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©Polyband Medien GmbH
Filme & Co. des Monats
Die Guten, die Bösen und die Geheimen
von Edda Bauer
Lesedauer: 3 Minuten
Was Polizeischüler denken und fühlen auf ihrem Weg zum „Staatsdiener“ hat Regisseurin Marie Wilke eindrucksvoll dokumentiert. Unter der kundigen Spielleitung von Wolfgang Becker mutiert Daniel Brühl zum Reichtum- und Ruhm-gierigen Ich in „Ich und Kaminski“. Und für 300 Minuten beherrscht der Kalte Krieg die Regeln der ebenso spannenden wie stilvollen BBC-Agenten-Serie „The Game“.
Kino 1
Staatsdiener
„Name und Nummer auf den Uniformen wären gar nicht nötig, wenn alle Polizisten die Moralvorstellungen hätten, die wir jetzt noch haben." Polizeischülerin Kathrin Cruz lässt ihren Gedanken gerne freien Lauf, etwa wenn sie Gesetze mit ihrem eigenen Leben vergleicht oder ihre Ängste bei Einsätzen beschreibt. Nicht immer kommt die Polizei dabei gut weg. Mit der Doku „Staatsdiener“ ist der Regisseurin und Autorin Marie Wilke ein unvoreingenommener und unzensierter Einblick in den Alltag von angehenden Polizisten gelungen.

Marie Wilke
„Staatsdiener“ ist Marie Wilkes Regiedebüt. Sie hat dafür drei Jahre an der Polizeischule in Sachsen-Anhalt und an diversen Praktikumsstellen bei der Bereitschaftspolizei recherchiert, bevor sie fünf Absolventen ein Jahr lang mit der Kamera begleitete. Wilke, diplomierte Regisseurin und studierte Mediengestalterin, brachte ein Jahrzehnt lang Dokumentationen und Reportagen für ARD und arte am Schneidetisch in Form. Ihrem Erstling aber hat sie mit vielen Großaufnahmen und langen Einstellungen Kinodimension verliehen.

Filmgenre: Dokumentation
Filmlänge: 80 Minuten
Regie: Marie Wilke
Darsteller: Christian, Kathrin Cruz, Patrick Ehrlich, Ann-Kathrin Krauß, Viktor Seletsky
Altersfreigabe: o.A.
Verleih: Zorro Film
Kinostart: 27.8.2015
Kino 2
Ich und Kaminski
Kaminski, der wegen seiner Blindheit weltberühmt gewordene Maler, ist nicht blind. Und Sebastian Zöllner, sein sich ob dieser Enthüllung in Reichtum wähnender Biograph, ist kein guter Menschenkenner. Autor Daniel Kehlmann hat 2003 in seinem Kurzroman „Ich und Kaminski“ zwei so schlechte Charaktere aufeinander treffen lassen, dass es wahrlich eine Lust ist. Das hat sich wohl auch Regisseur Wolfgang Becker gedacht und daraus eine Filmsatire geschaffen, die bei allem feingedrechselten Wortwitz auch vor buntem Slapstick nicht zurückschreckt.

Daniel Brühl
Daniel Brühl, der Kölner mit den katalanischen Wurzeln, ist der erfolgreichste deutsche Exportschlager in Sachen Film. Ob England, Frankreich oder natürlich auch Spanien, Brühl hat dort schon mehrfach vor der Kamera gestanden und seine Texte jeweils (fast) akzentfrei in der Landessprache abgeliefert. Per „Rush“ entdeckte Hollywood in ihm den Actionhelden. Und nun kratzt Wolfgang Becker mit „Ich und Kaminski“ so sehr an Brühls netten Jungen-Image aus „Good Bye, Lenin!“, dass demnächst auch der Superschurke in der „Captain America“-Kinoserie drin ist.

Filmgenre:
Komödie
Filmlänge: 120 Minuten
Regie: Wolfgang Becker
Darsteller: Daniel Brühl, Jesper Christensen, Amira Casar, Geraldine Chaplin, Denis Lavant, Jördis Triebel
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: X Verleih (Warner)
Kinostart: 17.9.2015
DVD
The Game
Kaum eine Information schafft es, sich am britischen Geheimdienst MI5 vorbei zu schmuggeln. Umso erstaunter ist man dort 1972, als ein abtrünniger russischer Agent von der „Operation Glass“ und einem geplanten Angriff auf amerikanische Atomwaffen auf englischem Boden berichtet.
Nach rund 30 von 300 Minuten steht fest: "The Game" hat Spannungspotenzial und Komplexität von Le Carré'schem Ausmaß. Zweifellos hat sich Chefautor Toby Whithouse von „Dame, König, As, Spion“ inspirieren lassen, sein „Game“ aber folgt eigenen Regeln, eigenem Stil und neuen, unberechenbaren Figuren in typisch schnittigen BBC-Agenten-Anzügen.

Filmgenre: Agententhriller
Filmlänge: 300 Minuten
Regie: Naill MacCormick, Daniel O'Hara
Darsteller: Tom Hughes, Brian Cox, Jonathan Aris, Victoria Hamilton, Chloe Pirrie, Steven Mackintosh
Altersfreigabe: ab 16
Vertrieb: Polyband Medien GmbH
Im Handel ab: 10.9.2015
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App
Lifeline
Alles fängt ebenso einfach wie alarmierend mit „Hilfe“ an. Mit diesem Ruf per SMS bugsiert sich Taylor in das Leben des Spielers. Taylor ist ein gestrandeter Astronaut irgendwo da draußen und „ich“ bin ein noch iPhone- oder schon Apple Watch-Besitzer, der sich die App „Lifeline“ geladen hat. Fortan bin ich mit Rat und Tat für Taylors Überleben zuständig, und das zudem in Echtzeit. Wer alt genug ist und sich an quäkende Tamagochis erinnert fühlt, liegt nicht ganz falsch. Allerdings ist Taylor stiller, anspruchsvoller und natürlich stylisher.

Spielgenre: Textadventure
Erhältlich für: Android und ab iOS 8
Download:3mingames.com/
Rubriken:
Unterhaltung
Schlagwörter:
Unterhaltung
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