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Es ist angerichtet bei REWE Homberg auf dem Höchsten. I Fotos: Sebastian Budnik/REWE Homberg
Tastings bei REWE Homberg und Budnik
Bock auf Bock?
von Achim Bachhausen

Mit einer Bierprobe hat es angefangen. Inzwischen bietet REWE-Kaufmann Uli Budnik seinen Kund:innen in Dortmund 14 Tastings pro Jahr an. Ins Glas kommt mittlerweile auch Hochprozentiges, für das Genussmenschen auch tiefer in die Tasche greifen. Wie ihm das gelingt, verrät Uli Budnik im one_Gespräch.

Ulrich Budnik betreibt mit seiner Frau Tina Homberg-Budnik seit 14 Jahren einen 1.050 Quadratmeter großen REWE-Markt und einen separaten, 400 Quadratmeter großen Getränkemarkt in Dortmund-Höchsten. one: Herr Budnik, Schlemmerabende und Weinproben im Markt haben in Ihrem Unternehmen ja eine lange Tradition. Doch Bier- und Spirituosenspezialitäten zu verkosten, ist relativ neu. Wann sind Sie gestartet?
Uli Budnik:
Gestartet sind wir im Jahr 2014 mit Biertastings, zunächst kostenlos. Die Resonanz war so gut, dass wir bald die Proben vom Getränkemarkt auf die größere Fläche im Supermarkt verlegen mussten.

one: Wie viele und welche Arten von Tastings bieten Sie an?
Uli Budnik:
Wir bieten dieses Jahr insgesamt 14 Tastings an. Das Themenspektrum reicht von belgischen Bieren über „kühle Schönheuten aus Finnland“, „Rummachen“ bis zum „Whisky der Samurai.“ Die Anzahl der Teilnehmenden schwankt zwischen 15 und 50.

one: Welches Tasting ist besonders beliebt?
Uli Budnik:
Unser Klassiker „Winterbier und Grünkohl“ erfreut sich reger Nachfrage. Schon heute haben wir 15 Anmeldungen für das nächste Tasting im Herbst. Insgesamt haben wir dieses Jahr schon 122 Karten verkauft. Ein Highlight ist auch das Thema „Prosecco nur für Verliebte“. Da ist es spannend zu sehen, wer mit wem kommt.

one: Was nehmen Sie für die Tickets?
Uli Budnik:
Die Kostenbeiträge reichen von 59 bis 149 Euro pro Person.

one: Wie kommen Sie an die Themen? Gehen Ihnen diese nicht langsam aus?
Uli Budnik:
Nein, die Themen gehen uns nicht aus. Bewährtes wird wiederholt und Neues ausprobiert, wie eine Whisk(e)yreise durch Irland und Schottland, deutscher Winzersekt, Crémant …

one: Wer führt die Tastings durch?
Uli Budnik:
Wir arbeiten viel und erfolgreich mit Biersommelier Markus Maurer von der Dortmunder Bieragentur zusammen. Zusätzlich holen wir uns Experten zu den einzelnen Themen. Da auch unser REWE-Markt zu klein geworden ist, sind wir in die befreundete Gastronomie ausgewichen. Dort werden zu den Getränken jedes Mal auch passende Speisen gereicht.

one: Wie sind die Kund:innenresonanz und die Rückmeldungen?
Uli Budnik:
Das Interesse an den Tastings ist nach wie vor sehr hoch. Die Eintrittskarten sind sogar als Gutschein oder Geschenk beliebt. Die Reaktionen sind in der Regel sehr positiv, auch der Nachkauf läuft gut.

one: Die Sortimentstiefe Ihres Getränkemarktes reicht ja vom hauseigenen Landbier bis zur internationalen Spezialität. Wie groß ist das Getränkesortiment generell? Wie ist die Nachfrage übers Jahr betrachtet? Verkaufen sich die Exoten ganzjährig?
Uli Budnik:
Wir führen insgesamt 450 Sorten Bier, bieten Bierkörbe mit ungewöhnlichen Sorten zum Verschenken. Manche Spezialbiere trinkt man aus dem Weinglas. Mein Favorit ist das Dortmunder Borussia-Bier in der 0,33-Liter-Dose. Wir waren der erste Craft-Beer-Store in Dortmund und haben uns hier schnell einen Namen gemacht

one: Weiten Sie die Individualisierung des Marktsortimentes auch auf die Warengruppe Spirituosen aus?
Uli Budnik:
Wir haben zum Beispiel 600 Flaschen eines Gins exklusiv produzieren lassen. Im Jahr 2017 haben wir unser Whiskyfass bei der Brennerei Habbel angesetzt. Der Whisky wurde 2021 ins Cherryfass umgefüllt und wird 2027, nach zehn Jahren, auf die Flasche gehen. Laut der Firma Habbel ist das Supermarktklima toll für die Reifung.

one: Nicht alle REWE-Märkte haben ähnliche Möglichkeiten wie Sie. Haben Sie einen Tipp, wie sich das Getränkesegment mit geringem Aufwand pushen und die Kompetenz in der Warengruppe steigern lassen?
Uli Budnik:
Getränkespezialitäten sind ein interessantes Nischensegment, das die Großen so nicht bedienen können. Man sollte prüfen, ob man genug Platz im Laden hat, ansonsten externe Unterstützung suchen.

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