nach oben
nach oben
Foto: © Universal Pictures
Filme & Co. des Monats
History made in USA
Kay Graham hat Geschichte geschrieben, als sie 1971 in der Washington Post Teile der Pentagon Papers veröffentlichte. Steven Spielberg setzt ihr mit „Die Verlegerin“ ein filmisches Denkmal. Harry Dean Stanton ist Filmgeschichte auf zwei (sehr dünnen) Beinen. In seiner letzten Hauptrolle in „Lucky“ setzt er sich mit dem Nicht-Sterben auseinander. Und „The Deuce“ schreibt acht Folgen lang die Stadtgeschichte von New York als es noch ein richtig heißes Pflaster war.
Kino 1
Die Verlegerin

Neben seinen Abenteuerfilmen porträtierte Steven Spielberg von je her auch das Gewissen der USA („Die Farbe Lila“) und seine Helden („Der Soldat James Ryan“, „Lincoln“). Mit „Die Verlegerin“ gelingt ihm diesbezüglich ein wahrer Scoop: In zwei Filmstunden gräbt er sich in die US-Geschichte, um zutiefst moralische Fragen zu stellen (Darf ich mich gegen die Regierung stellen, um damit Leben zu retten? Muss ich es vielleicht sogar?); einer mutigen Verlegerin ein Denkmal zu setzen und die Welt an Errungenschaften wie Zivilcourage und Empathie zu erinnern.

Kay Graham

Als Katharine Meyer 1917 in eine reiche New Yorker Familie geboren wird, weist noch nichts darauf hin, dass sie es zur Legende im Zeitungswesen bringen wird. Erst als ihr Vater 1933 die bankrotte Washington Post ersteigert und sie ein Journalismus-Studium beginnt, sind die Weichen gestellt. Es ist jedoch ihr Ehemann Philip Graham, den der Vater 1946 auf den Chefsessel der Post platziert. Erst nach Philips Selbstmord 1963 übernimmt Kay und hat bis 1971 genug Rückgrat entwickelt, um die Pentagon Papers zu veröffentlichen und 1972 die Watergate Affäre aufzudecken.

Filmgenre: Geschichtsdrama
Filmlänge: 117 Minuten
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Meryl Streep, Tom Hanks, Sarah Paulson, Bob Odenkirk, Tracy Letts, Matthew Rhys, Bruce Greenwood
Altersfreigabe: ab 6
Verleih: Universal Pictures
Kinostart: 22.2.2018
Kino 2
Lucky

Lucky als Urgestein zu bezeichnen fällt in der kalifornischen Wüste nicht schwer: Er ist fast so alt, genauso hart im Nehmen und sieht sogar ein bisschen so aus wie das Geröll, das ihn umgibt. Was Lucky aber vom dumpfen Stein unterscheidet, ist seine Lebensphilosophie. Die setzt sich zusammen aus dem was war, gerade ist und danach sein wird. Wobei Letzteres von Lucky, dem überzeugten Atheisten, kategorisch abgestritten wird. Bei all der Weisheit verwischen oft die Grenzen zwischen dem skurrilen Lucky und seinem legendären Darsteller Harry Dean Stanton.

Harry Dean Stanton

Harry Dean Stanton, das war „Pretty in Pink“ ebenso wie „Paris, Texas“, ab und zu blutige Action mit John Carpenter („Die Klapperschlange“) und oft seltsam Befremdliches mit David Lynch („Twin Peaks“) Er war ein ungenannter FBI-Agent in der „Pate“-Trilogie und wandelte sich in Martin Scorseses „Die letzte Versuchung Christi“ von Saulus zu Paulus. Stanton hatte schon zu Lebzeiten ein eigenes, alljährliches Filmfestival zu seinen Ehren in seiner Heimat Kentucky, wo er am 14. Juli 1926 geboren wurde. Es starb am 15. September 2017 in Los Angeles.

Filmgenre: Komödie
Filmlänge: 88 Minuten
Regie: John Carroll Lynch
Darsteller: Harry Dean Stanton, David Lynch, Ron Livingston, Ed Begley Jr., Tom Skerritt, Beth Grant
Altersfreigabe: ab 0
Verleih: Alamode Film
Kinostart: 8.3.2018
DVD
The Deuce

„The Deuce“, selbstbewusst betitelt nach dem umgangssprachlichen Wort für Mist, malt mit satten Farben die Milieustudie des prä-gentrifizierten New Yorks der 70er Jahre. Aus detailliert aufpoliertem Lokalkolorit und den ungeschönten Körpern von Maggie Gyllenhaal und James Franco haben David Simon und George Pelecanos – die Macher von „The Wire“ und „Treme“ – neues Serien-Koks erschaffen. „The Deuce“ springt mitten hinein ins Herz der Finsternis von Drogenhandel, Prostitution und Revolution: Time Square. Hier geht Candy auf den Strich und gleich um die Ecke basteln die Zwillingsbrüder Vincent und Frank an einer Karriere in der Halbwelt.

Filmgenre: Großstadtdrama
Filmlänge: 460 Minuten
Entwickler: David Simon, George PelecanosDarsteller: Maggie Gyllenhaal, James Franco, Gbenga Akinnagbe, Chris Bauer, Gary Carr, Margarite Levieva
Altersfreigabe: ab 16
Vertrieb: Warner Home Video
Im Handel ab: 22.2.2018
Plattform
Shelfd

© Arthur Avenue UG „Shelfd“ – der Name (abgeleitet vom englischen shelf für Regal) ist Programm. Wobei es sich natürlich um ein interaktives Regalbrett handelt, auf das der eingeloggte User die Streams seines Interesses lagern kann. Ausgewählt hat er die aus dem Angebot, das die bisher dreiköpfige Redaktion von „Shelfd“ aus sämtlichen freiverfügbaren, deutschsprachigen Mediatheken zusammengesucht hat. Spielfilme, Dokus, Serien aus öffentlich rechtlichen Sendern und Privaten, die Auswahl ist überraschend groß, vielseitig und mit „Shelfd“ nun eben auch übersichtlich.

Art: Streaming Plattform
Erhältlich für: jeden Browser
Adresse:shelfd.com
Rubriken:
Unterhaltung
Schlagwörter:
Unterhaltung
Mein Kommentar
Kommentieren
Auch interessant
Newsletter