nach oben
nach oben
Top Thema: Mehr Glück im Job
Auf der Suche nach dem Glück

Ein tolles Auto, viel Geld, eine steile Karriere: Wer wäre nicht glücklich, wenn er all das hätte? Viele Menschen glauben, im Job glücklicher zu sein, wenn sie möglichst viel von diesen oder ähnlichen Dingen haben. Aber stimmt das wirklich?

Die Philosophie von „Corporate Happiness“ gibt ganz andere Antworten auf die Frage, was im Berufsleben glücklich macht. Die REWE Group wagt den Feldversuch: Drei Kollegen aus ganz unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens haben sich zu „Corporate Happiness“-Experten ausbilden lassen. Ihr Auftrag: Glücklichsein ins Unternehmen zu tragen. Und zwar nicht mit Esoterik, sondern mit wissenschaftlich fundierten Methoden aus der Positiven Psychologie, die jeder von uns sofort anwenden kann. Im one_Interview erklärt Corporate-Happiness-Gründer Oliver Haas, wie das funktioniert.

Wenn der Versuch gelingt, hat nicht nur jeder Einzelne die Chance auf ein erfüllteres (Berufs-)leben und arbeitet produktiver. Auch die REWE Group profitiert als Konzern mit einer Unternehmenskultur, die im Kampf um die besten Köpfe einen echten Wettbewerbsvorteil bietet.

Im one_Top-Thema stellen wir Ihnen die Methode vor – und lassen Kollegen über Glück im Job zu Wort kommen.

So wie Katharina Helmers. Die Business Analystin der REWE Systems hat sich zum Ziel gesetzt, in allen Bereichen ein erfülltes Leben zu führen. Im Hier und Jetzt zu leben und das Beste aus jedem einzelnen Tag zu machen, nachdem sie ihre Depression überwunden hat. In one erzählt sie, wie das funktioniert – und welche Rolle ihr „Erfolgstagebuch“ dabei spielt.

Außerdem im Top-Thema: Acht Kollegen erzählen in one von ihrem letzten Glücksmoment im Job. Und was hat Sie zuletzt im Berufsleben glücklich gemacht? Ein unerwartetes Lob vom Kollegen, eine gelungene Präsentation oder die nette Begegnung am Kaffeeautomaten? Teilen Sie diesen Moment in one mit Ihren Kollegen und schreiben Sie uns Ihre kleine Geschichte an one.leserrewe-groupcom – oder direkt in die Kommentare unter dem Artikel. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!

Wo ist das Glück zuhause? Die Deutsche Post erstellt jedes Jahr gemeinsam mit Marktforschern einen Glücksatlas. Im one_Ranking lesen Sie, wer Schlusslicht ist – und wo die glücklichsten Deutschen leben.

Im REWE-Markt von Kauffrau Ursula Wintgens jedenfalls sind viele glückliche Mitarbeiter zuhause – das belegt das vielfältige Engagement des Marktteams und die zahlreichen Auszeichnungen, die der Markt in Bergisch Gladbach schon abgeräumt hat. Über ihr Unternehmer-Glück hat Ursula Wintgens nun ein Buch geschrieben.

Eine Frage
der Haltung

Wie wichtig sind äußere Faktoren für das persönliche Glück – und wieviel kommt aus uns selbst heraus? Im one_Top-Thema gehen wir der Frage nach, was Glück eigentlich ist – und was jeder selbst für sein Glück tun kann.

Von Pierre de la Motte

Ein psychologisches Experiment, das vor einigen Jahren in Harvard durchgeführt wurde, gibt einen ersten Hinweis, wie „äußere“ Faktoren unser Glück beeinflussen:

Im Mittelpunkt des Experiments standen eine Reihe von Harvard-Assistenzprofessoren. Alle hatten sich für eine Professur an ihrer renommierten Universität beworben. Die eine Hälfte bekam den begehrten Professorenposten und war nach vielen Jahren harter Arbeit erfolgreich. Die anderen gingen leer aus – hatten versagt. Die Forscher wollten nun wissen: Wie lange hält die Freude, das Glücksgefühl über den Erfolg an – und wie lange plagte die anderen die Enttäuschung über den Misserfolg?
Das Ergebnis: Nach sechs Wochen hatten sich sowohl das Glücksgefühl als auch die Enttäuschung verflüchtigt, und die Teilnehmer befanden sich auf demselben emotionalen Niveau wie vorher.

Fazit: Glück „von außen“ hat eine sehr begrenzte Halbwertszeit und unterliegt einem gewissen Gewöhnungseffekt. Wie aber wird man nun „nachhaltig“ glücklicher?
 


Die Psychologie und das Glück

Martin Seligmann, Präsident der Amerikanischen Psychologen, wurde im Fernsehen einmal gefragt: Wie ist der Stand der Psychologie? Seine Antwort damals: Der Stand ist nicht gut. Warum? Die Psychologie hat seit ihrer Entstehung bis in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts viele Erfolge gefeiert, Menschen dabei zu helfen, von Minus Fünf auf Null zu kommen. Damit waren Erkenntnisse und Interventionen gemeint, die psychisch kranken Menschen helfen, die Krankheit zu überwinden und wieder ein normales Leben zu leben. Das ist gut.

Worum die Psychologie sich aber kaum gekümmert hat, sind Menschen, die keine psychischen Probleme im pathologischen Sinne haben, aber dennoch im Leben und im Job extrem herausgefordert sind – Also darum, Menschen von Null auf Level Fünf zu bringen, damit sie sich glücklicher, stärker, zufriedener fühlen. Klar war: Diese Interventionen müssen andere sein als Antidepressiva oder Psychotherapien, die für psychisch kranke Menschen entwickelt wurden.

Die Frage macht den Unterschied: Warum sind einige „glücklicher“ als andere?

In den 50er Jahren hat die Forschung sich mit Menschen beschäftigt, die in Problemvierteln lebten. Nur wenige von ihnen haben es geschafft, sich aus ihrem Elend zu befreien. Und die Frage war: Warum haben genau sie es geschafft – und andere nicht? Das Ergebnis der Forschung: Diejenigen, die es geschafft hatten, hatten sich auf ihre Stärken konzentriert und diese ausgebaut, statt wie die meisten anderen zu versuchen, ihre Schwächen auszugleichen. Sie hatten allesamt klare Ziele, eine Vision von ihrem Leben und starke Vorbilder. Die Orientierung am Positiven hat also dazu geführt, dass es zu einer Aufwärtsspirale kommt.

Fazit: Auf die Haltung kommt es an! 

Kommt das Glück nicht
aber doch von außen?

Die Wissenschaft hat ermittelt:  50 Prozent des Gefühls vom Glücklichsein sind genetisch vorgegeben. Das lässt sich einfach nicht beeinflussen.

Antworten
Stimmen Sie ab!
Wie verteilen sich die 50% Ihres Glücksgefühls, die nicht genetisch vorgegeben sind? Wieviel wird von außen bestimmt, also etwa durch ein großes Auto, eine Gehaltserhöhung oder eine Erbschaft?
  • 0 %
  • 0 %
  • 0 %

Wie viel tatsächlich durch externe Faktoren bestimmt wird und welchen Anteil die innere Haltung ausmacht, erfahren Sie am Ende dieses Artikels.


Erkenntnisse aus der Hirnforschung
Kann man die Länge des Glücksgefühls ausdehnen?

Vorab: Ja, man kann. Doch um die Frage beantworten zu können, ist ein kleiner Exkurs in die Hirnforschung nötig.

Insgesamt prallen über all unsere Sinne rund 11 Millionen Bits pro Sekunde auf unser Gehirn. Wieviel dieser Information schafft es wohl in unser Bewusstsein? 0,004 Prozent, das sind 40 Bits pro Sekunde. 

Das heißt: Wir bekommen extrem wenig von der Wirklichkeit mit und haben dennoch in den meisten Fällen das Gefühl, die Realität umfassend wahrzunehmen. Wie kann das sein?

Durch Filter schaffen wir unsere eigene Wirklichkeit

Die Antwort: Wir nutzen Filter, die wir uns im Laufe unseres Lebens aufgebaut haben. Den Nachweis für diese Filter hat die Psychologie im Rahmen der Zwillingsforschung erbracht. So führen eineiige Zwillinge, die in einem Haushalt mit großen Herausforderungen groß geworden sind, als Erwachsene völlig unterschiedliche Leben: Die eine kopiert die Herausforderungen des Elternhauses in ihrem eignen Leben, die andere lebt in einer glücklichen Familie und Beziehung. Beide haben ein und dieselbe Situation in ihrer Kindheit durch unterschiedliche Filter betrachtet und daraus ihre eigene Wirklichkeit gestaltet.

Wenn nun die Filter dafür sorgen, dass wir unser Leben so gestalten, wie wir es eigentlich gar nicht wollen, sollten wir dann nicht versuchen, sie zu verändern?! Zugegeben: Ganz einfach ist das nicht!

Gedanken, Emotionen und Verhalten

Unsere Psyche besteht aus den drei Komponenten Gedanken, Emotionen und Verhalten, die eng mit einander verknüpft sind. Ein Beispiel: Jemand, der wenig Selbstbewusstsein mitbringt, denkt: ich kann nichts. In der Folge fühlt er sich niedergeschlagen und wertlos. Er verhält sich passiv und zieht sich zurück. Er verliert den Kontakt zu anderen Menschen und denkt: Ich wusste es ja immer – ich kann nichts, keiner mag mich – ich bin wertlos. Der Teufelskreis ist geschlossen, die Abwärtsspirale in Gang. Da herauszukommen ist denkbar schwierig – aber möglich, in dem wir unser Denken, Fühlen und Verhalten beeinflussen. 

Wie das geht? Dazu bekommen Sie von uns in den nächsten Wochen und Monaten immer wieder kleine Übungen und Hinweise, die Ihnen helfen, Ihr Gehirn in Richtung Glück zu trainieren.


 

Zwei Übungen zum Glücklichwerden
Ins Tun kommen

Das Ziel, ein rundum erfülltes Leben zu führen, mag zunächst abstrakt wirken, der Weg dahin beginnt aber mit ganz konkreten Schritten. one zeigt Ihnen zwei Übungen, die Sie ganz einfach in Ihren Alltag einbauen können.

Erste Übung

Wenn Sie sich mit uns auf den Weg zu mehr Zufriedenheit und Glück machen wollen, besorgen Sie sich ein kleines Heft, das Sie immer wieder nutzen können, um Gedanken niederzuschreiben.

Die erste Aufgabe ist: Schreiben Sie jeden Tag drei Dinge in Ihr Notizheft, für die Sie an diesem Tag dankbar sind. Das kann beispielsweise die freundliche Kassiererin im Supermarkt sein, der spontane Anruf eines alten Freundes oder etwas anderes, das Ihnen an diesem Tag ein gutes Gefühl gegeben hat. Am besten eignet sich für das Aufschreiben die Zeit kurz vor dem Schlafen gehen.

Damit Sie die Übung regelmäßig fortführen und der schon bekannten „Gewöhnung“ entgehen,schlagen wir Ihnen vor, wöchentlich den Fokus in Ihrem „Dankbarkeitstagebuch“ zu ändern. Beginnen Sie beispielsweise in der ersten Woche mit Ihrer Familie. Danach konzentrieren Sie sich auf Ihre Freunde, den Job, Ihren Arbeitsalltag, Ihre Kollegen, die Natur, Ihre Freizeitaktivitäten usw. – Hören Sie in sich hinein und schauen Sie, wonach Ihnen in der nächsten Woche der Sinn steht!

Zweite Übung

Nehmen Sie sich 30 Minuten Zeit, machen Sie sich zu folgenden Fragen einmal Gedanken und schreiben Sie diese auf:

  • Was ist in meinem bisherigen Leben gut gelaufen?
  • Was habe ich schon erreicht und was will ich noch erreichen?
  • Für welche Dinge bin ich dankbar?
  • Was sind meine ganz großen Träume?
  • Bei welchen Tätigkeiten blühe ich so richtig auf?
  • Wobei empfinde ich tiefes Glück?
  • Was fehlt mir noch zu meinem persönlichen Glück?
  • Wie steht es um die Happiness bei meinem Job?
  • Wie viel Spaß empfinde ich bei der Arbeit?
  • Welche meiner Charakterstärken kann ich täglich bei der Arbeit einsetzen?
  • Warum habe ich diesen Beruf gewählt bzw. warum mache ich meinen momentanen Job?
  • Wie wohl fühle ich mich in meiner Abteilung?
  • Kann ich mich so einbringen wie ich es will?
  • Wie würde ich das Glückslevel in meinem direkten Arbeitsumfeld beschreiben?
Dankbarkeit
Warum Gewöhnung dem Glück im Weg steht

Wenn wir uns unseren heutigen Wohlstand ansehen, müssten wir auf lange Zeit die glücklichsten Menschen sein. Sind wir aber nicht: Der Wohlstand ist in den letzten 50 Jahren exponentiell gestiegen – unsere Zufriedenheit bewegt sich aber auf einem fixen Level tendenziell nach unten. Warum?

Wenn es uns objektiv besser geht, daraus aber kein gesteigertes Glücks-Empfinden entsteht, hat das häufig mit der Gewöhnung zu tun, die uns bei den Harvard-Professoren schon begegnet ist. Ziel sollte es also sein, diese Gewöhnung zu vermeiden, unsere Filter neu einzustellen, um unser Glücksgefühl auszudehnen.

Den Blick auf die Dinge ändern

Dazu müssen wir uns immer wieder aufs Neue klar machen, wie gut es uns geht, worüber wir uns freuen können, wofür wir dankbar sein können. Wir sollten unseren Blick auf die Dinge ändern. Und das kann man tatsächlich lernen: Amerikanische Forscher haben die Teilnehmer einer Testgruppe gebeten, jeden Tag drei Dinge aufzuschreiben, für die sie Dankbar sind. Nach sechs Wochen konnte nachgewiesen werden, dass die Menschen zufriedener und positiver waren. Selbst auf die Symptome von Depressionen hatte diese Übung nachweislich einen positiven Effekt.

Auflösung des Votings:

Im Voting haben wir Sie gebeten, einzuschätzen, wie sich die 50% Ihres Glücksgefühls verteilen, die nicht genetisch vorgegeben sind? Wieviel wird von außen bestimmt und wieviel macht die innere Haltung aus? Die Antwort aus der Forschung: 40 Prozent können Sie selbst beeinflussen, unabhängig von Geld, Karriere oder materiellen Vorzügen.

Mein Kommentar
Kommentieren
Auch interessant
Newsletter