Zwei Filme bieten sich in diesem Kinowinter perfekt dafür an, die scheinbar unüberwindliche Grenze zwischen Männergenre und Frauenthema zu durchbrechen. Kinogängerinnen sollten dem spannenden und hoch emotionalen Action-Krimi „Die Wütenden – Les Misérables“ aus Frankreich eine Chance geben. Männer dürfen sich gerne von den Körpern von Kidman, Theron und Robbie in „Bombshell“ locken lassen, und sei es auch nur, um sehen, wie starke Schauspielerinnen mutige Frauen darstellen. Zum Achtteiligen BBC-Familiendrama „MotherFatherSon“ können sich dann alle wieder auf dem heimischen Sofa vorm Bildschirm treffen.
Ladj Ly
„Die Wütenden“ ist der erste abendfüllende Spielfilm des 1980 in Mali geborenen Franzosen Ladj Ly. Es ist beileibe nicht sein erster Film. Schon mit 15 hält er per Videokamera seine Umgebung im Pariser Vorort Montfermeil fest und gründet mit drei Freunden (darunter Romain Gavras, Sohn von Regisseur Costa-Gavras) das Künstlerkollektiv Kourtrajmé. Er dreht Dokumentationen und Kurzfilme, darunter den 16-Minüter „Les Misérables“, der 2018 für den César nominiert wird. Ly macht daraus 102 spannende Minuten und gewinnt 2019 den Preis der Jury in Cannes.
Filmgenre: Krimi
Filmlänge: 102 Minuten
Regie: Ladj Ly
Mit: Damien Bonnard, Alexis Manenti, Djebril Zonga, Issa Perica, Al-Hassan Ly
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Wild Bunch, Alamode Film
Kinostart: 23.01.2020
Margot Robbie
2014 gründet Margot Robbie die Produktionsfirma LuckyChap Entertainment, um Filme zu finanzieren, in denen sie nicht als dumme, blonde Sexbombe besetzt würde. Die Gefahr, dass dem so sein könnte, ist nämlich nicht gerade klein, nachdem die 1990 in Dalby geborene Australierin in Martin Scorseses „The Wolf of Wall Street“ eine der ungewöhnlichsten Sexszenen der Filmgeschichte hinlegt. 2017 produziert sich Robbie selbst als Eiskunstbiest Tonya Harding in „I, Tonya“ und wird prompt mit einer Oscar-Nominierung belohnt.
Filmgenre: Mediensatire
Filmlänge: 108 Minuten
Regie: Jay Roach
Mit: Charlize Theron, Margot Robbie, Nicole Kidman, John Lithgow, Allison Janney
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Wild Bunch
Kinostart: 13.02.2020
Familiäre Gefühle, eiskalte Händel und Politik im Hinterzimmer hat sich Serienkreateur Tom Rob Smith vorgenommen. Aus dessen Feder flossen schon der Agentenkrimi „Kind 44“ und die Staffel „Versace“ aus der Reihe „American Crime Story“.
Genre: Dramaserie
Länge: ca 480 Minuten
Entwickler: Tom Rob Smith
Darsteller: Richard Gere, Helen McCrory, Billy Howle, Paul Ready, Sinead Cusack
Altersfreigabe: ab 16
Vertrieb: Polyband
Im Handel ab: 28.2.2020
Ein Game, bei dem sich alle lieb haben? „Death Stranding“ aus der japanischen Spieleschmiede Kojima Productions hat sich viel vorgenommen. Tatsächlich wird es seinem Anspruch gerecht. Zum einen, weil es auf Hilfsbereitschaft (vor allem in Form von Likes) baut, und weniger auf Wettbewerb. Zum anderen entschleunigt sich „Death Stranding“ selbst durch längere Filmsequenzen, die -dargestellt von Schauspielern wie Norman Reedus, Mads Mikkelsen und Léa Seydoux-, eine Brücke zwischen Anime, Realfilm und Spiel schlagen.
Art: Adventure
Erhältlich für: Windows, PS4
Entwickler/Herausgeber: Hideo Kojima / 505 Games
Adresse: store.steampowered.com/app/1190460/Death_Stranding/