Banderolen statt Plastikfolie, Graspapier statt Pappe, umgestaltete Schraubverschlüsse an Saftpackungen oder Mehrweg-Netze für Obst und Gemüse: Die REWE Group stellt ihre Eigenmarken-Verpackungen auf den Prüfstand. Bis 2030 sollen ausschließlich nachhaltigere Verpackungs-Alternativen angeboten werden – so lautet das ambitionierte Ziel.
v.l.: Maria Schäfer, Dr. Daniela Büchel, Dr. Sven Spork, Andrea Flammuth (alle REWE Group) mit Ministerin Svenja Schulze (Foto: Achim Bachhausen)
Welche Ideen bei REWE bereits erfolgreich umgesetzt werden, davon hat sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze am 13. Juli persönlich überzeugt. Im Rahmen ihrer Sommerreise besuchte sie den REWE-Markt von Kauffrau Andrea Flammuth in Köln-Lövenich, um bei einem Rundgang über Plastik und alternative Verpackungen zu sprechen. Eine Stunde lang tauschte sich die SPD-Politikerin mit Daniela Büchel, Bereichsvorstand Nachhaltigkeit/HR, Maria Schäfer, Leiterin Nachhaltigkeit Ware Non Food, und Andrea Flammuth aus – und zog Resümee: „Ich bin beeindruckt, was alles geht und an welchen Stellschrauben bereits gedreht wird, um Ressourcen zu sparen“, erklärte Svenja Schulze. „Wir haben beispielsweise gesehen, wie sich Tonnen an Plastik einsparen lassen, indem man den Verschluss einer Saftverpackung umgestaltet – solche Initiativen finde ich sehr gut.“
Grundsätzlich wünschte sich Svenja Schulze, „dass Supermärkte Plastik vermeiden, wo es geht.“ Ein Ansatz, den auch die REWE Group in ihrer Strategie verfolgt. Bereits seit 2016 gibt es in den REWE-Märkten keine Plastiktüten mehr, PENNY und toom folgen 2017. Als erster Einzelhändler in Deutschland listet die REWE Group außerdem ab sofort flächendeckend Plastikhalme in ihren insgesamt knapp 6.000 Märkten aus.
„Wenn man um Plastik nicht herumkommt, ist Recyclat eine gute Alternative“, findet die Bundesumweltministerin. Sie setzt sich für eine gesetzliche Lösung ein, die zum Beispiel den Recyclinganteil in Verpackungen regelt. REWE und PENNY gehen bereits mit guten Beispiel voran und setzen Recyclat bei den Verpackungen von Reinigungsmitteln ein – sowie seit April 2018 auch bei Tiefkühl-Tragetaschen, die zu 80 Prozent aus Recycling-Material bestehen.
Bei allen Ideen dürfe man jedoch den Kunden nicht vergessen: „Für den Verbraucher ist es wichtig, dass er wenige Einschränkungen hat“, betonte die Umweltministerin. Andrea Flammuth ist als Kauffrau nah dran an ihren Kunden. Sie beobachtet, dass das Thema Verpackungen immer stärker ins Bewusstsein der Kunden rückt. „Viele Kunden wollen mitziehen und uns im Handel darin unterstützen, weniger Verpackungen einzusetzen.“