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Mario Steko (rechts) im Gespräch mit Holger Harff, Marktmanager in Mönchengladbach, Waldnieler Straße (Foto: Achim Bachhausen)
K 2020 – Wer macht was
Das Kompetenz-Team
von Achim Bachhausen
Genau auf die Bedürfnisse der einzelnen Märkte abgestimmt  soll sie sein, die im „Projekt Kompetenz 2020“ (K2020) neu strukturierte Dienstleistung für die REWE-Märkte. Mehr Beratung, weniger Betreuung lautet die Maxime. Neue Stellen sind entstanden, bei vorhandenen haben sich die Anforderungen geändert. Hier berichten Kollegen aus dem Außendienst und ein REWE-Kaufmann, wie sie die Veränderungen bislang erlebt haben und wie sie die neuen Herausforderungen meistern.

Wenn der Kollege plötzlich Chef wird, ist das nicht immer leicht. Dass es funktionieren kann, beweist Mario Steko. Seit einem dreiviertel Jahr ist er Vertriebsleiter. So neu wie seine Stelle ist auch das siebenköpfige Team, das bei eigens eingerichteten Kennenlern-Tagen zusammengefunden hat. „Ein gutes Team und super Stimmung“, lobt der 31-Jährige. Die aktuelle „spannende Zeit“ beschreibt Steko als Aufbauphase: „Wir sind jetzt schneller bei Entscheidungen. Die Vorgaben für jeden Einzelnen sind klar. Jeder weiß, was zu tun ist, um die gemeinsame Agenda zu erreichen. Während der Umstellungsphase ist der intensive, regelmäßige Austausch wichtig. Das geschieht auf der monatlichen Teamsitzung, bei der jeder einzelne der 48 Märkte im Vertriebsgebiet thematisiert wird und die zu erledigenden Aufgaben besprochen werden.“

Dank der K2020-Struktur ist der „neue“ Vertriebsleiter vor allem ein strategischer Entwickler für die REWE-Märkte. Unterstützt und entlastet wird er unter anderem von dem HR-Bereich, dem Teamleiter Umbau und der neu eingerichteten Clearingstelle. Diese sortiert die Kommunikation, tätigt Abfragen und ordnet die Anliegen den richtigen Zuständigkeiten zu. Insgesamt haben die neu geschaffenen Positionen nach Stekos Erfahrung für Entlastung gesorgt: „Für uns bedeutet das, dass wir weniger Ansprechpartner haben, dafür arbeiten wir zielgerichteter mit den Märkten als vorher. Ich gehe heute sehr gut vorbereitet in die Treffen mit Marktmanagern und Kaufleuten und kann gleich tief in die Gespräche einsteigen. Heute bin ich näher an den zentralen Themen dran. Früher war der Bezirksmanager häufig Postbote. Heute sind wir dank der neu geschaffenen Positionen im Innendienst entlastet und haben den Rücken frei für unsere eigentlichen Aufgaben.“

Ein Beispiel sind die Mitarbeitergespräche. Die werden nun von der Marktleitung und den HR-Bereichen geführt, nicht mehr vom Bezirksmanager. Die Marktmanager tragen jetzt mehr Verantwortung, sie haben aber auch mehr Freiraum, damit sie vor Ort schneller entscheiden können.

Die Zwischenbilanz fällt positiv aus: „Die Märkte werden individuell betreut und gesteuert. Was außerdem sehr wertvoll ist: Man kriegt viel vom operativen Geschäft mit, man ist aber auch näher an den zentralen Themen dran“, stellt Mario Steko fest.

Werdegang
  • Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel bei der REWE West
  • 1 Jahr Arbeit im Markt
  • 3 Jahre Nahkauf-Betriebsberater
  • Berufsbegleitendes Studium
  • 5 Jahre Bezirksmanager
  • Seit September 2017 als Vertriebsleiter zuständig für 48 Märkte am Niederrhein

„Die Veränderungen in der Struktur waren überfällig“, sagt Peter Scholze. „Als Bezirksmanager hatte man zu viel im Rucksack, man war die eierlegende Wollmilchsau.“ Scholze muss es wissen, denn er war die weitaus meiste Zeit seines Berufslebens – 30 Jahre – im Außendienst. Dieser üppige Erfahrungsschatz, zu dem auch der Einblick in sämtliche die Märkte betreffenden Themen gehörte, kommt ihm in der neuen Position zu Gute. Scholze ist seit Sommer 2017 Teamleiter Ladenlayout. Als solcher ist er mit sämtlichen Um- und Neubauprojekten der REWE-Märkte in der Vertriebsregion West vertraut und mitverantwortlich für millionenschwere Investitionen. „Ich hatte schon immer ein Faible für Ladenlayout“, freut sich der erfahrene Handelsprofi über die neuen Aufgaben – und Herausforderungen. „Bei der Planung muss man sehr genau hinschauen und die Besonderheiten des aktuellen Vertriebskonzepts berücksichtigen.“ Aktuell heißt dieses „Supermarkt 2020“ und beinhaltet neben den klassischen Foodabteilungen auch die Omnichannel-Schnittstellen wie den Abholservice oder DHL-Stationen am Markt. Zugute kommt ihm, dass er zuvor bereits an der Marktanalyse der ersten sieben SM2020-Märkte mitgearbeitet hat und dabei auch die REWE-Zentralbereiche kennengelernt hat.

Peter Scholze sieht sich in seiner neuen Funktion als Schnittstelle: Vertrieb, Bauwesen und Expansion (in der Region und in der Kölner Zentrale an der Stolberger Straße) sind die Fachbereiche, mit denen er täglich zu tun hat. Die Schnittstellenfunktion ist aus seiner Sicht die größte Herausforderung. Scholze: „Jeder muss seine Rolle finden und mit Leben füllen. Das dauert natürlich. Aber wir sind auf einem guten Weg und nähern uns immer mehr an.“

Unterstützt wird der Teamleiter von seiner Mannschaft, bestehend aus fünf Ladenlayoutern. „Ich habe ein hochmotiviertes Team übernommen“, lobt Scholze deren Engagement.

Michael Kistemann, Andreas Hoffmann, Christian Skorupa, Christof Felbinger, Salomon Brenke und Peter Scholze (Teamleiter Ladenlayout) Eine weitere Herausforderung sei das Zeitmanagement. „Eigentlich wollte ich alle Um- und Neubaumärkte einmal besuchen, aber das ist terminlich kaum zu schaffen“, bedauert Scholze die reduzierte Präsenz auf der Fläche. Nach Jahrzehnten im Außendienst bedarf der Bürojob verständlicherweise noch der Eingewöhnung. Doch bereite es viel Freude, an der Umsetzung des neuen, erfolgreichen Vertriebskonzepts aktiv mitzuwirken. „Ich biete Dienstleistung für ein gutes Produkt. Mit den neuen Supermärkten generieren wir eine bessere Marktabschöpfung“, sagt Peter Scholze zufrieden.

Werdegang
  • Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann
  • Handelsbetriebswirt
  • Marktleiter bei Extra
  • Eintritt REWE am 1.1.1986 (im AD)

Als in der Region das Projekt Kompetenz 2020 in Angriff genommen wurde, erkannte Stefan Langhoff sofort seine Chance: „Das bietet die Möglichkeit, etwas komplett Neues zu schaffen“, dachte sich der 40-Jährige. Heute leitet er die Clearingstelle der REWE-Region Mitte. Ein „menschliches Projekt“ betont Langhoff, der als REWE-Eigengewächs eine ebenso lange wie breite Handelserfahrungen im Innen- und Außendienst vorweisen kann. Erfahrungen, von denen er nun profitiert. „Wir haben die komplette Außendienstlogistik auf den Kopf gestellt.“ Das wiederum funktioniert nur, wenn die Kommunikation klappt. Einfach ausgedrückt, besteht die Aufgabe der Clearingstelle darin, als Schnittstelle die Kommunikationsabläufe zu koordinieren. Stefan Langhoff ist Ansprechpartner für alle Fachbereiche, mit denen er im intensiven Austausch steht. Alle Informationen, Fragen, Anliegen, Wünsche und Beschwerden laufen über den Schreibtisch des Teamleiters, der sie sichtet, bewertet, ordnet und nachhaltig in die richtigen Kommunikationskanäle einsteuert. Wer braucht welche Information? Über welchen Kommunikationsweg bekommt der Betreffende sie und in welcher Form? „Zielgruppenorientiert, kurz und prägnant“, so Langhoff, „sollte die Info sein.“

Letztlich gehe es darum, die Menschen mitzunehmen um innovative Ideen gemeinsam auf die Fläche zu bringen. Das kann zum Beispiel die frühzeitige Ankündigung einer Marketingkampagne sein, für die die Marktverantwortlichen Ressourcen einplanen und vorhalten müssen. Umgekehrt hat Langhoff sein Ohr an den Fachabteilungen, den Märkten und dem Außendienst. Wenn es bei den Abläufen irgendwo hakt, kann er helfend eingreifen oder Unterstützung vermitteln. An seiner neuen Stelle schätzt der 40-Jährige die Freiheiten, die man ihm lässt. „Dank K2020 sind die Wege kürzer, Entscheidungen können schneller getroffen werden“, so Stefan Langhoff.

Werdegang
  • Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann
  • Marktmanager Minimal
  • 2001 Wechsel ins Flächenmanagement der Niederlassung
  • 2009 Wechsel in den Außendienst als Bezirksmanager
  • Projektmanagement/Prozesssteuerung

  • GMP (General Management Program) der REWE Group
  • Verkaufsleiter Marktbäcker bei Glockenbrot
  • September 2016 Mitentwicklung von K2020 für die Region
  • 1.8.2017 Leiter Clearingstelle Region Mitte

„Für mich ist alles super“, sagt Susann Daubitz. Die REWE-Kauffrau aus Kemnath in der Oberpfalz arbeitet seit Oktober vergangenen Jahres mit dem „neuen“ Außendienst. Ihre Erfahrungen sind durch die Bank positiv. „Es lief von Anfang an gut. Mit der neuen Struktur und der Zusammenarbeit bin ich sehr zufrieden. Die Unterstützung durch das gesamte Außen- und Innendienst-Team ist super. Ich weiß, wen ich bei welcher Frage anrufen kann und erreiche auch immer jemanden. Das gilt auch für meine Mitarbeiter, denen schnell geholfen wird. Dass ich allein entscheiden und arbeiten kann, finde ich klasse. Das kommt mir sehr entgegen, denn das bin ich gewohnt. Schon während meiner Zeit als Marktleiterin konnte ich alle Entscheidungen selbstständig treffen. Ich vermisse die Sitzungen und Besprechungen nicht, im Gegenteil: Ich habe jetzt mehr Zeit für Mitarbeiter und Kunden. Stattdessen telefoniere ich gerne mit meinem Gebietsmanager Vertrieb Günther Schüßlbauer. Wir kennen uns schon lange und pflegen einen offenen, vertrauensvollen Umgang.“

Werdegang
  • Ab 2004 Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel 
  • Ab dem 2. Ausbildungsjahr Assistentin des Marktleiters
  • 7 Jahre in verantwortlichen Positionen bei REWE-Unternehmer Günter Götzelmann (Gerolzhofen), unter anderem als Marktleiterin  
  • Seit 2015 Marktleiterin
  • August 2016 Übernahme des REWE-Marktes in Kemnath (1.904 qm VKF) als Partnerkauffrau

Als Mehrbetriebsunternehmer und Geschäftsführer Kaufleute in der Region Nord hat Sven Gippert die Neukonzeptionierung des Außendienstes von Anfang an eng begleitet. Wie K2020 wirkt, erlebt der erfahrene Kaufmann tagtäglich im eigenen Geschäft.

Der wesentliche Vorteil der neuen Struktur ist aus Sven Gipperts Sicht die bedarfsgerechte Anpassung der Betreuungsleistung durch den Außendienst. Während langjährig erfolgreiche REWE-Kaufleute diese auf ein Minimum reduzieren können, kommen Existenzgründer und Jungpartner in den Genuss intensiver Beratung. Die Ressourcen werden gezielter eingesetzt. 

„K2020 ermöglicht eine bedarfsgerechtere und auch sinnvollere Betreuung der Märkte“, ist Sven Gippert überzeugt. 

In seinem eigenen Unternehmen hat der REWE-Kaufmann die Betreuung der Stammmärkte „abgeschaltet“, der jüngste Markt hingegen sei noch voll in der Betreuung. Sven Gippert: „Das halte ich auch für sinnvoll, gerade am Anfang.“ Die Resonanz der Marktleiter sei durchweg positiv gewesen. „Die finden es gut, dass nicht mehr alle über einen Kamm geschoren werden.“ 

Diese individuelle, bedarfsorientierte Betreuung schafft unternehmerische Freiräume, die offenbar gut zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit genutzt werden können. 

„Wir haben seit Dezember einen richtig guten Lauf. An diesem Erfolg hat auch K2020 seinen Anteil“, bilanziert Gippert. 

Doch er weiß auch: Nicht jeder kann die neue Freiheit voll nutzen. „Wir befinden uns in einem Lernprozess. Die Entwicklung ist gut, aber wir sind noch nicht am Ziel.“ Das gelte auch für die Zusammenarbeit aller Bereiche – Außendienst, Märkte und Innendienst. „Das muss sich noch weiter einspielen“, so Gippert. Aber er ist sicher: „Die Früchte werden wir ernten.“

Werdegang
Sven Gippert, 41, betreibt im Raum Göttingen seit vielen Jahren drei Supermärkte in der eigenen OHG. Der kürzlich eröffnete vierte Markt ist noch voll in der Außendienstbetreuung.
Zusammen mit seinem Kompagnon Thomas Höfling führt er in der Region außerdem noch drei Nahkauf-Märkte.
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