
Kommentare

Hier erscheinen sowohl deutsche als auch englische Kommentare.

Felipe
vor 25 Tagen und 23 Stunden

Wer noch mehr hierzu erfahren möchten, kann einfach bei unserem Podcast "Codes und schmerzlos" reinhören: open.spotify.com/episode/3yifTpuIrrt1CGRU24YGYq


Schön, dass du bei uns bist, Raul (und Merlin)!

Kommentieren
Dieter R.
vor 26 Tagen und 2 Stunden

Sehr spannender Werdegang, ich würde gerne mehr solcher Wege, Werdegänge, Lebensgeschichten in Bezug auf Beruf, Karriere bei Rewe lesen. Ich finde das inspirierend und Mut machend.


Vielen Dank dafür!

Kommentieren
Newsletter