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Gesunde Ernährung ist ein wichtiger Baustein im Umgang mit der Krankheit Diabetes. © getty images | miodrag ignjatovic
Diabetes-Aktion
„Nehmt die Krankheit von Anfang an ernst“ 
von Wenke Rose

Zum Auftakt der Diabetes-Aktion der REWE Group haben uns drei betroffene Kolleg:innen erzählt, wie sie – teils seit Jahrzehnten – mit der „Zuckerkrankheit“ umgehen, die Tag für Tag Planung, Aufmerksamkeit und Disziplin fordert. Ihre Tipps: gesunde Ernährung, viel Bewegung, Austausch mit Gleichgesinnten – und Optimismus.  

„Mir geht es gut dank Bewegung, Freunden, Familie“  
„Ich habe Diabetes, seit ich 13 bin und „feiere“ dieses Jahr sozusagen mein 40-jähriges Jubiläum. Mein Leben muss ich immer vorausplanen, sonst habe ich Blutzuckerschwankungen. Ich muss zum Beispiel im Blick haben, was ich in den letzten Stunden gegessen habe, wie viel ich mich bewegt habe und wie mein Blutzucker in den letzten 24 Stunden war. Plötzliche Unterzuckerungen sind unangenehm, da sie mich völlig aus der Bahn werfen. Aber mir geht es dank viel Bewegung und einem engen Netzwerk aus Familie und Freunden sehr gut. Ich bin ein optimistischer Mensch – das hilft, wenn es mal nicht so gut läuft. Seit 1997 habe ich eine Insulinpumpe und seit zehn Jahren einen Sensor, der kontinuierlich meinen Blutzucker misst.  Es ist wichtig, dass man die Krankheit annimmt und sich nicht verrückt macht. Man kann mit dieser Krankheit ein recht „normales“ Leben führen. Mir hilft der Austausch mit anderen Betroffenen. Ich bin in einer Diabetes&Sport-WhatsApp-Gruppe.“
Gabriele Bochem, Engineering Manager bei REWE digital. Sie hat seit 1984 Diabetes Typ 1.
„Ich arbeite daran, mich zum Sport zu motivieren“
„Die größte Herausforderung ist für mich, mich dauerhaft sportlich zu betätigen und mein Essverhalten immer wieder zu kontrollieren und anzupassen. Das sind zwei Themen, die mich nicht gerade vom Hocker zu reißen – aber sie sind nun mal sehr wichtig. Essenstechnisch habe ich für mich eine Methode gefunden, die gut funktioniert. Mit dem Sport dagegen ist das so eine Sache, aber ich arbeite daran, mich möglichst oft zu motivieren! Dennoch benötige ich Medikamente, um nachts die Zuckerwerte zu senken.   
Regelmäßige Kontrollbesuche, die einmal im Quartal bei diversen Ärzten notwendig sind, helfen, den Diabetes zu überwachen. Das Wichtigste, was ich jedem Betroffenen mitgeben kann: Nehmt die Krankheit von Anfang an ernst! Nachlässigkeit gegenüber dem eigenen Körper holt einen früher oder später ein. Hier spreche ich aus Erfahrung, denn ich habe lange Zeit die Augen verschlossen. Erst als die ersten Folgeerscheinungen auftraten, habe ich reagiert und meinem Lebensstil geändert. Manches hätte ich mir ersparen können, hätte ich früher reagiert. “
Stefanie Bösche, Teamassistentin in der Fachdomäne Stationary Retail. Sie lebt seit 2015 mit der Diagnose Diabetes Typ 2.

Hohe Dunkelziffer 
In Deutschland sind rund elf Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sind, darunter 8,7 Millionen mit einem diagnostizierten Typ 2-Diabetes („Altersdiabetes”). Täglich erkranken in unserem Land etwa 1.600 Erwachsene neu an dieser auch als „Zuckerkrankheit” bekannten Stoffwechselkrankheit. Die Dunkelziffer ist hoch: Weitere zwei Millionen Menschen wissen noch nicht, dass auch sie betroffen sind. Die gute Nachricht: Einiges lässt sich vorbeugend tun.   


Kostenloses Testkit für Mitarbeitende
Aus diesem Grund veranstaltet die REWE Group zum Weltdiabetestag vom 14. bis 22. November 2024 eine Aktionswoche mit Online-Fachvorträgen, Workshops und Live-Cookings, einer Schritte Challenge, Infomaterialien und der Möglichkeit, ein kostenloses Testkit zu bestellen, um das persönliche Diabetes-Risiko zu bestimmen.
Mehr dazu im Intranet oder auf der REWE Group-Gesundheitsplattform für Mitarbeitende, Gemeinsam.topfit.  

 

 

„Diabetes kennt keine Pause und keinen Urlaub“  
„Die größte Einschränkung durch die Krankheit nach so vielen Jahren ist meiner Ansicht nach die Tatsache, dass Diabetes keine Pause und keinen Urlaub kennt. Die Erkrankung erfordert rund um die Uhr ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und Voraussicht, um kurzfristige Gefahren und schwerwiegende Spätfolgen zu vermeiden. Dadurch besteht immer auch das Risiko für einen
„Diabetes-Burnout”, also dass man erschöpft aufgibt, sich um sich und die Krankheit zu kümmern. Mir hilft hierbei vor allem ein liebevoller und nachsichtiger Umgang mit mir selbst – und auch der Austausch mit anderen Betroffenen, ich finde eine Vernetzung sehr hilfreich und wichtig. Denn die Beratung, die man als Diabetiker:in durch Fachärzt:innen bekommt, hat Grenzen, wenn es um die Umsetzung und Herausforderungen im Alltag geht. Da haben andere Betroffene natürlich praktische Tipps aus eigener Erfahrung. Wir haben auch bei der Rewe digital einen formlosen Austausch mit einer Handvoll Teilnehmer:innen und freuen uns über Zuwachs.“
Christian Horak, Agile Team Coach bei REWE digital. Als Jugendlicher erhielt er 1990 die Diagnose Diabetes Typ 1.
Aktionswoche Diabetes
„Ein gesunder Lebensstil beugt der Krankheit vor“
Anlässlich des Weltdiabetestag am 14. November stellen wir vorab die Fragen: Was ist Diabetes? Wo kommt er her? Wie kommt man gegen ihn an? Und wie gehen Berufstätige in ihrem Arbeitsalltag mit der Krankheit um? Antworten geben Arbeitsmediziner Dr. Claus Goth und Gesamtschwerbehindertenvertreter Scott McDonald. 
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