Filme & Co. des Monats
Gethrillt, gechillt und viel Geschichte
Lesedauer: 3 Minuten
Im wohltuend reizreduzierten Umfeld erlebt Ben Affleck als „The Accountant“ einen sehr ungewöhnlichen Thriller. Schauer der gechillten Art jagt es dem jungen Phil in dem deutschen Romantikdrama „Die Mitte der Welt“ über den Rücken. Und der Welten Lauf versucht James Franco in dem US-amerikanischen Sechsteiler „11.22.63“ aufzuhalten, wobei er sich streng an Stephen Kings Romanvorlage „Der Anschlag“ hält.
Kino 1:
The Accountant
So gut er die mystische Aura rund um den Job eines Buchhalters auch auf den Punkt bringt, der schnelle Trailer zu „The Accountant“ ist irreführend. Jede handelsübliche Thrillerzutat hat Regisseur Gavin O’Connor („Jane Got a Gun“) in höchstem Maß reizreduziert: die Bilder, den Schnitt, die Dialoge, die Musik, die Action und auch die Mimik von Hauptdarsteller Ben Affleck – was aber wohl das kleinste Problem darstellte. Das lässt Platz für eine verschachtelte Geschichte, in der sich eiskalte Korruption die Gefühlsunfähigkeit des Autismus zunutze macht.The Accountant
Ben Affleck
„Ist der Ruf erst ruiniert“, hat sich der 1972 im kalifornischen Berkley geborene Ben Affleck gedacht und nach zahlreichen Flops auf der Leinwand (u.a.„Gigli“) und im Privatleben (u.a. Jennifer Lopez) in Hollywood ganz ungeniert weiter an seiner Karriere gebastelt. Prompt feiert man ihn als Superhelden („Batman“), ebenso wie als Charakterdarsteller („Company Men“, 2010), wobei er 2013 als Regisseur von „Argo“ den Oscar für den besten Film einheimste. 15 Jahre nach dem er sich mit Jugendfreund Matt Damon den Autoren-Oscar für „Good Will Hunting“ geteilt hat.
Filmgenre: Thriller
Filmlänge: 128 Minuten
Regie: Gavin O‘Connor
Darsteller: Ben Affleck, J K Simmons, Anna Kendrick, John Lithgow, Jeffrey Tambor
Altersfreigabe: ab 16
Verleih: Warner
Kinostart: 20.10.2016
Kino 2:
Die Mitte der Welt
„Die Mitte der Welt liegt für jeden woanders“, weiß Glass, die Mutter von Phil. Für Phil definiert sich diese Mitte schlagartig von selbst, als Nicholas, der neue Mitschüler die Klasse betritt. Es ist die Welt der ersten Liebe, die Jugendbuchautor Andreas Steinhöfel in seinem gleichnamigen Roman beschreibt. Eine Welt, die immer wieder ihre Mitte verliert, wieder findet und zwischen Pole gerät. Jakob M. Erwa hat das für die Leinwand adaptiert, mit erotischer Spannung in den Bildern, Witz in den Dialogen und jeder Menge Weisheit im Subtext. Die Mitte der Welt
Jakob M. Erwa
Jugend und Integration sind Themen, die den 1981 im österreichischen Graz geborenen Jakob M. Erwa besonders interessieren. Nach seinem Studium an der Münchner Filmhochschule macht er sie zum Mittelpunkt seiner bisherigen drei Spielfilme und seiner fünfteiligen Serie „tschuschen:power“ für den ORF. „Heile Welt“ (2007) erzählt vom folgenschweren Wochenende dreier Ausreißer, während in „Home Sick“ (2015) eine junge, talentierte Cellistin zunehmend unter Stress und nachbarschaftliche Paranoia gerät.
Filmgenre: Drama
Filmlänge: 115 Minuten
Regie: Jakob M. Erwa
Darsteller: Louis Hofmann, Jannik Schümann, Sabine Timoteo, Inka Friedrich, Nina Proll
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Universum Film
Kinostart: 10.11.2016
DVD:
11.22.63 – Der Anschlag
Wenn einer eine Zeitreise tut, so hat er gefälligst alles so zu lassen, wie das Schicksal es vorgesehen hat. Das gilt ganz besonders für die Vergangenheit. Jake Epping ist Geschichtslehrer und weiß ziemlich genau, wo er ansetzt müsste, um die Welt vor dem Schlimmsten zu bewahren. Er bekommt die Chance dazu, als er unversehens im Texas der frühen 60er Jahre landet. Just als Lee Harvey Oswald mit seiner russischen Frau aus der Sowjetunion zurückkehrt. Der Romanvorlage von Stephen King steht der Sechsteiler an Spannung in nichts nach. James Franco mit Hut und Sarah Gadon im Petticoat sehen aber besser aus, als man sich die Figuren beim Lesen vorstellt.11.22.63 – Der Anschlag
Filmgenre: Thriller
Filmlänge: ca. 420
Entwickler: Bridget Carpenter
Darsteller: James Franco, Sarah Gadon, George MacKay, Chris Cooper, Daniel Weber, Lucy Fry
Altersfreigabe: ab 16
Vertrieb: Warner Home Video
Im Handel ab: 17.11.2016
Homepage:
GeschichtsCheck
GeschichtsCheck
Im Internet liegt die Verschwörungstheorie von seriöser Geschichtsschreibung meist nur einen Klick entfernt. Oft ist das eine vom anderen gar nicht so leicht zu unterscheiden. Damit das besser, schneller und klarer gelingt, haben sich Studenten und Professoren mehrerer historischer Fakultäten zum Open History e.V. zusammengetan, um online mit dem „GeschichtsCheck“ eine Art Wiki für die deutsche Vergangenheit anzubieten.
Je mehr User Fragen einreichen, desto eher wird daraus eine veritable Plattform wider die Geschichtsklitterung.
Genre: Information
Erhältlich für: online für jede Art Browser
Adresse:geschichtscheck.de
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Adresse:geschichtscheck.de
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