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Ausbildung bei REWE
„Kreativ, eigenverantwortlich, spannend“
ArticleId: 275magazineDas Ausbildungsjahr startet und die REWE Group erwartet mehr als 3.000 neue Azubis. Doch der gesamte Handel kämpft mit Nachwuchsproblemen. Mit welchen Ideen die Vertriebslinien der REWE Group dem Azubimangel begegnen, erfahren Sie im Interview mit Berndfried Dornseifer sowie in den weiteren Top-Thema-Beiträgen.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/f/6/csm_01.1_mgt_standard_3593213826.jpg„Die REWE Group punktet mit ihrer Kultur“Attraktiver Ausbilder Handel?
Attraktiver Arbeitgeber Handel?
„Die REWE Group punktet
mit ihrer Kultur“
von Stefan Weber und Bettina Offermann
Lesedauer: 6 Minuten
Derzeit startet bundesweit das neue Ausbildungsjahr. Die REWE Group erwartet mehr als 3.000 neue Azubis. Dennoch: Wie die gesamte Einzelhandelsbranche leidet auch sie an einem Nachwuchsproblem: Viele Lehrstellen bleiben leer, die jungen Leute zieht es woanders hin. Mit welchen Ideen und Initiativen die Vertriebslinien der REWE Group gegen den Azubimangel kämpfen, erfahren Sie im one_Top Thema des Monats.
Welchen unterschiedlichen Herausforderungen sich die Unternehmen der REWE Group in Bezug auf Nachwuchskräfte gegenüber sehen, zeigt one im Top Thema des Monats: In Deutschland begegnet REWE dem Nachwuchsmangel mit Azubis aus anderen europäischen Ländern und PENNY International exportiert die Duale Ausbildung ins Europäische Ausland. DER Touristik und RIS setzen auf Duales Studium. Bei PENNY National ist eine schnelle Karriere möglich und Toom Baumarkt gibt eine Übernahmegarantie. Ob eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann im Markt wirklich so unattraktiv wie ihr Ruf ist, will ein Azubi zum Groß- und Außenhandelskaufmann wissen und tauscht dazu für einen Tag seinen Bürostuhl gegen einen Platz hinter der Theke eines REWE-Marktes.
„Wir zeigen den jungen Leuten unsere Wertschätzung“: Berndfried Dornseifer
Im Gespräch mit one spricht Berndfried Dornseifer, Leiter Personalwesen Konzern, über das Imageproblem des Handels, iPhones als Lockmittel für Auszubildende und das gestiegene Selbstbewusstsein von Bewerbern. one: Herr Dornseifer, warum ist es so schwierig, Schulabgänger für eine Ausbildung im Einzelhandel zu gewinnen?
Berndfried Dornseifer: Weil viele nicht ahnen, dass Handel mehr bedeutet als nur an der Kasse zu sitzen oder Ware zu verräumen. Auch wissen die meisten nicht, welche Karrieren im Handel möglich sind – bis hin zur Selbstständigkeit mit einem Jahreseinkommen, welches über 150 000 Euro betragen kann. one: Aber im Laden zu stehen gehört eben auch dazu – bisweilen gar am Samstag bis Mitternacht. Das dürfte manchen abschrecken.
Berndfried Dornseifer: Natürlich sind die Arbeitszeiten ein Handicap, gerade REWE ist ja bei den Spätöffnungen besonders aktiv. Aber während der Ausbildung merken viele, wie viel Spaß ihnen zum Beispiel der Service bereitet, also Beratung und Kontakt zum Kunden. one: Müssen Handelsunternehmen dennoch stärkere materielle Anreize bieten, um junge Leute anzulocken? Kürzlich versprach ein Händler jedem ein iPhone, der bei ihm eine Ausbildung beginnt.
Berndfried Dornseifer: Der Handel muss sich etwas einfallen lassen. Weitermachen wie bisher – das wird nicht funktionieren. Aber es geht nicht darum, 50 oder 100 Euro mehr zu bezahlen. Wichtig ist, das Gesamtpaket der Ausbildung attraktiver zu machen. Hier gilt es, sich im positiven Sinn zu unterscheiden.
one: Zum Beispiel wie?
Berndfried Dornseifer: Indem man Alleinstellungsmerkmale schafft. Etwa über neue innovative Lernformen, die junge Menschen, für die der Umgang mit digitalen Medien eine Selbstverständlichkeit ist, zu begeistern vermögen.

Einen Anreiz bilden sicher auch die Übernahmegarantien für erfolgreiche Azubis bei toom Baumarkt, PENNY und REWE . Auch unsere Traineeprogramme sind gut nachgefragt.
Jubel: Die Sieger 2013 des Azubi-Wettbewerbs REWE Group Star
one: Was ist noch wichtig?
Berndfried Dornseifer: Wir zeigen den jungen Leuten, wie sehr wir sie wertschätzen. Zum Beispiel mit der „Bestenehrung“ der REWE Group - sie ist einzigartig im Handel. An diesem Tag nimmt sich der Vorstand viel Zeit für die Auszubildenden und Nachwuchskräfte mit den bundesweit besten Abschlüssen, schüttelt Hände, steht für Fragen bereit. Für die jungen Leute ist diese Ehrung ein ungeheurer Ansporn. Sie schuften für eine gute Abschlussnote, um eingeladen zu werden. Manche lassen sich mit dem Vorstandsvorsitzenden fotografieren und hängen das Bild später stolz in ihren Markt. An diesem Tag werden auch die Gewinner des REWE Group Star geehrt, einem Wettbewerb für den Nachwuchs rund um Nachhaltigkeit, die für unser Unternehmen seit vielen Jahren Thema ist. In den einzelnen Geschäftsbereichen und den jeweiligen REWE-Regionen gibt es noch einmal Auszeichnungen für gute Abschlüsse.

Das alles ist Teil der Kultur der REWE Group. Und mit dieser Kultur kann das Unternehmen auf dem Ausbildungsmarkt punkten.
one: Die Kultur eines Unternehmens lässt sich aber meist erst beurteilen, wenn man dort eine Zeitlang gearbeitet hat.
Berndfried Dornseifer: Das ist richtig. Aber die jungen Leute tauschen ihre Erfahrungen aus. Auch kann man als Arbeitgeber schon beim Werben um Nachwuchskräfte viel tun, um einen Eindruck von der Unternehmenskultur zu vermitteln.

one: Wie gehen Sie vor?
Berndfried Dornseifer: Oft sind es Kleinigkeiten. Etwa, indem man mit echten Auszubildenden wirbt, statt Models abzulichten. Hochglanz kann jeder. Schüler aber achten zunehmend darauf, dass die Botschaften authentisch sind. 
Auftritt der REWE Group beim Absolventenkongress
one: Botschaften zu adressieren ist, kostet Geld. Ist es am Ende vielleicht auch eine Frage des Etats, wer am meisten Auszubildende anlockt?
Berndfried Dornseifer: Es gibt Mitbewerber im Einzelhandel, die sehr viel lauter trommeln als die REWE Group. Damit lässt sich Aufmerksamkeit schaffen. Aber bei Auftritten und Messen, ob Schulbesuch oder Absolventenkongress, stellen wir immer wieder fest: Auch ohne Gratisbockwürste oder andere Gimmicks kann man junge Leute für sich interessieren. Voraussetzung ist: Man hat eine klare Botschaft.

one: Welche Fragen stellen Interessenten?
Berndfried Dornseifer: Die junge Generation tritt sehr viel selbstbewusster auf als ihre Vorgänger. Sie fragt nach Karrierechancen, Nachhaltigkeit und Themen wie Work-life-Balance. Kürzlich hatten wir einen Bewerber, der darum bat, mittwochs früher gehen zu können, weil er an diesem Tag mit seinem kleinen Sohn zum Babyschwimmen gehen wolle. Auch das muss möglich sein.
one: Wie wäre es, wenn alle Handelsunternehmen eine gemeinsame  Imagekampagne starten, um zu zeigen, dass die Branche ein attraktiver Arbeitgeber ist, so wie es das Handwerk vor einigen Jahren gemacht hat?
Berndfried Dornseifer: Eine große nationale Kampagne könnte sicher bewusst machen, wie viel Spaß ein Job im Handel machen kann und welche Karrierechancen er bietet. Aber ein solches Projekt umzusetzen ist schwierig, schließlich stehen alle Handelsunternehmen im Wettbewerb um die besten Kräfte.

Und diesen Wettbewerb gibt es natürlich auch zwischen den strategischen Geschäftsbereichen der REWE Group. Die Personalstrategie unseres Unternehmens setzt sich eher aus vielen – oft regionalen oder lokalen - Projekten zusammen, die wie Puzzlesteine ein Ganzes ergeben.
In seiner aktuellen Konjunktur-Umfrage fragte der Handelsverband Deutschland (HDE) bei rund 1.200 Unternehmen nach, welche Ausbildungshemmnisse es aus Unternehmenssicht gibt.
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