Serie Ernährungstrends: Der Frutarismus
Ernten und leben lassen
Lesedauer: 2 Minuten
Für Frutarier dürfen weder Tiere noch Pflanzen getötet werden. Den meisten Menschen ist diese Lebensform fremd – und viele denken gleich an Hippies, die aus Liebe zur Natur nur Fallobst essen. Doch was steckt eigentlich dahinter?
Der geneigte Schnitzel-Liebhaber dürfte allein beim Gedanken an ein durchweg vegetarisches oder gar veganes Leben ein unruhiges Grummeln in der Magengegend verspüren. Doch es gibt noch deutlich extremere Ernährungsweisen, die selbst dem überzeugten Vegetarier Fragezeichen auf die Stirn treiben. Zum Beispiel den Frutarismus.
Frutarier, Frutaner oder auch Fruganer verzichten derart umfassend, dass es zunächst leichter wäre, die noch „zulässigen“ Nahrungsmittel aufzuzählen. Generell ernährt sich der Frutarier von pflanzlichen Produkten, deren Gewinnung einer Pflanze nicht schadet. Auf dem Speiseplan stehen Obst, Nüsse, Getreide, Beeren und Gemüsesorten, die die Mutterpflanze bei der Ernte nicht beschädigen.
Kein Holztisch, kein Wollpullover
Die Ernte von Wurzel- oder Knollengemüse, wie zum Beispiel Kartoffeln oder Kohlrabi, bedeutet gleichzeitig das Ende jenes Pflanzenlebens, und das ist für den Frutarier zu verurteilen. Überträgt man dieses Gedankenspiel auf ein klassisches Wiener Schnitzel mit Pommes und Salat, bliebe auf dem Teller lediglich eine Zitronenscheibe übrig.
Diese Einstellung setzt sich auch im täglichen Leben fort. Frutarier verzichten häufig auf Möbel aus Holz, Schuhe aus Leder oder Kleidung aus Wolle. Schließlich stammen diese Produkte ebenfalls von lebenden Organismen. Kann dieser Nahrungsverzicht noch gesund sein?
Ideelles Leitmotiv
In der Medizin wird der Frutarismus kritisch gesehen. Der Mangel an bestimmten Nährstoffen sei durch die einseitige Ernährung praktisch nicht aufzufangen. Spezielle Präparate helfen dabei, diese Form der Unterversorgung abzuschwächen, um beispielsweise Blutarmut zu verhindern.
Der ideelle Gedanke steht bei dieser Ernährungsweise deutlich über dem gesundheitlichen Aspekt. Für den Frutarier steht die Achtung vor dem Lebewesen, ob Tier oder Pflanze, im Vordergrund und bildet seine Lebensphilosophie. Der wohl bekannteste Frutarier: Apple-Gründer Steve Jobs. Gerüchten zufolge beruht auch Name und Zeichen seiner Firma auf dem von ihm praktizierten Frutanismus und seiner Leidenschaft für Äpfel.
Was soll es bringen?
Dem Frutarier geht die vegane Lebensweise nicht weit genug. Denn in seinen Augen darf kein Lebewesen für unsere Ernährung sterben, auch keine Pflanzen. Daher nimmt er nur pflanzliche Produkte zu sich, deren Mutterpflanze bei der Ernte nicht zerstört wird. Generell verfolgt der Frutarier eher ideelle als gesundheitliche Motive.Das kommt auf den Tisch:
Obst, Nüsse, Samen, Getreide, Beeren, Gemüsesorten aus befruchtetem Blütenstand wie Tomaten, Erbsen oder Bohnen. Diese Nahrungsmittel sind Tabu:
Fleisch, Milch und alle weiteren tierischen Produkte. Manche Frutarier akzeptieren jedoch Honig. Sämtliche Gemüsesorten deren Knollen-, Wurzel-, Blatt- oder Stängelteile gegessen werden, wie z.B. Kartoffeln oder Möhren. Wichtigste Regel: Es darf nichts gegessen werden, was die Natur nicht „freiwillig“ zum Verzehr freigibt. Auch Möbel aus Holz oder Kleidung aus Wolle oder Leder sind tabu.
Obst, Nüsse, Samen, Getreide, Beeren, Gemüsesorten aus befruchtetem Blütenstand wie Tomaten, Erbsen oder Bohnen. Diese Nahrungsmittel sind Tabu:
Fleisch, Milch und alle weiteren tierischen Produkte. Manche Frutarier akzeptieren jedoch Honig. Sämtliche Gemüsesorten deren Knollen-, Wurzel-, Blatt- oder Stängelteile gegessen werden, wie z.B. Kartoffeln oder Möhren. Wichtigste Regel: Es darf nichts gegessen werden, was die Natur nicht „freiwillig“ zum Verzehr freigibt. Auch Möbel aus Holz oder Kleidung aus Wolle oder Leder sind tabu.
Das sagen die Kritiker:
Durch die einseitige Ernährung leiden Frutarier oftmals an Mangelerscheinungen wichtiger Inhaltsstoffe und an Unterernährung. Experten kritisieren, dass lebenswichtige Nährstoffe ohne bestimmte tierische oder pflanzliche Produkte schlichtweg nicht aufgenommen werden, und nur zusätzlich zugeführte Präparate zu ersetzen sind.
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