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ArticleId: 4496magazineDer Ramadan hat begonnen: Seit dem 10. März und bis zum 9. April fasten gläubige Muslime zwischen Sonnenauf- und untergang. Was das für den Arbeitsalltag bedeutet und wie Kolleg:innen und Arbeitgeber die Fastenden unterstützen, sagt REWE-Marktleiter Turgut Akkaya.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/9/7/csm_42860420_02c30ab4ee.jpg„Das Fasten macht den Kopf frei“Ramadan
Ramadan
„Das Fasten macht den Kopf frei“
von Celine Binder

Der Ramadan hat begonnen: Seit dem 10. März und bis zum 9. April fasten gläubige Muslime zwischen Sonnenauf- und untergang. Was das für den Arbeitsalltag bedeutet und wie Kolleg:innen und Arbeitgeber die Fastenden unterstützen, sagt REWE-Marktleiter Turgut Akkaya.

one: Herr Akkaya, Was sind die Regeln fürs Fasten im Ramadan?  
Turgut Akkaya:
Ramadan orientiert sich am islamischen Mondjahr. Während des Ramadans dürfen Gläubige zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nicht essen, trinken oder rauchen. Das Fastenbrechen am Abend nach Sonnenuntergang, das wir Iftar nennen, ist ein feierliches Gemeinschaftserlebnis. Es beginnt mit dem Verzehr einer Dattel und einem Schluck Wasser.  

one: Was bedeutet das Fasten für Sie persönlich?  
Turgut Akkaya:
Das Fasten ist mir sehr wichtig. Es stärkt die Willenskraft, Disziplin und Selbstbeherrschung. Fasten ist gesund für Körper und Seele, es macht den Kopf frei und entgiftet den Körper. Und nach den vier Wochen feiern wir mit der Familie bei meinen Eltern das Zuckerfest Eid-al-Fitr. Das ist immer sehr schön.  

one: Wie schafft man es, zu fasten und gleichzeitig zu arbeiten?
Turgut Akkaya:
Im Sommer, wenn es draußen lange hell ist, kann das Fasten 15 Stunden oder länger dauern. Besonders wenn es heiß ist, ist das schon eine Herausforderung für die Gläubigen. Viele ermüden nachmittags oder bekommen Kopfweh. Der Tag erhält durch das Fasten einen anderen Rhythmus. Manche Muslime nehmen Urlaub in der Fastenzeit, um in Ruhe fasten zu können. Da das Zuckerfest in Deutschland kein offizieller Feiertag ist, nehmen auch hier viele Muslime Urlaub.

„Unser Arbeitgeber toleriert, wenn wir fasten. Das ist eine tolle Anerkennung“
Turgut Akkaya

one: Wie erleben Sie das Miteinander im Markt?
Turgut Akkaya:
Ich habe in den letzten Jahren die tolle Erfahrung gemacht, dass Nicht-Muslime in der Spätschicht unsere fastenden Mitarbeiter zum Fastenbrechen pünktlich zum Essen und Trinken schicken, ihnen mit Respekt und Toleranz begegnen. Auch unser Arbeitgeber toleriert, wenn die Angestellten fasten. Das finde ich persönlich eine tolle Anerkennung. Viele Muslime möchten im Fastenmonat die Frühschicht belegen, um mit ihrer Familie gemeinsam das Fastenbrechen durchzuführen, oder sie nehmen Urlaub. Es zeigt Toleranz, wenn dies bei der Personalplanung berücksichtigt wird.  

one: Was empfehlen Sie fastenden Kolleg:innen?  
Turgut Akkaya:
Nach Sonnenuntergang viel trinken, vor allem Wasser. Das Wasser darf nicht zu kalt sein, und man sollte es über den ganzen Abend verteilt zu sich nehmen. Wenig Kaffee oder Tee und am besten nichts Zuckerhaltiges, da diese Getränke einen für den kommenden Tag sehr durstig machen. Morgens, vor Sonnenaufgang noch einmal viel trinken. Salzspeisen, so gut es geht, weglassen. Für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl sollten die Speisen vor allem Proteine und Kohlenhydrate enthalten. Eier, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Trockenobst, Gemüse, Haferflocken, Bananen, Quark und Joghurt sind dafür wunderbar. Und: Lieber kleinere Portionen über den erlaubten Zeitraum verteilt essen, sonst gibt’s Bauchschmerzen.

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