nach oben
nach oben
© Prokino
FILME & CO. DES MONATS
Hart an der Grenze zur Realität
von Edda Bauer
Auf einer wahren Begebenheit basiert das Zusammentreffen von Romy Schneider und einem Stern-Reporter innerhalb von „3 Tagen in Quiberon“. Mit seinem dunkelbunten Trickfilm „Isle of Dogs – Ataris Reise“ geht Regisseur Wes Anderson seitlich an der japanischen Realität vorbei. Und wahrlich düster und spannend wird es in den 10 Teilen der feministischen Sci Fi-Serie „A Handmaid's Tale: Der Report der Magd“.
Kino 1
3 Tage in Quiberon

Jeder, der 1981 schon im halbwegs Klatsch- und Tratsch-fähigen Alter war, kann sich an die schwarz/weißen Fotos von Romy Schneider im französischen Küstenort Quiberon erinnern. Das bis an die Schmerzgrenze offenherzige Interview dazu führte der Stern-Reporter Michael Jürgs (Robert Gwisdek). Emily Atefs dramatisierte Nacherzählung der Begegnung zeigt nicht nur die Bilder, die wir schon kennen, sondern vor allem das, was außerhalb ihres Rahmens geschah. Und sie gibt uns Romys beste Freundin Hilde (Birgit Minichmayr) als Deckung in diesem medialen Gefecht.

Marie Bäumer

„Ich bin nicht Romy Schneider“, beteuerte Marie Bäumer schon Mitte der 90er Jahre. Kaum feierte die 1969 geborene Düsseldorferin erste Erfolge mit Detlev Bucks „Männerpension“, wollte man sie wegen der großen schmalen Augen im mädchenhaften Gesicht als Romy oder sogar als neue Sissi besetzen. Bäumer blieb standhaft, rund 50 Rollen in Kino- und TV-Filmen und in Serien wie „Im Angesicht des Verbrechens“ und „Das Adlon“ lang. Der schmale Grat zwischen Star und Mensch in „3 Tage in Quiberon“ war ein guter Anlass, mit dem selbstauferlegten Schneider-Verbot zu brechen.

Filmgenre: Drama
Filmlänge: 116 Minuten
Regie: Emily Atef
Darsteller: Marie Bäumer, Birgit Minichmayr, Robert Gwisdek, Charlie Hübner, Vicky Krieps
Altersfreigabe: o.A.
Verleih: Prokino Filmverleih
Kinostart: 12.4.2018
Kino 2
Isle of Dogs – Ataris Reise

Gestern noch der beste Freund, morgen schon der schlimmste Feind, verbannt vor die Grenzen der Stadt. Die „Isle of Dogs“ ist voll mit Hunden, die schwer an ihrem Schicksal nagen. Der kleine Atari, der bei der Suche nach seinem Hund Spot auf der Insel landet, muss also erst mal Aufbauarbeit in Sachen Vertrauen leisten. Das macht Wes Andersons „Isle of Dogs“ zu einem Märchen in Orwell'scher Atmosphäre, das animiert per Puppen-, Zeichen- und Scherenschnitt und untermalt durch Kodo-Trommler, gottlob den Übersetzer aus dem Japanischen gleich mitliefert.

Wes Anderson

Die Filme des Texaners Wes Anderson zeichnet aus, was der deutsche Schriftsteller Max Goldt den Zauber des seitlich dran Vorbeigehens nennt. Schon in seinem ersten Spielfilm „Durchgeknallt“ geht Anderson mit einer Konsequenz an der Realität seitlich vorbei, die sich auch in der Familiengeschichte der "Royal Tenenbaums", dem U-Boot der „Tiefseetaucher“, im Bau des „fantastischen Mr. Fox“ oder zuletzt im „Grand Budapest Hotel“ findet. Der studierte Philosoph in ihm lässt Anderson dabei immer auch Kant, Nietzsche, Marx, Gott oder die Evolution streifen.

Filmgenre: Zukunftsdrama
Filmlänge: ca 600 Minuten
Entwickler: Bruce Miller
Darsteller: Elisabeth Moss, Yvonne Strahovski, Joseph Fiennes, Max Minghella, Ann Dowd
Altersfreigabe: ab 16
Vertrieb: 20th Century Fox Home Entertainment
Im Handel ab: 15.4.2018
DVD
The Handmaid’s Tale: Der Report der Magd

Wenn Frauen zu Tausenden auf die Straße gehen, weil ihnen das Recht auf Selbstbestimmung über ihren Körper nicht gegeben wird (Irland) oder wieder genommen werden soll (USA), dann ist das keine düstere Zukunftsvision. Es könnte aber durchaus der Anfang sein von etwas, das Margaret Atwood schon 1985 in ihrem Roman „The Handmaid's Tale“ erahnt hat: Die Frau als rechtloses Wesen, das auf ihre Funktion als Lust- und Gebärmaschine reduziert wird. Eine Zukunft also, die tatsächlich ein Blick in dunkelste Vergangenheit ist. Genau damit spielt die kongeniale Umsetzung von Atwoods Dystopie auf zehn TV-Episoden mit Elisabeth Moss („Top of the Lake“) in der Hauptrolle.

Filmgenre: Zukunftsdrama
Filmlänge: ca 600 MinutenEntwickler: Bruce Miller
Darsteller: Elisabeth Moss, Yvonne Strahovski, Joseph Fiennes, Max Minghella, Ann Dowd
Altersfreigabe: ab 16
Vertrieb: 20th Century Fox Home Entertainment
Im Handel ab: 15.4.2018
App
Spielplatztreff

Sonne, warme Luft und trockener Boden, fast hätte man vergessen, wie sich der Frühling anfühlt. Vor allem Kinder können sich jetzt wieder körperlich austoben, vorausgesetzt, es ist ein guter Spielplatz in der Nähe. Die App von Spielplatztreff hilft bei der Suche nach dem nächsten, größten oder spannendsten zum Spaß haben. Eingerichtet von einem Kölner Elternpaar, laden die Website und die Apps für Android und Apple zum Erkunden per Google Maps ein. Entscheidend aber ist der Community-Gedanke, denn es gilt selbst Einträge, Bewertungen und Fotos beizutragen.

Art: Dienst
Erhältlich: für Android, iPhone, iPad, iWatch
Rubriken:
Unterhaltung
Schlagwörter:
Unterhaltung
Mein Kommentar
Kommentieren
Auch interessant
Newsletter