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Frauengesundheit: Schlafprobleme
Immer wieder wach
von Wenke Rose

Frauen leiden doppelt so oft unter Schlafstörungen wie Männer. Schuld sind Sorgen, gesundheitliche Probleme, seelische Belastungen – oder der schnarchende Partner im Doppelbett. Doch es gibt Lösungen, darunter eine Schlafchallenge für Frau (und Mann).

Schlaflos in der Nacht, müde am Tag – dies kennt wohl jede:r beizeiten mal. Wenn dieses Phänomen jedoch gehäuft und über lange Zeiträume auftritt, handelt es sich um Schlafstörungen. Hiervon sind zwar auch Männer betroffen, insbesondere Führungskräfte. Viel häufiger jedoch leiden Frauen unter schlaflosen Nächten. Woran liegt das? Eine nähere Betrachtung fördert grundsätzliche Unterschiede im Schlafverhalten zutage.

Wie zeigen sich Schlafprobleme?

Nicht gut einschlafen, nächtliche Unruhe, nicht durchschlafen können, Gedankenkarussell im Kopf und morgens völlig gerädert aus dem Bett steigen: Viele Frauen können ein Lied davon gähnen. Ist die nächtliche Ruhe erstmal aus dem Takt, steigt der Druck, den Betroffene sich selbst machen. Doch Gedanken wie „Ich muss nun endlich schlafen! Bald klingelt schon wieder der Wecker!“ sind kontraproduktiv und verursachen erst recht Stress – ein Teufelskreis.

Welche Ursachen gibt es?

Viel wurde geforscht, und vielschichtig sind auch die Gründe weiblicher Schlafprobleme. Im Groben lassen sich drei Kategorien identifizieren: medizinische, genetische und psychologische Ursachen, wobei die Grenzen verschwimmen.

Das Restless Leg Syndrom ist eine chronische neurologische Erkrankung, von der in erster Linie Frauen betroffen sind. Dabei treten Missempfindungen wie Kribbeln und Ziehen in den Beinen auf, es kommt zu einem unwillkürlichen Zucken des Oberschenkels. Da das noch nicht gänzlich erforschte Syndrom fast ausschließlich in Ruhestellung auftritt, wird die Nacht für Betroffene oft zum Albtraum.

Hormonelle Schwankungen, wie sie in der Schwangerschaft, den Wechseljahren, aber auch im normalen weiblichen Zyklus auftreten, sind ebenfalls oft Ursache für eine gestörte Nachtruhe. Krankheitsbilder wie Depressionen oder Angststörungen sorgen ebenso für Schlaflosigkeit.

Eine große Rolle spielt auch die innere Uhr, die bei vielen Frauen sensibler ausgerichtet ist als bei Männern. Unregelmäßige Bettzeiten oder Zeitumstellungen machen ihnen daher mehr zu schaffen. Hinzu kommt, dass Frauen naturgemäß ein um zwei Stunden größeres Schlafbedürfnis haben als Männer, das im Alltag kaum berücksichtigt wird. Ein weiterer Faktor für schlaflose Nächte ist Stress, den Frauen vor der Nachtruhe weniger gut abschütteln können als Männer. Oft sind sie es, die im familiären Konstrukt den Spagat zwischen Job und Familienleben hinbekommen müssen. Herausforderungen wie Kinderbetreuung, zu pflegende Angehörige, Haushalt oder soziale Bindungen aufrechtzuerhalten, zählen in vielen Familien zu den „typische Frauenbereichen“. Diese Belastungen im Tagesablauf nehmen Frauen öfter „mit ins Bett“ als Männer es tun. Immer wieder wurde zudem erwiesen, dass Frauen seit der Geburt eines Kindes einen viel leichteren Schlaf entwickeln und diesen noch jahrelang behalten. Weniger ausgeprägte Tiefschlafphasen und häufiges nächtliches Aufwachen sind die Folge.

Wie wirkt sich Schlafmangel aus?

Ist der nächtliche Schlaf über lange Zeit gestört, hat dies ernstzunehmende Auswirkungen: Neben der ständigen Müdigkeit treten Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit auf; die Leistungsfähigkeit nimmt ab. Die Regenerationsprozesse des Körpers, die üblicherweise nachts ablaufen, funktionieren nicht mehr – ein geschwächtes Immunsystem ist die Folge. Ungenügender Schlaf wird außerdem mit vielen chronischen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht. So ist das Risiko für Herz- und Nierenerkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, Schlaganfälle und Fettleibigkeit deutlich erhöht. Außerdem wird die psychische Gesundheit beeinträchtigt. Diese Folgen drohen natürlich auch Männern, die dauerhaft schlecht schlafen.

Was kann frau tun?

Viele Maßnahmen können Betroffene selbst ergreifen, um Vorkehrungen für einen erholsamen Schlaf zu treffen. Regelmäßiger Sport und ein, zumindest in den Abendstunden, geregelter Tagesablauf sorgen für innere Ausgeglichenheit. Auf fettes Essen sowie Koffein sollte ab dem späten Nachmittag verzichtet werden, sowie auf Alkohol am Abend. Rituale helfen, zur Ruhe zu kommen: Eine Abendmeditation, Lesezeit, eine Yogaeinheit oder Entspannungsübungen signalisieren dem Körper, dass es nun Richtung Nachtruhe geht.

Elektronische Geräte sollten aus dem Schlafzimmer verbannt werden, welches am besten kühl und dunkel gehalten wird (ideale Schlaftemperatur: 15 – 18 Grad Celsius).

Sollten diese Maßnahmen nicht zum Erfolg führen, empfehlen Krankenkassen den Besuch in der Arztpraxis, um mit professioneller Unterstützung für eine gesunde Schlafroutine zu sorgen. Ein entsprechendes Angebot des Betriebsärztlichen Dienstes finden Sie im Kasten unten. Die dauerhafte Einnahme von Schlafmitteln ist keine Lösung!

Übrigens:

Frauen schnarchen natürlich auch. Aber Männer schlafen vergleichsweise tiefer und ohne Unterbrechungen, so dass diese schnarchende Partnerinnen weniger als Problem wahrnehmen.

Quellen:
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN)
Schlaf-Studie „Geschlechtsunterschiede der inneren Uhr auf Umgebungsreize“, der Universität Wien, 2007

REWE Group Schlaf-Challenge
Auf die Plätze, fertig... gute Nacht!

Ob Frau oder Mann: Haben Sie Lust, mal wieder so richtig gut zu schlafen? Willkommen bei der REWE Schlaf-Challenge! Machen Sie mit und erhalten Sie wertvolle Impulse zur Verbesserung Ihrer Schlafqualität.

Die Challenge startet am 17. März in der Topfit.App. Binnen drei Wochen haben Sie die Gelegenheit, Ihre zehntägige persönliche Challenge zu starten. Täglich gilt es eine kleine Aufgabe zu meistern, die sich auf gesundes Schlafen bezieht. Dazu gibt es viel Wissenswertes rund um gesunden, erholsamen Schlaf und ein abschließendes Quiz zur Wissenskontrolle, welches am 31.03. beginnt.  Mitmachen können alle Beschäftigten der REWE Group, egal welchen Alters oder Geschlechts. Alle Teilnehmenden haben zudem die Chance auf einen tollen Gewinn!

Zusatz-Service:

Begleitend zur Schlaf-Challenge bietet der Betriebsärztliche Dienst (B.A.D GmbH) über sechs Wochen eine individuelle telefonische Schlafberatung an, die sich nur um Ihre speziellen Bedürfnisse dreht. Die Nutzung des Beratungsangebot ist kostenfrei. Termine sind ab dem 17. März unter Gemeinsam.topfit buchbar.* (*gilt nicht für REWE Region Süd, toom Baumarkt, Lekkerland und REWE Dortmund). 

 

Mein Kommentar
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Kommentare
Susanne
vor 1 Jahr und 8 Monaten

...eine Freundin von mir hatte intensive Schlafprobleme und konnte sie nach vielen Arztbesuchen, die nicht weiterführten, weil kein Arzt auf die Idee kam, dass es ein Wechseljahrsymptom sein kann (das Frauenthema ist leider immer noch nicht ganz angekommen bei den Ärzten, im Studium und in der Wissenschaft), durch Gestagene das Problem in den Griff bekommen.

Das nur als Ergänzung zum Thema und als Lösungsmöglichkeit...

(Literaturtipp: Woman on Fire von Sheila de Liz)

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Michaela Klingenhöfer
vor 1 Jahr und 8 Monaten

Ich leide unter dem RLS (Restless-Legs-Syndrom) -auch unruhige Beine genannt- schon seit über 30 Jahre. Bei mir liegt es in der Familie väterlicherseits (Vater & Opa). Ich leite hier in 61169 Friedberg eine Selbsthilfegruppe für RLS Betroffene die nicht therapeutisch, medizinisch oder fachlich geleitet werden. Die RLS-SHG ist eine reine Austauschgruppe. Ich bin Mitglied in der RLS e.v. München www.restless-legs.org/restless-legs Ich empfehle jeden Betroffenen die Mitgliedschaft in der RLS Vereinigung. Unter anderem bekommt man hier einen sehr sehr wichtigen Leitfaden für die Anästhesie, der bei RLS Patienten sehr wichtig ist. Bei weiteren Fragen können Sie mich gerne kontaktieren unter rls.shg.wetterau@gmail.com.

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