Filme & Co. des Monats
Gesungen und getanzt wie gemalt
Lesedauer: 3 Minuten
Sie zog sich nicht aus, um gemalt zu werden. Sie zog selbst aus, um zu malen. Regisseur Christian Schwochow setzt mit „Paula“ der Künstlerin Paula Modersohn-Becker ein filmisches Denkmal. Emma Stone und Ryan Gosling singen und tanzen in „LaLaLand“ gegen die Herzlosigkeit von Hollywood an. Und mit 5 Staffeln „Remington Steele“ empfahl sich Pierce Brosnan in den 80er Jahren formschön und charmant als zukünftiger James Bond.
Kino 1:
Paula
Filmbiografien berühmter Frauen stehen gerade ganz hoch im Kurs. Nach Gesellschaft („Florence Foster Jenkins“) und Wissenschaft („Marie Curie“) geht es in „Paula“ um Frauen – und ganz speziell um eine - in der Kunst. Nicht Muse oder Modell und auch nicht Hobby-Aquarellistin war Paula Modersohn-Becker, sondern eine Malerin mit eigenem, unverkennbarem Stil und dem Willen, ihrem künstlerischen Schaffen ihr Leben zu widmen. Dass sie dabei mit dem recht erfolgreichen Maler Otto Modersohn verheiratet war, bedeutete für sie Glück und Unglück zugleich.
Christian SchwochowPaula
Der 1978 auf Rügen geborene Christian Schwochow gehört zu den Porträtisten unter den deutschen Filmemachern. Vor allem mit Charakterstudien von Frauen hat er sich einen Namen gemacht, darunter die einer stillen Schauspielschülerin in „Die Unsichtbare“ (2011) und die einer in den 70er Jahren aus der DDR geflohenen Mutter in „Westen“ (2013). In „Paula“ malt Schwochow nun mit der Hilfe der Schauspielerin Carla Juri („Feuchtgebiete“) das cineastisches Gemälde einer ungewöhnlichen, jungen Frau zu Beginn des vorigen Jahrhunderts.
Filmgenre: Filmbiografie
Filmlänge: 123 Minuten
Regie: Christian Schwochow
Darsteller: Carla Juri, Albrecht Schuch, Roxane Duran, Joel Basman, Stanley Weber
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Pandora
Kinostart: 15.12.2016
Kino 2:
LaLaLand
Niemand kann so gut über Hollywood lästern wie Hollywood selbst. Billy Wilders „Boulevard der Dämmerung“ machte 1950 den Anfang, 1992 verfilmte Robert Altman das kalifonische Haifischbecken in „The Player“ und zu Beginn dieses Jahres setzten die Coen Brüder in „Hail, Cesar!“ zum schwarzhumorigen Rundumschlag gegen die großen Filmstudios der 50er Jahre an. „LaLaLand“ nimmt es mit Hollywood nun sogar in einer seiner traditionellsten Disziplinen auf: dem Musical. Emma Stone und Ryan Gosling singen und tanzen formschön gegen Geldnot und Erfolgsdruck an.
Emma StoneLaLaLand
Anders als etwa bei Marilyn Monroe oder Jean Harlow ließ Hollywood Emma Stone nicht erblonden. Im Gegenteil, es machte aus der 1988 in Arizona geborenen Blondine eine Brünette mit dem komödiantischen Potenzial einer Rothaarigen a la Lucille Ball. Damit geriet sie zum einen zur neuen Muse von Woody Allen („Irrational Man“, „Magic in the Moonlight“). Zum anderen sah man sie in den Jahren 2014 und 2015 aber auch ganz seriös als Action-Heldin im „Spider-Man“-Imperium und als Oscar-nominierte Tochter von Michael Keaton als „Birdman“.
Filmgenre: Musical
Filmlänge: 128 Minuten
Regie: Damien Chazelle
Darsteller: Emma Stone, Ryan Gosling, John Legend, Rosemary DeWitt, J.K. Simmons
Altersfreigabe: o.A.
Verleih: Studiocanal
Kinostart: 12.1.2017
DVD:
Remington Steele – Die komplette Serie
Es gilt als einzigartig in der Geschichte von Film und Fernsehen: Das rund 4400 Minuten lange Bewerbungs-Video von Pierce Brosnan für die Rolle des James Bond. Bekannt geworden unter dem Titel „Remington Steele“ wurde es zwischen 1982 und 1987 in 94 Teilen zu je 60 Minuten im TV ausgestrahlt. Wobei Steele schon damals weit emanzipierter war als Bond, denn er hatte mit Stephanie Zimbalist, aka Laura Holt, stets eine Partnerin an seiner Seite, die ihm an Action und Hirn in Nichts nachstand. Brosnans Kernkompetenz als Steele war sein unwiderstehlicher Charme. Ein Talent, das er ab 1995 („Goldeneye“) spielend auf Bond zu übertragen wusste.Remington Steele – Die komplette Serie
Filmgenre: Action-Comedy
Filmlänge: 4395 Minuten
Entwickler: Robert Butler, Michael Gleason
Darsteller: Stephanie Zimbalist, Pierce Brosnan, Doris Roberts
Altersfreigabe: ab 12
Vertrieb: capelight
Im Handel ab: 9.12.2016
Online Musik Anbieter:
SoundCloud
Als SoundCloud vor knapp zehn Jahren in Form eines kleinen Berliner Star-ups die digitale Welt betrat, konnten gerade Mal iPhone-User via iTunes legal Pop-Songs im Internet hören. Am anderen Ende des WWW bastelten währenddessen junge Bands ohne Plattenvertrag an ihrer Karriere via MySpace. Viele Jahre und die Erfindung eines einfachen Abo-Bezahlmodells (9,99€/Monat) hat es gedauert, damit SoundCloud nun unbekannte Bands und Chart-Musik unter einem Dach vereinen kann - und das zudem mit einer schlanken App fürs Smartphone unter die Leute bringt.SoundCloud
Genre: Musik-Streaming-Dienst
Erhältlich: online für jede Art Browser, mobil für iPhone, iPad und Android
Adresse:soundcloud.com
Mein Kommentar
Auch interessant