Geschichte begreifbar machen, ist eines der großen Anliegen seit Erfindung des bewegten Bildes. Das kann die persönliche Geschichte eines vierjährigen Jungen sein, wie sie Mamoru Hosoda in „Mirai“ buchstäblich nachgezeichnet. Oder das Damoklesschwert der Historie, das László Nemes im Budapest des Jahres 1913 als „Sunset“ inszenierte. Mitten hinein in den Kampf zwischen Israel und Palästina führt der BBC-Sechsteiler „Die Libelle“ nach einem Roman von John le Carré.
Verrat, Verlust und Einsamkeit. Diese Gefühle stürzen auf den kleinen Kun ein, als seine Eltern mit einem Bündel aus dem Krankenhaus wiederkommen, das schreit und trotzdem süß gefunden wird. Alles dreht sich nur noch um Mirai. Niemand hat mehr Zeit für Kun. Sogar in die großen Abenteuer, die Kun tagtäglich im Garten zu bestehen hat, dringt die neue kleine Schwester immer mehr ein.
In allerbester Anime-Tradition macht „Mirai“ aus der Realität ein ebenso buntes wie geheimnisvolles, lustiges und zugleich spannendes Märchen.
Mamoru Hosoda
Ähnlich wie Hayao Miyazaki 1998 mit „Prinzessin Mononoke“ macht sich Regisseur Mamoru Hosoda nun mit „Mirai“ weltweit bekannt. 1967 im japanischen Kamiichi geboren, konzentriert sich Hosoda in seinem Kunststudium auf Ölmalerei. Weil sein Herz aber für den Zeichentrick schlägt, heuert er 1991 beim Studio Toei an, wo er sich als Zeichner und Regisseur der „Digimon“ Serie einen Namen macht. 2005 wechselt er das Studio, um eigene Stoffe (z.B. 2006, „Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“) zu verwirklichen. Seit 2011 tut er das in dem von ihm gegründeten Studio Chizu.
Filmgenre: Animation
Filmlänge: 98 Minuten
Regie: Mamoru Hosoda
Mit: -
Altersfreigabe: o.A.
Verleih: AV Visionen Filmverleih
Kinostart: 28.5.2019
Großaufnahmen von Gesichtern, unscharfe Hintergründe und glasklare Geräusche, damit hat Regisseur László Nemes schon bei „Son of Saul“ die Vorstellungskraft des Betrachters in Gang gesetzt. Dieselben Stilmittel setzt er nun in „Sunset“ ein: Während sich im Anlitz der Hutmacherin Irisz (Juli Jakab) der Sonnenuntergang der Weltgeschichte spiegelt, verlebt in schemenhafter Kulisse der k.u.k.-Adel seine letzten ruhigen Tage im Budapest des Jahres 1913. Das ganze erschütternde Ausmaß‘ dieses „Sunsets“ erschließt sich allerdings nur Historikern.
László Nemes
Filmpreise sind Glück und Fluch zugleich. Auf die Freude folgt die Erkenntnis, dass beim nächsten Film jeder – Produzent, Zuschauer und eigenes Ego – ein ähnliches Meisterwerk erwartet. Der 1977 in Budapest geborene Filmautor László Nemes hat mit seinem Spielfilmdebüt, dem sehr eindringlichen KZ-Drama „Son of Saul“, so ziemlich jede Trophäe gewonnen, um die er wetteiferte, sei es national oder international: den Jury-Preis in Cannes, den britischen BAFTA, den Golden Globe und den Oscar als bester fremdsprachiger Film.
Filmgenre: Historiendrama
Filmlänge: 141 Minuten
Regie: László Nemes
Mit: Juli Jakab, Vlad Ivanov, Susanne Wuest, Evelin Dobos, Marcin Czarnik
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: MFA
Kinostart: 13.6.2019
Charlie ist nicht auf den Mund gefallen. Das kann sie sich nicht leisten als Schauspielerin und emanzipierte Frau der ausgehenden 70er Jahre. Sie raucht, trinkt, politisiert und hat Sex aus Lust. Offenen Auges lässt sie sich für eine Doppelrolle zwischen den Fronten von Palästinensern und Israelis engagieren.
Die 23jährige Florence Pugh ist ein neuer Stern am britischen TV- und Kinohimmel. Ihre Charlie fasziniert durch den stets reflektierten Gegensatz von äußerer Starke und inneren Zweifeln. Perfekt für die „Libelle“ von Autor John le Carré, der mit Charlie eine der stärksten Agentinnen in seinem literarischen Spionage-Imperium geschaffen hat.
Genre: Agentenserie
Länge: ca 342 Minuten
Regie: Chan Wook-Park
Darsteller: Florence Pugh, Michael Shannon, Alexander Skarsgard, Charles Dance
Altersfreigabe: ab 16
Vertrieb: Universal Pictures
Im Handel ab: 23.5.2019
Google Earth ist zweifellos einer der besten Gründe für die Erfindung des Internets. Der interaktive Weltatlas macht nicht nur das Verirren in fremden Städten quasi unmöglich, mit seinen verschiedenen geologischen, kulturellen und historischen Features trägt er auch zur Bildung bei. Mit Timelapse etwa, lässt sich die Veränderung unseres Planeten von 1984 bis 2016 vom All aus betrachten. Besonders dramatisch macht sich der Wandel an Orten wie dem Aralsee, dem brasilianischen Regenwald, den Gletschern in Alaska und dem BER in Brandenburg bemerkbar.
Art: Dienst
Erhältlich für: jeden Webbrowser, iOS, Android