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nahkauf
„Wir ersetzen beim
Einkaufen die Familie“
von Bettina Offermann
Lesedauer: 3 Minuten
Nahversorger als Händler der Zukunft
Elfriede (3.v.l.) und Gernot (5.v.l.) Schindler und ihr Team erhalten die Auszeichnung "Generationenfreundliches Einkaufen" durch Bürgermeister und Vertreter des Handelsverbands Bayern
Die Kaufmannsfamilie Schindler führt in der fränkischen Provinz mit Erfolg zwei Nahkauf-Märkte. Warum sie den Nahversorger als Händler der Zukunft sehen, erklärten Elfriede, Gernot und Ilona Schindler im Gespräch mit one. „Die Leute in Colmberg und Geslau gehen nicht zum Nahkauf,  sie gehen „zum Schindler“. Wir kennen mindestens 95 Prozent unserer Kunden mit Namen.“ Elfriede und Gernot Schindler führen in Franken (Bayern) zwei Nahkauf-Märkte, auf deren Übernahme sich Tochter Ilona Schindler derzeit vorbereitet. Rund 2.000 Einwohner zählt Colmberg, wo bereits Gernot Schindlers Eltern einen „Tante- Emma-Laden“ besaßen. Etwas kleiner ist das nahe gelegene Geslau, wo Schindlers seit fünf Jahren erfolgreich einen 300 Quadratmeter großen Markt führen, an dem sich zuvor drei Mitbewerber vergeblich versucht hatten.  
„Die Kunden stehen an erster Stelle. Alle unsere Mitarbeiter sind darauf eingeschworen. Wir haben viele ältere Kunden, das ist angesichts des demografischen Wandels etwas, worauf wir uns alle einstellen müssen. Gehbehinderte Menschen begleiten wir durch den Markt, wir tragen ihnen den Korb und bringen die Einkäufe nach Hause. Oder fahren vorbei, wenn ihnen etwas fehlt. Wir lassen niemanden im Stich.“ Die Kaufmannsfamilie Schindler versteht sich in jeder Hinsicht als Nahversorger. Hier sieht sie ihre Kompetenz, hierdurch erklärt sie sich ihren Erfolg – und hier sieht sie die Zukunft des Lebensmittelhandels.
Ilona Schindler
Die Zukunft
Ilona Schindler und ihre Eltern Elfriede und Gernot machen sich viele Gedanken um die Zukunft, aber wenig Sorgen. Angesichts von Schlagworten wie „demografischer Wandel“ oder „Landflucht der jungen Bevölkerung“ halten sie ihr Konzept für 100 Prozent zukunftstauglich.  

„Nahversorger wie wir haben Zukunft. In 20, 30 Jahren sind Benzin und Strom so teuer, dass es sich nicht lohnt, wegen zwei Cent Ersparnis für Milch oder Mehl weite Wege zu fahren. Es wird mehr ältere Menschen geben, die nicht mehr so mobil sind. Auf diese Kunden müssen wir verstärkt eingehen, mit Lieferservice per Anruf zum Bespiel. Denn die älteren Menschen werden alleine in den Markt kommen, die Kinder und Enkel leben nur noch selten um die Ecke. Unser Job wird es sein, die Familie zu ersetzen, was den Einkauf angeht."
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